Ständerat

Dr Schtänderat (franz. Conseil des États, ital. Consiglio degli Stati, rätoroman. Cussegl dals Stadis oder Cussegl dals Chantuns) isch di chlii Chammere vom Schwiizer Parlament. Dr Name chunnt vom Schtand, dr alte Bezeichnig für d Schwiizer Kantön.

Wills im Schtänderat meeh altdienti Politiker git als im Nationalrat, wird er i dr Umgangsschpraach au mit em urschprünglich Bärndütsche Wort Stöckli benännt.

D Wortprotokoll (Protokoll) vom Schtänderat werded im Amtliche Bulletin vo dr Bundesversammlig und uf ere Website no am gliiche Tag veröffentlicht (lueg de entsprechendi Weblink).

Mitgliiderzahl

Dr Schtänderat bestaht us 46 Mitglieder, je zwei für jede Kanton und je eis für jede vo de früener Halbkanton gnännte Kantön (Basel-Landschaft, Basel-Schtadt, Nidwalde, Obwalde, Appezäll Usserrhode und Appezäll Innerrhode). Dr Kanton Züri hät mit 1,2 Millione Iiwohner also im Schtänderat s gliiche Gwicht wie de Uri mit 35'000 Iiwohner. D Mitgliider vom Schtänderat werded als Schtänderätinne und Schtänderät bezeichnet.

Arbetsschpraache

I de Debatte sind Hochdüütsch und Französisch gebrüüchlich, Italienisch wird chuum benutzt. Es git kei Simultanübersetzig, das heisst, dass alli Abgordnete i ihrer Mueterschpraach reded und dass jedes Schtänderatsmitgliid Düütsch und Französisch mindeschtens passiv beherrsche mues.

Wahlverfahre

Jede Kanton bestimmt de Wahlmodus und s Datum für d Wahl vo siine Schtänderät in eigener Kompetenz. D Amtsduur beträit jedoch in allne Kantön vier Jahr.

So isch im Kanton Bern bis 1979 s Kantonsparlament, dr Grossi Rat, für d Wahl zueschtändig gsii. Mit dr Zit hät sich allerdings e Vereinheitlichung vom Wahlverfahre ergeeh. Mit Uusnahm vom Kanton Jura, wo siini Schtänderät mittels Proporzwahl beschtimme laat, werded d Schtänderät hüt in allne Kantön mittels Majorzwahl dur s Volch gwählt. Dr Schtänderat vom Kanton Appezäll Innerrhode wird a dr Landsgmeind gwählt; im Kanton Neueburg chönnd sich au Ussländer a de Schtänderatswahle beteilige.

Wiiter underschiedlich isch dr Zitpunkt vo dr Wahl. I de meischte Kantön findet die hüt jedoch am gliiche Tag schtatt wie d Nationalratswahl. Uusnahme bilded d Kantön Zug und Graubünde, wo ihri Verträter eis Jahr vor de Nationalratswahlen wähled, und Appezäll Innerrhode; deet findet d Wahl im April vor de Nationalratswahlen schtatt.

E vorzitigi Uuflösig vom Schtänderat isch nur im Fall vonere vom Volch beschlossene Totalrevision vo dr Bundesverfassig möglich. Di vorzitigi Abwahl vo eim vo siine Mitgliider isch nöd vorgseh. Nur bim vorzitige Rücktritt vomene Schtänderat oder eme Todesfall findet für de Rescht vo dr Amtsperiode e Ersatzwahl schtatt.

Parteien

Ufgrund vom Wahlverfahre underscheidet sich d Schtärchi vo de Parteie vo derjenige im Nationalrat – mit ere grosse Mehrheit vom Freisinn und de Chrischtlichdemokrate.

Zahle für 2003 (in Chlammere 1999):

CVP: 15 Sitz (15)
FDP: 14 Sitz (18)
SPS: 9 Sitz (6)
SVP: 8 Sitz (7)

Kompetenze

D Sitzige vom Schtänderat leitet dr Schtänderatspräsident wo uf eis Jahr gwählt isch. D Schtänderätinnen und Schtänderäte stimmed ohni Inschtruktione vo ihrne Kantön oder Kantonsregierige – daas biischpiilswiise im Gegesatz zum düütsche Bundesrat – und sind i dr Uusüebig vo ihrem Mandat somit völlig frei. Entsprechend isch di altheerbrachti Formulierig «Vertretig vo de Kantön» irrefüehrend und entschpricht weder em Recht no de Tatsache.

Di beide Chammere Schtänderat und Nationalrat sind politisch völlig gliichwertig – en Beschluss isch nur gültig, wenn er vo beidne Chammere i dr gliiche Fassig verabschiidet worde isch. Alli Gschäfte werded nachenand vo beidne Räte behandlet. Di Ratsvorsitzende leged gmeinsam fescht, welche Rat es Gschäft zerscht behandlet («Erschtrat»).

Chönnd sich National- und Schtänderat nach dr erschte Behandlig nöd uf en gmeinsame Text einige, so findet es Differenzbereinigungsverfahre schtatt, wobii s Gschäft zwüsched beidne Räte hii und her pendlet. Nach drei erfolglose Durchgäng wird d Einigungskonferenz iiberuefe. Wird dr Vorschlag vo dr Einigungskonferenz vo einere vo de Parlamentschammere abglehnt, isch das Gschäft gscheiteret. Wiitere Erlüüterigen zum Prozedere: lueg bi Gsetzgebigsverfahre (Schwiiz).

Schtänderat und Nationalrat zäme bilded di Vereinigti Bundesversammlig, wo für Wahle und bi einige andere bsundere Aaläss zämetritt.