4. April: Nach dem überraschenden Tod von Johann von Luxemburg-Ligny, Erzbischof und Kurfürst von Mainz, kommen Gerüchte über einen Giftmord auf, die aber unbestätigt bleiben. Ein Teil des Mainzer Domkapitels wählt Adolf von Nassau zum Administrator des Erzstiftes. Papst Gregor XI. ernennt jedoch auf Wunsch von Kaiser Karl IV. stattdessen Ludwig von Meißen zum neuen Mainzer Erzbischof. Das führt zum sogenannten Mainzer Schisma, jahrelangen kriegerischen Auseinandersetzungen, die besonders in Thüringen und im mainzischen Eichsfeld ausgetragen werden.
15. November: Die Würzburger Zunfturkunde ist eine Bündnisurkunde, welche ein Bündnis zwischen der Stadt Würzburg und den Meistern aller Würzburger Zünfte herstellt und die Eintracht der Stadt, sowie die allgemeine Ordnung sichern soll. Sie enthält die ausführlichste Aufzählung aller Zünfte mit den Siegeln von 37 Zünften. Jeder Zunft wird der Zunftmeister vorangestellt und danach alle Mitglieder der Zunft eingeschlossen.
Westeuropa
Im zweiten Ferdinandinischen Krieg, der im Dezember des Vorjahres ausgebrochen ist, marschiert der militärisch überlegene Heinrichs II. von Kastilien bis Lissabon. Kurze Zeit später erreicht auch die kastilische Flotte unter Ambrosio Boccanegra die Hauptstadt Portugals und besiegt am 7. März die portugiesische Flotte, die sich unter dem zögerlichen Befehl Lanzarote Pessanhas befindet, in der Seeschlacht von Lissabon. Da es für das mit Portugal verbündete Königreich England nach der schweren Niederlage in der Seeschlacht von La Rochelle im vorigen Jahr unmöglich ist, Unterstützung zu schicken, kann Heinrich II. dem portugiesischen König Ferdinand I. am 19. März den Vertrag von Santarém aufzwingen. Ferdinand muss die Anhänger von Heinrichs Vorgänger Peter I. aus Portugal vertreiben, die damit jegliche Hoffnung auf den Sturz Heinrichs verlieren. Weiters muss Ferdinand mehrere Geiseln stellen, darunter Admiral Lanzarote Pessanha und Juan Alfonso Tello, den Bruder der Königin. Außerdem erhält Heinrich mehrere portugiesische Ortschaften als Sicherstellung für die Umsetzung des Vertrages.
Im September beginnt Ferdinand als Konsequenz des verlorenen Krieges den Bau einer neuen Mauer um Lissabon. Die Errichtung der Ferdinandinischen Mauer dauert bis 1375.
König Fa Ngum von Lan Xang wird nach einem langjährigen Streit über die Richtung des Buddhismus im Land entmachtet. Sein Sohn Samsaenthai übernimmt die Regentschaft in dem laotischen Königreich.
Florenz überträgt Giovanni Boccaccio den ersten öffentlichen Lehrstuhl zur Erklärung der Divina Commedia von Dante, doch kann Boccaccio seine Vorlesungen aus gesundheitlichen Gründen nur bis zum 17. Gesang der „Hölle“ fortführen.
Religion
31. Mai: Konrad von Megenberg veröffentlicht den Tractatus de limitibus parochiarum civitatis Ratisponensis, der die kirchliche Ordnung in Regensburg behandelt und eine beachtliche Wirkung entfaltet.
Die Reklusin Juliana von Norwich erlebt während einer schweren Erkrankung angeblich 16 mystische Eröffnungen über das Leben Jesu Christi und die Heilige Dreifaltigkeit, über die sie zwanzig Jahre später in ihrem Buch Die Offenbarungen der göttlichen Liebe (Revelations of Divine Love) berichtet.
1. April: Johann Schadland, deutscher Dominikaner, Großinquisitor für Deutschland, päpstlicher Nuntius und Kollektor sowie jeweils kurze Zeit Bischof von Kulm, Hildesheim, Worms und Augsburg und Administrator von Konstanz (* um 1311)