Die Saison 2017/18 der 3. Fußball-Liga war die zehnte Spielzeit der dritthöchsten deutschen Spielklasse im Männerfußball.
Sie begann am 21. Juli 2017 mit der Partie des Zweitliga-AbsteigersKarlsruher SC gegen den VfL Osnabrück (2:2) und endete am 12. Mai 2018. Vom 18. Dezember 2017 bis zum 18. Januar 2018 wurde die Saison durch eine Winterpause unterbrochen.[1]
Die beiden direkten Aufsteiger MSV Duisburg und Holstein Kiel wurden durch die Würzburger Kickers und den Karlsruher SC ersetzt. Auch Jahn Regensburg war nach dem Relegations-Sieg gegen 1860 München in die 2. Liga aufgestiegen. Die Münchner erhielten allerdings keine Drittliga-Lizenz und starteten stattdessen in der Regionalliga Bayern. Profitieren konnte davon der SC Paderborn, der als Tabellenachtzehnter der Vorsaison eigentlich sportlich abgestiegen wäre.
Die hinter Paderborn platzierten Teams Mainz 05 II und FSV Frankfurt mussten die Liga hingegen verlassen. Sie wurden durch die drei Sieger der Aufstiegsspiele ersetzt. Dies waren der FC Carl Zeiss Jena (aus der Regionalliga Nordost, setzte sich gegen den Westvertreter Viktoria Köln durch), der SV Meppen (Regionalliga Nord, besiegte Waldhof Mannheim aus der Regionalliga Südwest im Elfmeterschießen) und die SpVgg Unterhaching aus der Regionalliga Bayern, Sieger gegen den zweiten Südwestklub SV Elversberg.
Saisonverlauf
Aufstiegskampf
Der 1. FC Magdeburg konnte seinen erstmaligen Zweitliga-Aufstieg feiern, nachdem man in den beiden Vorsaisons schon jeweils Tabellenvierter geworden war. Einer 4:1-Niederlage zum Saisonstart bei Sonnenhof Großaspach ließ der FCM sechs Siege folgen, sodass man bereits am 6. Spieltag erstmals auf einem direkten Aufstiegsplatz stand, den man ab dem 16. Spieltag auch nicht mehr abgab. Mit zehn Siegen aus den letzten zehn Spielen konnte Magdeburg die bis dato meistens vorne liegenden Paderborner endgültig übertrumpfen und die Drittliga-Meisterschaft feiern. Mit 85 Punkten und einer Tordifferenz von +38 spielten die Magdeburger zudem die zweitbeste Saison der Drittliga-Historie (Braunschweig hatte 2010/11 ebenfalls 85 Punkte, aber eine Tordifferenz von +59 erreicht).
Der SC Paderborn, der nur durch den Lizenzentzug des TSV 1860 München überhaupt in der Liga verblieben war, hatte sich bereits am 4. Spieltag an die Tabellenspitze gesetzt und blieb bis zum Ende durchgängig auf einem direkten Aufstiegsplatz. Darüber hinaus boten die Ostwestfalen die stärkste Offensive der Liga auf, die 90 Tore erzielte, was bis dahin noch keinem Drittligisten gelungen war.
Bereits am 35. Spieltag standen die beiden direkten Aufsteiger fest. Der Karlsruher SC konnte zwar mit einer zwischenzeitlichen Serie von 21 ungeschlagenen Spielen den schlechten Saisonstart wettmachen, die nächste Niederlage, das 2:0 beim 1. FC Magdeburg am 33. Spieltag, war im Aufstiegsrennen aber letztlich vorentscheidend. Immerhin behielt der KSC im Zweikampf um den Relegationsrang gegen den SV Wehen Wiesbaden die Oberhand, der seit dem 17. Spieltag auf Platz 3 gestanden hatte, sich in der Endphase der Saison aber zu viele Niederlagen erlaubte. Den Aufstieg über die Relegation verpassten die Karlsruher allerdings gegen Erzgebirge Aue.
Abstiegskampf
Der Kampf um den Klassenerhalt war früh entschieden. Prägend, wenn auch nicht entscheidend, waren dabei Anträge auf Eröffnung von Insolvenzverfahren und die daraus folgenden Punktabzüge für Rot-Weiß Erfurt (insgesamt zehn Punkte) und den Chemnitzer FC (neun Zähler). Erfurt konnte sportlich nur 23 Punkte sammeln und stand am 8. Spieltag letztmals auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Ähnlich verlief lange auch die Spielzeit der Reserve von Werder Bremen, die bis zum ersten Punktabzug für die Erfurter mit diesen punktgleich war. Der Chemnitzer FC rutschte gegen Ende der Hinrunde unter den Strich und verlor spätestens mit einer 6:1-Niederlage am 24. Spieltag beim direkten Konkurrenten Osnabrück den sportlichen Anschluss.
Zwar konnte sich der VfL Osnabrück zwischenzeitlich etwas absetzen, allerdings waren die 37 gesammelten Punkte der niedrigste Wert, der je zu einem sportlichen Klassenerhalt in der 3. Liga reichte. Nur Wacker Burghausen hatte in der Saison 2010/11 ebenfalls mit 37 Punkten die Klasse gehalten.
Die Zweitmannschaften von höherklassigen Vereinen durften nur Spieler einsetzen, die während des gesamten Spieljahres (1. Juli bis 30. Juni) nicht älter als 23 Jahre waren (U23). Somit waren in dieser Saison grundsätzlich nur Spieler spielberechtigt, die am oder nach dem 1. Juli 1994 geboren wurden. Darüber hinaus durften sich drei ältere Spieler gleichzeitig im Spiel befinden. Die Zweitmannschaften waren zudem weder aufstiegs- noch zur Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt.
Der Chemnitzer FC stellte im April 2018 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.[2] Am 23. April 2018 verhängte der DFB einen Punkteabzug von neun Punkten.[3] Die Einspruchsfrist verstrich am 30. April 2018.
Dem FC Rot-Weiß Erfurt wurde wegen Verstoßes gegen die Zulassungsauflagen ein Punkt abgezogen.[4] Nach § 6 der DFB-Spielordnung wurden weitere neun Punkte nach der Stellung eines Insolvenzantrags abgezogen.[5] Die Frist für einen Einspruch verstrich am 5. April 2018, an dem der Verein auch gleichzeitig die Unterlagen für eine Lizenz in der Regionalliga Nordost einreichte.[6]
Kreuztabelle
Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaften sind in der linken Spalte, die Gastmannschaften in der oberen Zeile aufgelistet.
Verlegte Partien werden entsprechend der ursprünglichen Terminierung dargestellt, damit an allen Spieltagen für jede Mannschaft die gleiche Anzahl an Spielen berücksichtigt wird.
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Torschützenliste
Bei gleicher Anzahl von Treffern sind die Spieler alphabetisch geordnet.
Die torreichste Unentschieden der Saison waren das 4:4 des Halleschen FC gegen den SC Paderborn 07 am 1. und von Rot-Weiß Erfurt gegen den VfL Osnabrück am 27. Spieltag.
Die torreichsten Spieltage mit 34 Toren waren der 34. Spieltag vom 13. bis 15. April 2018 und der 35. Spieltag vom 20. bis 23. April 2018.
Die meisten Tore in einem Spiel erzielten mit vier Toren Timmy Thiele (FC Carl Zeiss Jena) gegen den SV Wehen Wiesbaden (4:3) und Michele Rizzi (Preußen Münster) gegen Werder Bremen II (4:2). Nie erzielte ein Drittligaspieler mehr Tore und zuvor gelang dies nur vier weiteren Spielern.
Die Partie von Hansa Rostock gegen den 1. FC Magdeburg (1:0) am 26. Spieltag verfolgten die meisten Zuschauer (23.000).
Rekorde
Am 31. März 2018 stellte der Karlsruher SC mit dem 21. Spiel in Folge ohne Niederlage seinen eigenen und den bisherigen Drittliga-Rekord ein.[36]
Der Vizemeister, der SC Paderborn 07, stellte mit 90 Saisontoren den bisherigen Rekord des FC Ingolstadt (81) aus der Saison 2010/11 ein.
TV-Übertragungen
In der abgelaufenen Saison wurden 112 Spiele im Free-TV übertragen, was einer Quote von 30 Prozent entspricht. Der MDR lag hierbei mit 44 Übertragungen an der Spitze, gefolgt vom WDR (33 Übertragungen), dem NDR (30 Übertragungen), dem SWR (14 Übertragungen), dem BR (10 Übertragungen) und dem HR (2 Übertragungen).[37]