Der Name Dürer leitet sich indirekt vom ungarischenAjtósi ab. Albrecht Dürer der Ältere, der aus dem Dorf Ajtós in der Nähe der Stadt Gyula in Ungarn stammte, ist in Ungarn unter diesem Namen (Ajtósi Dürer Albrecht) bekannt. In Deutschland nannte er sich anfangs Thürer (= Türmacher), was auf Ungarisch ajtós heißt (ajtó = Tür).
Albrecht Dürer glich die von seinem Vater gebrauchte Schreibweise Türer an die in Nürnberg übliche fränkische Aussprache der harten Konsonanten (Lenisierung) an und schuf mit der Umwandlung in Dürer die Voraussetzung für sein Monogramm, das große A mit dem untergestellten D.
Dürer war der erste bedeutende Künstler nach Martin Schongauer, der seine Grafiken systematisch mit einem Monogramm kennzeichnete. Diese Urheberangabe wurde bald zu einem Gütesiegel, das auch nachgeahmt wurde.
Selbstbildnis als Dreizehnjähriger, Silberstift auf weiß grundiertem Papier (1484), Albertina, Wien. Ältestes erhaltenes Selbstporträt eines Kindes
Leben
Bis zur Selbstständigkeit 1497
Albrecht Dürers gleichnamiger Vater kam 1455 aus Gyula in Ungarn nach Nürnberg und übte hier erfolgreich den Handwerksberuf eines Goldschmieds aus. 1467 heiratete er Barbara Holper (* 1452; † 16. Mai 1514), die Tochter des Hieronymus Holper. Binnen 25 Jahren gebar sie 18 Kinder, von denen nur drei die Kindheit[2] überlebten.
Als drittes Kind dieser Ehe wurde Albrecht am 21. Mai 1471 geboren: „Ich Albrecht Dürer bin am Prudentientage, der war am Freitag, da man gezählt hat 1471 Jahr, in der freien Reichsstadt Nürnberg geboren.“[3] Seit 1475 lebte die Familie Dürer in einem eigenen Haus unterhalb der Burg (Burgstr. 27: Eckhaus der Gasse unter der Vesten, heute Obere Schmiedgasse). Albrecht Dürer jun. beschrieb seine Mutter als eine emsige Kirchgängerin, die ihre Kinder „fleißig“, das heißt oft, bestrafte. „Wohl geschwächt durch die vielen Schwangerschaften war sie häufig krank.“
Ausbildung
Bis zu seinem 13. Lebensjahr besuchte Albrecht Dürer die Schule.[4] In früher Jugend nahm ihn der Vater in seine Werkstatt, um ihn wie üblich gleichfalls zum Goldschmied auszubilden, um später dessen Nachfolge anzutreten. Hier lernt er vor allem den disziplinierten Umgang mit dem Grabstichel. Aus dieser Zeit stammt sein Brustbild, das er 1484 nach dem Spiegel zeichnete (die Nummer 1 in jedem Œuvre-Katalog, Albertina, Wien). Außergewöhnlich ist nicht nur das Alter, was es zur frühesten erhaltenen Kinderzeichnung macht. Auch die nördlich der Alpen noch unbekannte Idee zu einem Selbstporträt[5] und die schwierige, weil kaum korrigierbare, Technik der Silberstiftzeichnung kamen wahrscheinlich von seinem Vater, der in seinen Wanderjahren die flämische Kunst kennengelernt hatte, wo der Silberstift für Zeichnungen üblich und Künstlerselbstbildnisse bekannt waren.[6][7] Zunächst widerwillig gab sein Vater schließlich dem Wunsch des Jungen nach und ließ ihn eine Lehre als Maler beginnen.[8][3]
Ende 1486 bis Ende 1489 lernte und arbeitete er in der unweit des Elternhauses gelegenen Werkstatt des Malers Michael Wolgemut.[3] Indizien sprechen dafür, dass Dürer an den Entwurfsarbeiten zur 1493 erschienenen Schedelschen Weltchronik beteiligt gewesen sein könnte, dessen Verleger sein Patenonkel Anton Koberger war. Ein weiteres, doch nie zum Druck gelangtes, Buchprojekt, an dem Wolgemuts Werkstatt arbeitete, war der Archetypus triumphantis Romae, dessen Illustrationen italienische Vorbilder kopierte. Darunter waren die sogenannten Tarockkarten (tarocchi) nach Entwürfen Andrea Mantegnas, von denen die Caliope in einer Zeichnung Dürers erhalten ist (Louvre, Paris).[9] Außerdem bildete sich Dürer auch anhand von zeitgenössischen Holzschnitten und Kupferstichen, zum Beispiel denen von Martin Schongauer.
Wanderjahre und Heimkehr
Von Ostern 1490 bis Pfingsten 1494 begab sich Dürer auf Wanderschaft an den Oberrhein; der genaue Weg dieser ersten von drei größeren Reisen während seines Lebens ist unbekannt. Möglicherweise war er zunächst in den Niederlanden oder am Mittelrhein, bevor er sich 1492 nachweislich im Elsass aufhielt. Den in Colmar lebenden Maler Martin Schongauer, dessen Werk ihn sehr beeinflusste, lernte er nicht mehr kennen, da dieser bereits am 2. Februar 1491 gestorben war. Stattdessen empfingen ihn seine Brüder, der Maler Ludwig und die Goldschmiede Caspar und Paulus, die Dürer dann weiter zu ihrem Bruder Georg, einem weiteren Goldschmied, nach Basel schickten. Hier entstanden die berühmten Holzschnitte zu Sebastian BrantsNarrenschiff (Erstdruck 1494), wobei eine Beteiligung Dürers strittig ist.[10]
Auf Wunsch des Vaters kehrte Dürer nach vier Jahren 1494 heim, um Agnes Frey (1475–1539) zu heiraten, die Tochter eines Freundes seines Vaters aus einer alteingesessenen, angesehenen Nürnberger Familie. Sie brachte mit 200 Florin eine ordentliche Mitgift in die Ehe ein.[11][3] Die Ehe blieb kinderlos.
Das Umfeld, in dem Dürer aufgewachsen war, kann als humanistisch geprägt, ökonomisch erfolgreich und innovativ beschrieben werden.[12] Neben seinem Paten Anton Koberger, dem wichtigsten Drucker dieser Zeit, Hartmann Schedel, mit dem er über seine Frau nun verwandt war,[13]Sebald Schreyer, dem schillernden Conrad Celtis, Lorenz Behaim und einigen anderen war es vor allem Willibald Pirckheimer, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband.
In der Folgezeit bis 1500 schuf er eine Serie von kleinen Landschaftsaquarellen mit Nürnberger Motiven bzw. mit Motiven von Stationen seiner lange vermuteten ersten Italienreise, die er in der ersten Hälfte des Oktobers 1494, bereits drei Monate nach seiner Hochzeit, antrat. Diese Reise verstärkte sein Interesse an der Kunst des Quattrocento. Im Mai 1495 kehrte er zurück nach Nürnberg.
Von der jüngeren Forschung wird angezweifelt, dass Dürer im Rahmen dieser Reise jemals die Grenzen des deutschen Sprachgebiets überschritt,[3][14] und die Indizien, die gegen einen Aufenthalt in Venedig sprechen, häufen sich: Dürer selbst erwähnte in seiner Familienchronik 1494/95 keine Reise nach Venedig (wobei er sich auch über seine Wanderjahre ausschwieg). Die italienischen Züge in seinen Werken ab 1497 interpretieren manche als direkten Einfluss des paduanischen Malers Andrea Mantegna, der 1494/95 zwar nicht in Padua war, dessen Werke Dürer aber dort oder bei dessen Schwager Giovanni Bellini in Venedig gesehen haben könnte. Beweisbar ist nur, dass Dürer in Innsbruck, Trient und Arco beim Gardasee war. Von Orten südlich von Arco gibt es bei Dürers Aquarellen keine Spur, also auch nicht von Venedig. Auch die Route spricht gegen die Venedig-Theorie: Für Dürer hätte es näher gelegen, den für Nürnberger (Kaufleute) üblichen Weg nach Venedig zu nehmen, der über Cortina und Treviso verlief und „Via Norimbergi“ genannt wurde. Die Bilder aus seiner späteren, nachweisbar venezianischen Zeit ab 1505 haben deutlich stärker venezianische Charakteristika.[15][16]
Selbstständigkeit (1497–1505)
Dürer machte sich 1497 selbstständig und stellte gleich zu Beginn zwei und 1500 noch einen Mitarbeiter ein, die hauptsächlich als Reisekaufleute Dürers Drucke außerhalb Nürnbergs vertreiben sollten, aber auch in der Werkstatt aushalfen. Ende 1501 war der „Malerknabe Friedrich“ bei ihm für ein Dreivierteljahr als Lehrling beschäftigt. Nach dem Tod des Vaters am 20. September 1502 nahm das Ehepaar Dürer seinen damals 12-jährigen Bruder Hans in den Haushalt auf, wahrscheinlich wurde er sein Lehrling. Endres, der mit 18 Jahren Goldschmied bei ihrem Vater gelernt hatte, ging wohl auf Wanderschaft. Seine Mutter nahm er 1504 zu sich. Allgemein wird angenommen, dass Dürer ab 1503 eine Werkstatt in Nürnberg betreiben konnte. Über mögliche Mitarbeiter wie Hans Schäufelein und Hans Baldung Grien, vielleicht auch Hans von Kulmbach und Hans Springinklee, gibt es Zeit seines Lebens keine sicheren Quellen.[3]
In diese zweite Periode seines Künstlerlebens fallen vorwiegend Porträts und mehrere Selbstporträts: das Bildnis seines Vaters (1497) in London (National Gallery), sein Selbstporträt (1498) im Prado in Madrid, das des Lindauer Kaufmanns Oswald Krell (beschriftet „Oswolt Krel. 1499“) in München (Bayerische Staatsgemäldesammlung), sein Selbstporträt von 1500, ebenfalls in München, das Bildnis Friedrichs des Weisen (1494/97) in Berlin (Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz) u. a. Daneben entstanden mehrere Marienbilder, darunter die Haller-Madonna (1496/99) in Washington (National Gallery of Art), das Altarretabel mit den Sieben Schmerzen Mariens (1495/96), heute in Dresden, die Mitteltafel, Maria das Kind anbetend, in München, sowie der Dresdner Altar, dessen Mitteltafel aber nurmehr als Kopie erhalten ist.
Albrecht Dürer, Adam und Eva (Der Sündenfall), 1504, Kupferstich (Exemplar des Städel Museums, Frankfurt am Main)
Hauptsächlich widmete er sich jedoch dem Kupferstich und dem Vorlagenzeichnen für den Holzschnitt. Besonders den Kupferstich erprobte er schon sehr früh; das erste datierte Blatt ist von 1497, dem aber gewiss schon andere vorangegangen waren. Aus dieser Zeit stammen ferner: Die Offenbarung des Johannes (1498), eine Folge von 16 Holzschnitten, Adam und Eva (1504), ein Kupferstich, und Der verlorene Sohn bei den Schweinen (um 1496)(Abb.), dessen Tierdarstellung maßgeblich für die Rückzüchtung des so genannten Albrecht-Dürer-Schweins wurde.
Dürers Verbindung zum Humanismus kommt u. a. in den Illustrationen zu Conrad Celtis’ Schrift Quatuor libri Amorum (1502) zum Ausdruck, der seinerseits Dürer zuvor bereits als zweiten Apelles gepriesen hatte.
Im Jahr 1505 unternahm er eine belegbare Reise nach Venedig, wo damals die größten Renaissancemaler der venezianischen Schule, Tizian, Giorgione, Palma il Vecchio, tätig waren. Vor allem aber beeindruckte ihn Giovanni Bellini, den er in einem Brief als den „pest in gemell“ (Bester in der Malerei) pries. Wenn ihn sein ernstes Studium, sein Fleiß und seine Einsicht schon früher in der Heimat den Wert der Korrektheit der Zeichnung und eine realistische Naturauffassung schätzen lehrten, so sah er hier eine ungeahnte Kraft und Tiefe des Kolorits, die nachhaltig auf ihn einwirkten. Damit hängt auch die Verwendung blauen Papiers für geradezu malerische Pinselzeichnungen zusammen.[17]
Die deutschen Kaufleute in Venedig, deren Oberältester Jakob Fugger aus Augsburg war, bestellten für die Bartholomäuskirche ein großes Bild, das Rosenkranzfest, welches Kaiser Rudolf II. später für eine große Summe erwarb und von vier Männern nach Prag tragen ließ, wo es sich jetzt in der Nationalgalerie befindet (zuvor im dortigen Kloster Strahov). Es stellt eine Krönung der Madonna durch zwei Engel dar. Die Jungfrau reicht dem Kaiser, das Christuskind dem Papst Rosenkränze, ebenso der heilige Dominik und mehrere Engel den Umstehenden. In dem durch Übermalung sehr verdorbenen Bild ist der venezianische Einfluss in der Komposition und Farbgebung deutlich zu erkennen. In Venedig malte Dürer auch mehrere Porträts, z. B. 1506 Burkhard von Speyer.[18] Obgleich Dürer in Venedig hohe Anerkennung fand und der Rat von Venedig ihm ein Jahresgehalt von 200 Dukaten anbot, wenn er sich in der Stadt dauerhaft niederließe, trat er die Rückreise in seine Heimatstadt an. Bei einem Zwischenhalt in Bologna ließ er sich in (perspektivischer) Geometrie unterrichten. Ein 1505 in Venedig erschienenes Exemplar von Euklids Elementen der Mathematik trägt ein Monogramm Dürers nebst den Worten: Dz puch hab ich zw Venedich vm ein Dugatn kawft im 1507 jor. Albrecht Dürer („Dieses Buch habe ich zu Venedig um einen Dukaten gekauft im 1507. Jahr. Albrecht Dürer“).[19]
Ab 1509 war Dürer Genannter des Größeren Rats in Nürnberg,[20] und so kann man davon ausgehen, dass er maßgeblich an der Planung künstlerischer Projekte der Stadt beteiligt war.
Während dieser Jahre veröffentlichte Dürer außer vielen kleineren Arbeiten in Kupferstich und Holzschnitt drei beeindruckende Holzschnittfolgen; in diesen Werkkomplexen zeigt sich Dürers Meisterschaft auf dem Gebiet der Grafik ganz besonders. Im Einzelnen handelt es sich um:
Die kleine (Holzschnitt-)Passion (dat. 1509 und 1510) mit 37 Blättern im Format 130 × 100 mm, 1511 als Buch veröffentlicht
Die große Passion (1510), die sich in Darstellung und Format wesentlich von der kleinen unterscheidet und aus 11 Darstellungen aus dem Leben des Heilands und einem Titelblatt besteht
Marienleben bzw. Das Leben der Maria (1510 und 1511) in 20 Darstellungen
Das Jüngste Gericht aus Die kleine Passion, Holzschnitt (ca. 1510)
Der heilige Hieronymus im Gehäus, Kupferstich (1514)
Damals machte Dürer auch Versuche, mit der kalten Nadel auf Kupfer zu ritzen; so entstanden Die heilige Veronika von 1510, Der Leidensheiland und der büßende Hieronymus, beide von 1512. Von dieser Zeit an überwiegen die Arbeiten Dürers in Holzschnitt und Kupferstich, und man begegnet seltener Gemälden von seiner Hand.
Von den Gemälden kennt man aus dem Jahr 1512 das Tafelbild Maria mit der Birnenschnitte. In dasselbe Jahr fällt zum großen Teil eine Reihe kleiner Kupferstiche, die eine dritte Darstellung der Passion umfassen. Auch erhielt Dürer einen Freibrief von seinem Gönner Kaiser Maximilian zum Schutz vor der Nachbildung seiner Holzschnitte und Kupferstiche. Als hervorragende Werke aus dem Jahr 1512 sind noch zu erwähnen die Stiche: Maria auf der Rasenbank, Christus der Dulder, beides Nadelarbeiten, der heilige Hieronymus in der Felsenschlucht vor dem Betpult, sowie die Auferstehung,[21] weiterhin 1513 Das Schweißtuch der Veronika, von zwei Engeln gehalten[22] (eine Eisenradierung von 1516 zeigt das Motiv ganz frei gestaltet)[23] und 1514 der Dudelsackpfeifer.[24]
In der Albertina in Wien wird das Manuskript eines Fechtbuchs (Cod. HS 26-232) aus dem Jahr 1512 aufbewahrt. Der Deckel trägt die Inschrift OPUS ALBERTI DURERI (Werk Albrecht Dürers). 200 großformatige Pergamentblätter enthalten kolorierte Federzeichnungen mit Ringer- und Fechterszenen. Es ist nicht klar, ob die Zeichnungen als eigenständiges Werk gedacht waren oder als Vorlage für ein nie ausgeführtes gedrucktes Fechtbuch mit Holzschnitten. Eine Auftraggeberschaft Kaiser Maximilians lässt sich nicht nachweisen, liegt jedoch nahe.[25]
Zu dieser Zeit entstanden parallel seine drei als Meisterstiche bekannten Werke: Ritter, Tod und Teufel (1513), Der heilige Hieronymus im Gehäus (1514) und Melencolia I (1514), sowie vielleicht das ursprünglich für die Nürnberger Katharinen-Kirche bestimmte, jetzt in der Münchener Pinakothek befindliche Altarblatt der Geburt Christi mit den beiden Stifterbrüdern Paumgartner, bekannt als Paumgartner-Altar. Im gleichen Jahr hat er auch ein einzelnes tanzendes Bauernpaar gestochen und die vierschrötigen Tänzer recht lebendig geschildert. Zwei Monate vor ihrem Tod im Jahr 1514 fertigte er eine Kohlezeichnung seiner Mutter, das erste bekannte Porträt eines sterbenskranken Menschen.
1515–1520
Die Jahre unmittelbar vor seiner niederländischen Reise waren von einer intensiven Zuwendung zu seinen theoretischen Arbeiten geprägt. Sein groß angelegtes Projekt zu einem Lehrbuch der Malerei ist nur in handschriftlichen Entwürfen (ab 1512) erhalten, unter anderem in einer Vorrede und einem Inhaltsverzeichnis, die Absicht und Anlage des geplanten Werks darlegen.[26] Sein 1525 in Nürnberg erschienenes Lehrbuch zur Geometrie und Mathematik (Underweysung der messung mit dem zirckel und richtscheyt in Linien ebnen unnd gantzen corporen, s. u.) und das postum, dank seiner Frau Agnes 1528 veröffentlichte theoretische Hauptwerk zur Proportionslehre, die Vier Bücher von menschlicher Proportion, stellen separierte Teilabhandlungen aus dem umfassenden Großprojekt dar.
Im Jahr 1515 entstand der Holzschnitt Rhinocerus, eines der bekanntesten Werke Dürers. Seit diesem Jahr fertigte Dürer auch einige Eisenradierungen, deren Rostanfälligkeit jedoch zu nachteilig war. Die Eisenplatte zu Christus am Ölberg von 1515 ist die einzige von Dürer erhaltene Stichvorlage (Staatsbibliothek Bamberg).[27]
Im Sommer 1518 war er als Vertreter der Stadt Nürnberg auf dem Reichstag in Augsburg, wo er Jakob Fugger[28][29] und andere bedeutende Persönlichkeiten im Werk verewigte. Die Bekanntschaft mit Schriften Luthers, „der mir aus großen engsten geholfen hat“, fällt wohl in diese Zeit.
Reise in die Niederlande (1520–1521)
Der Hafen von Antwerpen, Federzeichnung (1520), Albertina, Wien
Vom 12. Juli 1520 ab begab sich Dürer mit seiner Frau und der Magd Susanna über Bamberg (dem Bischof Georg III. übergab er eine gemalte Madonna, ein Marienleben, eine Apokalypse und für einen Gulden Kupferstiche),[30][31] Frankfurt, Mainz, Köln nach Antwerpen.[32] Letztere Stadt sollte während seines Aufenthalts seine zentrale Residenz werden, von wo aus er zahlreiche Ausflüge in andere Städte unternahm. Ein Jahr später, am 2. Juli 1521, trat er die Rückreise an.[33]
Der Grund für die Reise war vor allem ökonomischer Natur.[34] Im Januar 1519 war Dürers wichtigster Gönner Kaiser Maximilian I. verstorben. Dieser hatte dem Künstler 1515 eine jährliche Leibrente von 100 Gulden zugesprochen, die die Stadt Nürnberg von der Reichssteuer abziehen sollte. Mit dem Ableben des Kaisers verweigerte der Nürnberger Rat die Fortzahlung dieses Privilegs und forderte eine neuerliche Bestätigung durch den Nachfolger Maximilians, den späteren Karl V.
Die Krönung sollte am 20. Oktober in Aachen stattfinden und die Monate vorher nutzte Dürer dafür, um sich ein breitgefächertes Netzwerk aus Personen aus dem näheren und weiteren Umfeld des Thronanwärters zu spannen, die er als Fürsprecher für seine Angelegenheit gewinnen wollte. Vor allem die Gunst von Karls Tante Margarete von Österreich (1480–1530) sollte sich als maßgebend herausstellen.
Als Dürer sich auf dem Weg nach Antwerpen im Jahr 1520 für einige Zeit in Köln aufhielt, schrieb er in sein Notizbuch: „Ich hab 3 weißpfennig, item hab 2 weißpfennig geben von der taffel auff zusperren, die maister Steffan zu Cöln gemacht hat“. Daraus hat der Historiker Johann Friedrich Böhmer geschlossen, dass es sich um den Altar der Stadtpatrone, das heutige Dombild in Köln, gehandelt haben muss, und der Künstler wurde unter Zuhilfenahme Kölner Archive als Stefan Lochner identifiziert. Seiner Person wurden in Folge alle anderen Lochnerwerke zugeordnet.[35]
Die Bestätigung seiner Rente erreichte ihn bereits am 12. November in Köln, und doch verweilte Dürer noch viele weitere Monate in den Niederlanden. Dies hängt sicherlich auch mit dem Erfolg, der ihm während der Reise zuteil kam, zusammen. Die Reise in die Niederlande war ein Triumph ohnegleichen und überall wurde der Meister mit Respekt und Bewunderung überschüttet, die er wohlwollend entgegennahm; Fürsten, fremde Botschafter, Händler, Gelehrte wie Erasmus von Rotterdam und Künstler nahmen ihn bereitwillig in ihrer Mitte auf. Der Antwerpener Magistrat bot ihm sogar vergeblich ein Jahresgehalt von 300 Philippsgulden, Steuerfreiheit, ein schönes Haus zum Geschenk, freien Unterhalt und außerdem Bezahlung aller seiner öffentlichen Arbeiten an, um ihn zum ständigen Verbleiben in seiner Stadt zu bewegen.[36]
Von hoher Bedeutung für ihn waren der Anblick der niederländischen Kunstschätze und die Bekanntschaft mit den hervorragenden dortigen Künstlern. Sein während dieser Reise geführtes Tagebuch ist im von Rupprich herausgegebenen Schriftlichen Nachlaß enthalten. Auch eine große Anzahl Bildnisse von Geistlichen, fürstlichen Personen, Künstlern und anderen sind ein Ergebnis seiner niederländischen Reise.
Nach seiner Heimkehr in die Vaterstadt widmete sich Dürer wieder der künstlerischen Tätigkeit. In den Jahren 1520/21 leitete er die heute verlorene Ausschmückung des Nürnberger Rathauses, die in Nachzeichnungen von 1530 in Wien, Albertina, überliefert ist. Das Programm für die Fassadenmalereien hatte Pirckheimer entworfen.
Aus dem Jahr 1526 besitzt die Alte Pinakothek in München zwei monumentale Tafeln, die zu den bedeutendsten Werken des Künstlers gehören: die lebensgroßen Figuren der vier Apostel Paulus und Petrus und der Evangelisten Markus und Johannes (Seitenstücke), zugleich die vier Temperamente verbildlichend (siehe Temperamentenlehre). Diese Tafeln hatte Dürer ursprünglich der Stadt Nürnberg geschenkt, sie waren im dortigen Rathaus ausgestellt, wo heute die Kunst- und Verkaufsmesse RathausART von Nürnberger Galerien veranstaltet wird.[37] Aus dem Jahr 1526 stammt auch das Ölbild des Hieronymus Holzschuher und ferner das Bildnis Jakob Muffels (beide in der Gemäldegalerie Berlin). Besonders erwähnenswert – nicht zuletzt auch wegen des ungewöhnlichen Darstellungstypus – ist das Bildnis Johannes Kleberger, welches sich im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet. Es stammt aus dem Jahr 1526 und soll das letzte Gemälde sein, das Albrecht Dürer gemalt hat.[38]
In den letzten Jahren widmete sich Dürer vermehrt der Kunsttheorie; dabei kommt er zu Einsichten, die durchaus denen der Italiener widersprechen.
Krankheit und Tod
Dürer starb, möglicherweise von Krankheit ausgezehrt („ausgedörrt“ – was sich aus dem Quellenzusammenhang jedoch eher als Folge des angeblichen Geizes seiner Frau verstehen lässt),[39][40] am 6. April 1528, sechs Wochen vor seinem 57. Geburtstag. Vielfach wurde gemutmaßt, Dürer habe seit dem Aufenthalt in den Niederlanden (insbesondere Schouwen in der Provinz Zeeland)[41] Ende 1520 an Malaria gelitten, die sich im April 1521 in Antwerpen erstmals mit einer ausgeprägten und mit starkem Fieber verbundenen Symptomatik bei ihm bemerkbar gemacht habe.[42] Auf einer undatierten Zeichnung, die als Beilage zu einem Brief an seinen Arzt gedacht gewesen sein könnte, zeigt er auf seine Milz-Region und schreibt: „Do der gelb fleck ist und mit dem finger drawff dewt do ist mir we“ („Da, wo der gelbe Fleck ist und worauf ich mit dem Finger deute, da tut es mir weh“). Das könnte auf eine Milzvergrößerung (Splenomegalie) hinweisen, ein typisches Symptom der Malaria. Allerdings ist die Zeichnung vermutlich bereits vor dem Aufenthalt in den Niederlanden entstanden. Sowohl die klimatischen Bedingungen während seiner winterlichen Reise als auch seine Krankheitsgeschichte (Dürer hatte bereits seit 1507 immer wieder Fiebererkrankungen) und die Entwicklung nach 1520 passt nicht zu einem typischen Malaria-Verlauf.[43] Der Kulturanthropologe Horst H. Figge hält die Zeichnung für eine getarnte Handelsrechnung, die keinen sicheren Hinweis auf eine Erkrankung Dürers enthalte.[44]
Anderen Quellen zufolge verstarb Dürer nach nur viertägiger, akuter und schwerer Krankheit, die von seinem Bekannten und in der Nähe wohnenden Mitbürger Christoph II. Scheurl (1481–1542) als „Pleuresis“ wiedergegeben wird. Pleuresis (früher vorgestellt als Eiteransammlung (Apostem) zwischen den Rippen[45]) bzw. Pleuritis war dabei der Befund, dem auch eine Lungenentzündung zugrunde gelegen haben kann. Eine definitive Aussage über die Ursache der Krankheit nach heutigem medizinischen Standard kann dadurch nicht getroffen werden, jedoch wird die Malaria-Theorie noch fragwürdiger.[46]
Bis zu seinem Tod war Dürer produktiv tätig, wobei er wohl zuletzt den Druck einer theoretischen Hauptschrift zur Proportionslehre vorbereitete.[47]
Grabinschrift des Dürer-Grabes in Nürnberg
Am 7. April wurde Dürer auf dem St.-Johannis-Friedhof zu Nürnberg bestattet, wo nicht weit entfernt später auch sein Freund Willibald Pirckheimer zu liegen kam (St. Johannis I / 1414). Das Grab war lange von einer einfachen Metallplatte bedeckt, die sein Schwiegervater Frey für sich und seine Familie errichten ließ, bis 1681 Joachim von Sandrart das verfallene Grab neu errichtete (St. Johannis I / 0649).
Am 8. April erfolgte mit ausdrücklicher Genehmigung der Älteren Herren, also der Stadtspitze, die Exhumierung, um eine Gipsmaske des berühmten Künstlers zu erhalten. Auch eine Haarlocke wurde bei dieser Gelegenheit abgeschnitten.[48]
Kunsthistorische Würdigung
Rhinocerus, Holzschnitt (1515)Melencolia I, Kupferstich (1514)Kaiser Maximilian I. Öl auf Lindenholz (1519), Kunsthistorisches Museum, Wien
Dürer hat für die Entwicklung des Holzschnittes und des Kupferstiches Bedeutendes geleistet. Den Holzschnitt hat er aus dem „Dienst der Buchillustration“ befreit und ihm den Rang eines eigenständigen Kunstwerks verliehen, das dem gemalten Bild an die Seite gestellt werden konnte. Dürer schuf durch Verfeinerung der Linien und eine Erweiterung des künstlerischen Vokabulars eine reichere Tonigkeit bzw. feinere Farbabstufungen und führte den Holzschnitt so formal in die Nähe des Kupferstichs.
Wie den Holzschnitt, so perfektionierte und revolutionierte Dürer auch die Techniken des Kupferstichs. Auch hier erweiterte er den Tonumfang beträchtlich. Durch Blätter wie Ritter, Tod und Teufel und Melencolia I wurde er in ganz Europa bekannt. Dürer hat genau wie Tizian, Michelangelo und Raffael die Bedeutung der Druckgrafik darin gesehen, den eigenen künstlerischen Ruf zu verbreiten und durch den Vertrieb zu Einnahmen zu kommen. Benutzten die Italiener die Grafik zur Verbreitung ihrer Gemälde, so erhob Dürer den Holzschnitt selbst zum Kunstwerk. Dürer hat seine Druckgrafik im eigenen Verlag herausgegeben und selbst bzw. über Buchhändler vertrieben. Der Vertrieb druckgrafischer Blätter hatte zur Folge, dass neue künstlerische Entwicklungen schnell und gleichmäßig in ganz Europa Verbreitung fanden.
Das gesteigerte Selbstbewusstsein und die vielschichtige Selbstreflexion deutet sich in Dürers zahlreichen Selbstporträts an. In ihnen thematisiert der Künstler seinen eigenen gesellschaftlichen Stand und darüber hinaus die hohe Wertigkeit der bildenden Kunst als intellektuelle Disziplin in einer Zeit, als diese noch zum gemeinen Handwerk gezählt wurde.
Neben seinem künstlerischen Schaffen schrieb Dürer Werke über das Perspektivproblem in der Malerei, darunter Underweisung der Messung, und beschäftigte sich mit der Befestigung von Städten. Ein wichtiger Ratgeber war ihm dabei der römischeArchitekt und Architekturtheoretiker Vitruv mit seinen zehn Büchern De architectura. Nach Dürers Befestigungslehre, 1527 in Nürnberg erschienen unter dem Titel Etliche underricht / zu befestigung der Stett / Schlosz / und flecken,[49] wurde im selben Jahr noch die 1480 mitten in die Donau gebaute UlmerStadtmauer von Hans Beheim d. Ä., einem Nürnberger Baumeister, umgebaut. Erst 1585 wurde der Munot zu Schaffhausen nach 22-jähriger Bauzeit vollendet, die einzige Festung, die Dürers Ideen widerspiegelt.
Nach Fedja Anzelewsky, Albrecht Dürer: Werk und Wirkung, elektron. Ausg. 1999 (Vier Bücher von menschlicher Proportion):
»Dann warhafftig steckt die kunst inn der natur / wer sie herauß kann reyssen der hat sie / vberkumbstu sie / so wirdet sie dir vil fels nemen in deinem werk vnd durch die Geometria magstu deins wercks vil beweyssen.« Nach Anzelewsky ist das Wort „kunst“ in diesem Zusammenhang als Gesetzmäßigkeit zu verstehen, und mithin spricht sich Dürer hier nicht für ein Schaffen nach Prinzipien des späteren Naturalismus aus.
Der „mathematischste Kopf“[50] unter den Künstlern seiner Zeit war jedoch Albrecht Dürer. So erwarb er 1507 ein Exemplar der ersten Ausgabe der von Zamberti in das Lateinische übersetzten Elemente des Euklid von 1505, des ersten Buchdrucks dieses Werks überhaupt, und wirkte 1515 im Auftrag von Kaiser Maximilian I. an einer von dem Hofastronomen Johannes Stabius entworfenen Karte der Erdhalbkugel mit (Stabius-Dürer-Karte). Sein Kupferstich Melencolia I enthält einige mathematische Andeutungen: Zum einen ist ein magisches Quadrat abgebildet, dessen Zeilen, Spalten, Diagonalen, die Zahlen in den 4 Quadranten, die 4 Zahlen im Zentrum und die 4 Zahlen in der Ecke stets dieselbe Summe 34 ergeben und das in seinen beiden mittleren unteren Feldern das Entstehungsjahr 1514 angibt – in den Feldern links und rechts daneben zeigen zudem die Ziffern 4 und 1 die Initialen Dürers im Alphabet an (4 entspricht dem vierten Buchstaben des Alphabets, also dem D wie Dürer, die 1 dem ersten Buchstaben, also dem A wie Albrecht); zum anderen wird ein Polyeder (siehe HauptartikelRhomboederstumpf) gezeigt, der durch Streckung zweier diametral gegenüberliegender Ecken eines Würfels zu einem Rhomboeder und durch anschließendes Abschneiden der beiden Spitzen senkrecht zu dieser Achse entsteht, so dass er wieder eine Umkugel wie der ursprüngliche Würfel besitzt.
Underweysung der messung mit dem Zirckel und richtscheyt in Linien ebnen unnd gantzen corporen, Blatt Konstruktion der Muschellinie, Zeichnung (1525)Beschreibung und Freihandzeichnung einer logarithmischen Spirale aus der Underweysung mit dem Zirckel und richtscheyt.
Wissenschaftshistorisch bemerkenswert jedoch ist seine Underweysung der messung mit dem zirckel und richtscheyt in Linien ebnen unnd gantzen corporen, das erste Mathematikbuch deutscher Sprache mit bedeutenden neuen Erkenntnissen. Im Titel ist das Wort „Messung“ im Zusammenhang mit der damals vorherrschenden Übersetzung „Messkunst“ für das griechische Wort Geometrie zu verstehen und bedeutet im heutigen Wortsinn eher „Konstruktion“. In der Underweysung definiert Dürer spezielle Kurven, insbesondere erstmals die Muschellinie und die Pascalsche Schnecke (die er selber wegen ihrer Konstruktionsvorschrift „Spinnenlinie“ nannte), gibt eine neue Konstruktion einer Ellipse an, erkennt Ellipse, Parabel und Hyperbel als Kegelschnitte (und ist damit Vorläufer von Gaspard Monge), zeigt ein neuartiges und sehr genaues Verfahren zur Winkeldreiteilung und stellt die Tangens-Funktion grafisch dar (motiviert durch das ganz praktische Problem, die Schrifthöhe in Abhängigkeit von der Höhe ihrer Anbringung so zu staffeln, dass alle Zeilen gleich hoch erscheinen). Im selben Werk beschäftigt er sich auch ausführlich mit Spiralen (von ihm „Schneckenlinien“ genannt) und beschreibt in diesem Zusammenhang bereits mehr als 100 Jahre vor Descartes (dem vielfach die Entdeckung zugeschrieben wird) eine logarithmische Spirale, die er als ewige lini bezeichnet.[51][52][53]
Dürer geht dabei deduktiv und systematisch vor und ist sich des grundlegenden Unterschieds zwischen exakten Lösungen (er nennt sie „demonstrative“) und näherungsweisen („mechanice“) Lösungen stets bewusst, was ihn sogar von den meisten Mathematikern seiner Zeit abhebt.[54]
Der Kunsthistoriker Martin Kemp wies in einem Beitrag der englischen Wissenschaftszeitschrift Nature darauf hin, dass die auf einer Penrose-Parkettierung beruhende Fußbodenkachelung in der Eingangshalle des Molecular and Chemical Sciences Building der University of Western Australia in Perth an Skizzen Dürers erinnert, bei er das gleiche Muster aus lediglich zwei Rhomben plastisch schattierte, wie man es bei der Betrachtung in der Vorstellung unwillkürlich versucht.[55]
Mitarbeiter
Heute ist man fast sicher, dass Dürer eigentlich keine Schüler angenommen und ausgebildet hat; vielmehr war es offenbar so, dass er relativ eigenständige Maler bzw. Zeichner in seine Werkstatt als Gesellen aufnahm und diese sich weiterentwickeln ließ.
Es gibt Indizien, dass Matthias Grünewald von Dürer abgewiesen wurde. Grünewalds Mitarbeit am Heller-Altar, einer Gemeinschaftsarbeit mit Albrecht Dürer, ist jedoch belegt (Kopie von Jobst Harrich, Frankfurt am Main, Historisches Museum; Original verbrannt).[56]Hans Dürer war sehr wahrscheinlich in der Werkstatt seines Bruders Albrecht tätig.
Dürer werden etwa 20 Exlibris zugeschrieben. Das bekannteste ist wohl das für seinen Freund Willibald Pirckheimer.
Gemälde
Der Paumgartner-Altar, Öl auf Holz (nach 1503), Alte Pinakothek, MünchenMarter der zehntausend Christen, auf Leinwand (übertragen) (1507), Kunsthistorisches Museum, WienAllerheiligenbild („Landauer Altar“), Öl auf Lindenholz (1511), Kunsthistorisches Museum
Heller-Altar zusammen mit Mathias Grünewald (Frankfurt am Main, Historisches Museum), 1508/09; Mitteltafel verbrannt, urspr. in Frankfurt, Dominikanerkirche.
Kaiser Karl der Große (Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Gm 167, Leihgabe der Stadt Nürnberg), 1511/12, 187,7 × 87,6 cm (sichtbar), 215 × 115,3 cm (mit Rahmen)
Kaiser Sigismund (Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Gm 168, Leihgabe der Stadt Nürnberg), 1512/13, 188,3 × 87,5 cm.
Weiher im Walde (London), 1495. Motiv ist ein in ein Moor übergehender Weiher am Rande des im Volksmund als „Steggalaswald“ bezeichneten Kiefernwaldes bei Nürnberg.
Lehrbuch der Malerei, ab 1500. Fragmentarisch erhalten und so nie veröffentlicht, tw. in die Unterweysung und die ... Proportion eingeflossen; siehe Transkription in Rupprich, Dürers schriftlicher Nachlass, Band II, S. 81–394, Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg
Etliche vnderricht, zu befestigung der Stett, Schlosz vnd Flecken (=etlicher Unterricht zur Befestigung der Städte, Schlösser und Flecken), bei Hieronymus Andreae, Nürnberg 1527. Digitalisat der Staatsbibliothek Berlin; Teil der Opera Alberti Dureri von 1604, s. u.
Lateinische Übersetzung von Joachim Camerarius dem Älteren: De Sym[m]etria partium in rectis formis hu[m]anorum corporum, Nürnberg 1532 Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg
Dürerstein bei Klausen (Chiusa) an der Stelle, von der aus Dürer 1494 das Panorama von Klausen gezeichnet hat. Die Zeichnung diente als Vorlage für den Hintergrund in seinem Kupferstich Nemesis (Das große Glück) (um 1501).
Bronzeplastik des trauretten Bauren (2002) in Landau-Nußdorf. Bauernkriegsdenkmal zum Gedenken an den Pfälzischen Bauernkrieg 1525, entworfen von Peter Brauchle. Das Motiv zitiert die Entwurfszeichnung Die Bauernsäule (ca. 1528) von Albrecht Dürer.
Banknoten und Gedenkmünze
Gedenkmünze von 1971 mit Dürer-Monogramm
Einige Gemälde Albrecht Dürers sind auf Banknoten der Deutschen Mark abgebildet. Anlässlich des 500. Geburtstages 1971 gab die Deutsche Bundesbank eine Gedenkmünze zu Ehren Albrecht Dürers heraus.
Hase (nach 1576) von Hans Hoffmann, bezeichnet mit Dürers Monogramm und der Jahreszahl 1528
Bereits im 16. Jahrhundert und besonders um 1600 gab es eine große Zahl von Nachahmungen von Werken Albrecht Dürers. Hans Hoffmann (um 1530–1591/2) übernahm wie andere auch Dürers Signatur (Monogramm und Jahreszahl), was sie zu Fälschungen macht. Viele seiner Werke sind in Details abgewandelte Dürer-Motive, von denen einige bis in die Neuzeit für echte Dürer-Werke gehalten wurden. Auch Paul Juvenell der Ältere (1579–1643) schuf viele Dürer-Kopien. Zeitgenössische Künstler, wie der britische Maler Christopher Winter, adaptieren Dürers Motive und übertragen sie in ihre Bildsprache.[61]
Rezeption in Literatur und Film
In der Novelle Künstlerehe von Leopold Schefer (1828) sind Albrecht und Agnes Dürer die Hauptpersonen.
Die kleine Dürerquelle nahe Kalchreuth inspirierte den Künstler der Überlieferung nach zu seiner Federzeichnung Quelle im Wald mit Antonius und Paulus.
Der Asteroid des inneren Hauptgürtels (3104) Dürer ist nach ihm benannt.[68]
Eine Galerie in London zeigt seit dem 20. November 2021 ein bislang unbekanntes Werk von Albrecht Dürer. Die Zeichnung „Die Jungfrau und das Kind“ stammt offenbar aus dem Jahr 1503 und wurde erst kürzlich entdeckt.[74]
Auf einem spätgotischen Flügelaltar in der Johanneskirche in Crailsheim wurde möglicherweise ein frühes Werk von Dürer entdeckt. Der um 1490 entstandene Altar zeigt das Leben Johannes des Täufers und die Passion Christi. Die Darstellung der Figuren trägt, nach Meinung des Kunsthistorikers Manuel Teget-Welz von Universität Erlangen, die Handschrift des Meisters.[75]
In Südtirol ist vom Klösterle bei St. Florian bis zu den Erdpyramiden bei Segonzano im Cembratal ein Wanderweg als „Dürerweg“ ausgezeichnet. Der Meister soll diese 40 km selbst zurückgelegt haben.[76]
27. September 2007 bis 6. Januar 2008 Ausstellung im Städel Museum
24. Mai 2012 bis 2. September 2012 Germanisches Nationalmuseum: Der frühe Dürer („größte Dürer-Ausstellung in Deutschland seit 40 Jahren“)
24. Oktober 2012 bis 13. Januar 2013 Paris, ENS des beaux-arts: Albrecht Dürer et son temps: De la Réforme à la guerre de Trente Ans
23. Oktober 2013 bis 2. Februar 2014 Städel Museum Frankfurt: Dürer. Kunst – Künstler – Kontext (Sonderausstellung mit kommentiertem Ausstellungsfilm)
29. Januar 2016 bis 24. April 2016 Hessisches Landesmuseum Darmstadt: Albrecht Dürer – Meisterwerke der Druckgraphik aus dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt
20. September 2019 bis 6. Januar 2020 Wien, Albertina: Albrecht Dürer
18. Juli 2021 bis 24. Oktober 2021 Aachen, Suermondt-Ludwig-Museum: Dürer war hier [20. November 2021 bis 27. Februar 2022 London, The National Gallery: Dürer's Journeys: Travels of a Renaissance Artist]
28. September 2022 bis 22. Januar 2022 Städel Museum Frankfurt: VOR DÜRER. Kupferstich wird Kunst[77]
12. Mai 2023 bis 27. August 2023 Kulturforum Berlin: Dürer für Berlin. Eine Spurensuche im Kupferstichkabinett[78]
Literatur
Werkverzeichnisse
Fedja Anzelewsky: Albrecht Dürer. Das malerische Werk. 2 Bände, 2. neubearb. Auflage, Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1991 (zuerst 1971). Mit maßgeblicher Zählung.
Rainer Schoch, Matthias Mende, Anna Scherbaum (Hrsg.): Albrecht Dürer: Das druckgraphische Werk. Prestel, München. 3 Bände: Band 1: Kupferstiche, Eisenradierungen und Kaltnadelblätter. 2001; Band 2: Holzschnitte und Holzschnittfolgen. 2002; Band 3: Buchillustrationen. 2004. Mit Beiträgen von Berthold Hinz und Peter Schreiber.
Eduard Flechsig: Albrecht Dürer – Sein Leben und seine künstlerische Entwickelung, Zwei Bände, 1928–1931. G. Grote’sche Verlagsbuchhandlung Berlin; Druck: Fischer & Wittig in Leipzig doi:10.11588/diglit.30440
Friedrich Lippmann, Joseph Meder, Friedrich Winkler (Hrsg.): Zeichnungen von Albrecht Dürer in Nachbildungen (Lichtdruckfaksimile). G. Grotesche Verlagsbuchhandlung Berlin, 1883–1929, (Groß-Folio)
Band 1: (F. Lippmann, 1883) Abteilung I–IV (Sammlung Kupferstichkabinett Berlin, Sammlung William Mitchell, John Malcolm of Poltalloch, Frederick Locker)
Band 2: (F. Lippmann, 1888) Abteilung V–XXII (Sammlungen in Bremen, Braunschweig, Coburg, Weimar, Hamburg, Graz, London, Prag, Düsseldorf, Berlin, Budapest, Bamberg, Frankfurt, München, Dresden und Darmstadt)
Band 3: (F. Lippmann, 1894) Abteilung XIII–XXV (Sammlungen der Museen in London und Paris)
Band 4: (F. Lippmann, 1896) Abteilung XXVI–XLVIII (Sammlungen in Chantilly; Paris, Schloss Windsor, Oxford, Chatsworth, Warwick, London, Turin, Wien, Prag, Erlangen, Karlsruhe und Berlin)
Band 5: (J. Meder, 1905) Abteilung XLIX (Sammlung in der Albertina in Wien)
Band 6: (F. Winkler, 1927) Abteilung VI (Lehrjahre und Reisen)
Band 7: (F. Winkler, 1929) Abteilung VII (Nürnberger Jahre und Reisen)
Gesamtdarstellungen
Joseph Meder: Dürer: Geschichte seines Lebens und seiner Kunst. 2 Bände, Leipzig 1876 (2. Aufl. 1884). Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg.
Erwin Panofsky: The Life and Art of Albrecht Dürer. 2 Bände. Princeton University Press, Princeton, NJ 1943, rev. Fassung 1955. Digitalisat der Ausgabe in einem Band von 1955 ohne Anhang mit Konkordanz
Das Leben und die Kunst Albrecht Dürers. Ins Deutsche übersetzt von Lise Lotte Möller, München 1977.
Albrecht Dürer. 1471/1971. Ausstellungskatalog, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg. Prestel, München 1971, ISBN 3-7913-0004-0. Digitalisat auf Archive.org.
Reinhard F. Timken-Zinkann: Ein Mensch namens Dürer. Des Künstlers Leben, Ideen, Umwelt. Gebr. Mann, Berlin 1972, ISBN 3-7861-4087-1.
Fedja Anzelewsky: Albrecht Dürer: Werk und Wirkung. Klett-Cotta, Stuttgart 1980, ISBN 3-88448-007-3.
Ernst Rebel: Albrecht Dürer. Maler und Humanist. Orbis Verlag, Sonderausgabe der Erstausgabe von 1996, München 1999, ISBN 3-572-10042-9.
Mark Lehmstedt (Hrsg.): Albrecht Dürer: Das Gesamtwerk. CD-ROM, Digitale Bibliothek, Nr. 28. Directmedia Publishing, Berlin 2004, ISBN 3-89853-428-6. Enthält auch: Fedja Anzelewsky: Albrecht Dürer: Werk und Wirkung. 1980 (elektron. Ausg. 1999).
Peter Strieder: Dürer. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. betreut von Anna Scherbaum. Langewiesche, Königstein i. Ts. 2012. Mit Beiträgen von Bruno Heimberg: Zur Maltechnik von Albrecht Dürer; Georg Josef Dietz: Zur Technik der Zeichnung, ihrer Aufgabe und Verwendung im Werk Albrecht Dürers; Joseph Harnest: Dürer und die Perspektive; Anna Scherbaum: Aus Schriften Dürers und Aus Schriften über Dürer und sein Werk.ISBN 978-3-7845-9142-1.
Martin Kirves: Christus als alter ego: Albrecht Dürers Selbstporträt im Pelzrock – eine gemalte Bildtheologie. Norderstedt, 2024, ISBN 978-3-7597-6747-9.
Christian Schoen: Albrecht Dürer: Adam und Eva. Die Gemälde, ihre Geschichte und Rezeption bei Lucas Cranach d.Ä. und Hans Baldung Grien Reimer, Berlin 2001, ISBN 3-496-01244-7.
Werner Körte: Albrecht Dürer. Die Apokalypse (= Der Kunstbrief 51). Gebr. Mann, Berlin 1948, erneut als Albrecht Dürer – Die Apokalypse des Johannes. Reclam, Stuttgart 1957.
Hans Möhle, Fedja Anzelewsky: Dürer und seine Zeit – Meisterzeichnungen aus dem Berliner Kupferstichkabinett. Ausstellungskatalog, Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin(-West) 1967.
Fritz Koreny: Albrecht Dürer und die Tier- und Pflanzenstudien der Renaissance. München 1985.
Friedrich Teja Bach: Struktur und Erscheinung. Untersuchungen zu Dürers graphischer Kunst. Technische Hochschule Aachen, Veränderte Habil.-Schrift, Gebr. Mann, Berlin 1996, ISBN 3-7861-1717-9.
Thomas Schauerte: Die Ehrenpforte für Kaiser Maximilian I. Dürer und Altdorfer im Dienst des Herrschers. Deutscher Kunstverlag, Berlin, München 2001, ISBN 3-422-06331-5.
Christine Demele: Dürers Nacktheit – Das Weimarer Selbstbildnis. Rhema, Münster 2012, ISBN 978-3-86887-008-4.
Rainer Hoffmann: Im Zwielicht – zu Albrecht Dürers Meisterstich Melencolia I. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2014, ISBN 978-3-412-22433-2.
Leonhard G. Richter: Dürer Code. Albrecht Dürers entschlüsselte Meisterstiche. J. H. Röll, Dettelbach 2014, ISBN 978-3-89754-458-1.
Rainer Hoffmann: Im Paradies, Adam und Eva und der Sündenfall – Albrecht Dürers Darstellungen. Böhlau, Köln 2021, ISBN 978-3-412-52385-5.
Zu den Schriften
Albert von Zahn: Die Dürer-Handschriften des Britischen Museums. In: A. von Zahn (Hrsg.): Jahrbücher der Kunstwissenschaft. Band 1, Leipzig 1868, S. 1–22 (books.google.de – Kommentiert von Moritz Thausing: Anmerkungen zu den Dürerhandschriften des Britischen Museums, ebenda, S. 183–184, books.google.de).
Albrecht Dürer: Schriften, Tagebücher, Briefe herausgegeben von Max Steck, 1961.
Albrecht Dürer: Schriften und Briefe herausgegeben von Ernst Ullmann und Textbearbeitung von Elvira Pradel. Reclam, Leipzig, 1971, 6. Auflage 1993.
Thomas Schauerte: Dürer und Spranger: Ein Autographenfund im Spiegel der europäischen Sammlungsgeschichte. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. 93, 2006, S. 25–69.
Gerhard Kölsch: Vom ‚Raisonnierenden Verzeichnis‘ zum ‚Menschen-Spiegel‘. Zwei wieder gefundene Manuskripte des Dürer-Werkkatalogs von Henrich Sebastian Hüsgen. In: Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts 2020.ISBN 978-3-8353-3815-9, S. 7–75.
Fedja Anzelewsky: Dürer zwischen Symbolik und Naturwissenschaft. In: Hartmut Boockmann, Bernd Moeller, Karl Stackmann (Hrsg.): Lebenslehren und Weltentwürfe im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Politik – Bildung – Naturkunde – Theologie. Bericht über Kolloquien der Kommission zur Erforschung der Kultur des Spätmittelalters 1983 bis 1987 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen: philologisch-historische Klasse. Folge III, Nr. 179). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1989, ISBN 3-525-82463-7, S. 267–281.
Thomas H. von der Dunk: Dürers Denkmal für den Bauernkrieg. In: ders: Das Deutsche Denkmal. Eine Geschichte in Bronze und Stein vom Hochmittelalter bis zum Barock. Böhlau Verlag, Köln 1999, ISBN 3-412-12898-8, S. 131–179.
Matthias Mende (Hrsg.): Albrecht Dürer – ein Künstler in seiner Stadt. Tümmels, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-84-1.
Wolfgang Schmid: Dürer als Unternehmer. Kunst, Humanismus und Ökonomie in Nürnberg um 1500. (Beiträge zur Landes- und Kulturgeschichte 1). Porta-Alba-Verlag, Trier 2003, ISBN 3-933701-05-8.
Philipp Zitzlsperger: Dürers Pelz und das Recht im Bild – Kleiderkunde als Methode der Kunstgeschichte. Akademie Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-05-004522-1.
Manfred Krüger: Albrecht Dürer. Mystik, Selbsterkenntnis und Christussuche. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-7725-2375-5.
Elena Filippi: Umanesimo. Dürer tra Cusano e Alberti, S. Giovanni Lupatoto (VR), Arsenale Ed. 2011.
Grischka Petri: Der Fall Dürer vs. Raimondi. Vasaris Erfindung. In: Fälschung – Plagiat – Kopie: künstlerische Praktiken in der Vormoderne (Kunsthistorisches Forum Irsee, Bd. 1), hrsg. von Birgit Ulrike Münch, Andreas Tacke, Markwart Herzog, Sylvia Heudecker, Petersberg 2014, S. 52–69.
Rainer Hoffmann: Im Glanze des Himmels – Putten-Motive im Werk Albrecht Dürers. Böhlau, Köln 2019, ISBN 978-3-412-50041-2.
Romedio Schmitz-Esser: Um 1500. Europa zur Zeit Albrecht Dürers. wbg Theiss, Darmstadt, 2023, ISBN 978-3-8062-4608-7.
Ulinka Rublack: Dürer im Zeitalter der Wunder. Kunst und Gesellschaft an der Schwelle zur globalen Welt. Klett-Cotta, Stuttgart 2024, ISBN 978-3-608-98721-8.
↑Manfred Vasold: Dürer, Albrecht. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. de Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 326.
↑ abcdefMaterialien für eine Dürer-Matrix von 1471 bis 1505. In: Daniel Hess und Thomas Eser (Hrsg.): Der frühe Dürer. Ausstellungskatalog. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 2012, ISBN 978-3-936688-59-7, S.536–552.
↑Das erste bekannte Porträt, das in Franken nach einem lebenden Modell gemalt wurde, ist Hans Pleydenwurffs Bildnis des Georg Grafen von Löwenstein von 1455. Stephan Kemperdinck, „Nach mir selbst kunterfeit“. Bildnisse und Selbstbildnisse, in Sander 2013, S. 93.
↑Das früheste erhaltene Selbstporträt ist Jean Fouquets Medaillon von 1455. Man weiß aber aus schriftlicher Überlieferung, dass auch Jan van Eyck, Rogier van der Weyden und wohl auch andere Selbstbildnisse geschaffen haben. Kemperdinck in Sander 2013, S. 93.
↑Selbstbildnis als Dreizehnjähriger im Online-Katalog der Albertina; da nur temporäre Sessionadressen, mit Objekt-Nr. „4839“ in „allen Feldern“ suchen.
↑Albrecht Dürer: Familienchronik. In: Konrad von Lange und Franz Louis Fuhse (Hrsg.): Dürers schriftlicher Nachlass auf Grund der Originalhandschriften und theilweise neu entdeckter alter Abschriften. Max Niemeyer, Halle a. S. 1893, S.8 (archive.org).
↑Beate Böckem: Italien als Richtschnur? Mantegna und Barbari. In: Daniel Hess und Thomas Eser (Hrsg.): Der frühe Dürer. Ausstellungskatalog. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 2012, ISBN 978-3-936688-59-7, S.325–329.
↑In neueren kunst- und buchgeschichtlichen Studien wird Dürers Beteiligung am Narrenschiff-Erstdruck begründet in Zweifel gezogen; vgl. dazu etwa Anja Grebe: Albrecht Dürer. Künstler, Werk und Zeit. 2. Auflage. Darmstadt 2013, S. 32, sowie ausführlich Annika Rockenberger: Albrecht Dürer, Sebastian Brant und die Holzschnitte des »Narrenschiff«-Erstdrucks (Basel, 1494). Ein forschungskritischer Einspruch. In: Gutenberg-Jahrbuch. Band 86, 2011, S. 312–329.
↑Fedja Anzelewsky: Dürer. Werk und Wirkung. Karl Müller, Erlangen 1988, ISBN 3-88448-007-3, S.43 (Erstausgabe: Electa-Klett-Cotta, Stuttgart 1980).
↑Siehe dazu Hess/Eser 2012 (Leitthema des Ausstellungsprojekts).
↑Beate Böckem: Der Frühe Dürer und Italien. Italienerfahrungen und Mobilitätsprozesse um 1500. In: Daniel Hess, Thomas Eser (Hrsg.): Ausst.-Kat.: Der Frühe Dürer. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 2012, S.52–64.
↑Daniela Crescenzio: Italienische Spaziergänge in Nürnberg. Band I: Nürnberg, Venedig des Nordens. 1. Auflage. Verlag It-inerario, Unterhaching 2011, ISBN 978-3-9813046-3-3, S. 144–146.
↑Iris Brahms: Ecologies of Blue Paper. Dürer and Beyond. In: 21: Inquiries into Art, History and the Visual. Nr.4, 2023, ISSN2701-1569, S.603–638, doi:10.11588/xxi.2023.4.
↑Der zweite Aufenthalt in Venedig Kapitel XI aus Moritz Thausing, Dürer: Geschichte seines Lebens und seiner Kunst, Leipzig 1876, Universitätsbibliothek Heidelberg.
↑Rupprich, S. 148. Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg.
↑Die Niederländische Reise, Kapitel XV aus Moritz Thausing: Dürer: Geschichte seines Lebens und seiner Kunst, Leipzig 1876, Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg.
↑Anja Grebe, G. Ulrich Großmann: Dürer. Die niederländische Reise, Petersberg 2021, ISBN 978-3-7319-0954-5.
↑Werner Dettelbacher: Albrecht Dürers Leiden. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 23, 2004, S. 516–520, hier: S. 516.
↑Werner Dettelbacher: Albrecht Dürers Leiden. 2004, S. 516f.
↑Stephanie Hauschild: Stefan Lochner Erster deutscher Meister. 1. Auflage. Greven Verlag, Köln 2021, ISBN 978-3-7743-0935-7, S.30.
↑Martin Droschke: Im Nürnberger Rathaus gingen die Werke Albrecht Dürers dereinst weg wie warme Semmeln. In: Franken 2024. Franken-Wissen für das ganze Jahr. Emons Verlag, Köln 2023, ISBN 978-3-7408-1797-8, Blatt 31. Mai.
↑Franz Winzinger: Albrecht Dürer. Reinbek 1971, S. 136f.
↑E. Mummenhoff: War Willibald Pirckheimer ein Verleumder? Nürnberg 1928.
↑Werner Dettelbacher: Albrecht Dürers Leiden. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 23, 2004, S. 516–520, hier: S. 519. Zur quellenkritischen Betrachtung der Textpassage vgl. Franz Fuchs: Eine neue Notiz zu Dürers Krankheit und Tod. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Band 107, 2020, S. 279–288, hier: Anm. 6.
↑Werner Dettelbacher: Albrecht Dürers Leiden. 2004, S. 517.
↑Hans Rupprich: Albrecht Dürer. Schriftlicher Nachlaß. I, Berlin 1956, S. 167.
↑Hanns M. Seitz: „Do der gelb fleck ist …“ Dürers Malaria, eine Fehldiagnose. In: Wiener klinische Wochenschrift. Band 122, Nummer 3, Oktober 2010, S. 10–13.
↑Wouter S. van den Berg (Hrsg.): Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolaï (Ms. 15624–15641, Kon. Bibl. te Brussel) met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolaï. Hrsg. von Sophie J. van den Berg, N. V. Boekhandel en Drukkerij E. J. Brill, Leiden 1917, S. 254 (Pleuresis).
↑Franz Fuchs: Eine neue Notiz zu Dürers Krankheit und Tod. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Band107, 2020, ISSN0083-5579, S.279–288, hier: S. 283.
↑Franz Fuchs: Eine neue Notiz zu Dürers Krankheit und Tod. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Band107, 2020, ISSN0083-5579, S.279–288, hier: S. 283–285.
↑C. J. Scriba, P. Schreiber: 5000 Jahre Geometrie. 2. Auflage. Springer, Berlin/Heidelberg 2005, ISBN 3-540-22471-8, S. 273.
↑J. J. O’Connor, E. F. Robertson: Albrecht Dürer. School of Mathematics and Statistics, University of St Andrews, Scotland, Dezember 1996, abgerufen am 10. April 2021 (englisch).
↑Karin Leonhard: Über Links und Rechts und Symmetrie im Barock. In: Stephan Günzel (Hrsg.): Topologie. Zur Raumbeschreibung in den Kultur- und Medienwissenschaften. transcript Verlag, Bielefeld 2007, S.138–139.
↑Logarithmische Spirale. Technische Universität Bergakademie Freiberg, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. April 2021; abgerufen am 10. April 2021.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mathe.tu-freiberg.de
↑C. J. Scriba, P. Schreiber: 5000 Jahre Geometrie. 2005, S. 283.
↑Martin Kemp: Science in culture: A trick of the tiles. In: Nature. Band436, Nr.7049, Juli 2005, ISSN1476-4687, S.332–332, doi:10.1038/436332a (nature.com [abgerufen am 24. Oktober 2021]).
↑Frieder Schulz: Das Gedächtnis der Zeugen – Vorgeschichte, Gestaltung und Bedeutung des Evangelischen Namenkalenders. In: Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie, Band 19. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1975, S. 69–104, Namenliste S. 93–104 (Digitalisat)
↑Frieder Schulz, Gerhard Schwinge (Hrsg.): Synaxis: Beiträge zur Liturgik. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1997, ISBN 3-525-60398-3. (books.google.de)
↑Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin/Heidelberg 2003, ISBN 3-540-29925-4, S.186, doi:10.1007/978-3-540-29925-7_3105 (englisch, 992 S., Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin/Heidelberg 1992): “1978 GB. Discovered 1978 Apr. 11 by E. F. Helin at Palomar.”
↑Astler, Erhard Th. In: Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s Who. XXIV. Ausgabe von Degeners „Wer ist’s“? Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, S. 30.