Alex Moroder war Sohn des Bildhauers Ludwig Moroder-Lenert und der ladinischen Schriftstellerin Adele Moroder. Nach der Kapitulation Italiens am 8. September 1943 wurde er, da er aus einer Familie von Dableibern stammte, als Militärinternierter zuerst nach Pommern, dann in das Lager Stalag XVIII A in Wolfsberg, Österreich deportiert. Alex Moroder war ein Zeitzeuge der damaligen Situation in Gröden und Südtirol mit dem Faschismus, Option und Deportation[1].
Nach dem Krieg heiratete er die Grödnerin Paula Grossrubatscher-Rusina. Sie hatten fünf Kinder: Ulrike, Wolfgang, Egon, Ruth und Stephan.
Vereinstätigkeit
Alex Moroder setzte sich für die Erhaltung und Entwicklung der ladinischen Sprache ein. Dies erfolgte in den folgenden kulturellen Organisationen:
Union di Ladins de Gherdëina, 1951 bis 2006
Union Generela di Ladins dla Dolomites (Dachverband der Vereinigungen der Ladinischen Täler) 1975 bis 1987 als Sekretär
Verwalter der Zeitung La Usc di Ladins, Wochenzeitung der Dolomitenladiner, von 1974 bis 1994
Radio Ladin de Gherdëina, gegründet gemeinsam mit Bruno Moroder, 1955 bis 1997
Museum Gherdëina, Gründung mit Robert Moroder Vorsitzender, Hermann Moroder-Jumbierch, Heinrich Moroder-Doss, Raimund Mureda, Luis Piazza, Vigil Prugger. 1958 bis 2006
Teater de Urtijëi – Heimatbühne St. Ulrich
Bei weiteren Vereinen war er Gründungsmitglied oder langjähriger Mitarbeiter:
Das Archiv Radio Ladin Alex Moroder ist eine Sammlung von über 500 Tonbandspulen mit Aufzeichnungen der Radiosendungen „Dai Crepes dl Sella“ über Grödner Leben und ladinische Kultur, die ab dem Jahr 1955 vom Rai Sender Bozen ausgestrahlt wurden. Die Sendungen wurden von Alex Moroder in Zusammenarbeit mit Bruno Moroder gestaltet. Dieses Archiv wurde von Barbara Gabrielli digitalisiert und wird vom Museum Gherdëina verwaltet.
Im Online-Katalog für Dokumente in Film und Ton der Südtiroler Zeitgeschichte[2] sind die Inhalte des Archivs angezeigt.
Alex Moroder führte ausgedehnte Recherchen über die Genealogie der Familie Moroder und untersuchte hierfür viele Urkunden und Pfarrarchive, was zur Publikation des folgenden Buches wesentlich beigetragen hat: Die Moroder, ein altladinisches Geschlecht aus Gröden-Dolomiten vom 14. bis zum 20. Jahrhundert. Ein Beitrag zur tirolischen Familienforschung. St. Ulrich in Gröden: Komitee für die Drucklegung des Moroder-Stammbuches, 1980.
Alex Moroder: Lecurdanzes de l'ultima gran Viëra. Calënder de Gherdëina. Union di Ladins de Gherdëina St. Ulrich. Jahrgang 1985/S. 60. (Ladinisch).
Alex Moroder: 50 ani RAI – Radio Ladin. Calënder de Gherdëina. Union di Ladins de Gherdëina St. Ulrich. Jahrgang 2005 S. 145 (Ladinisch)
L fanatism fej uni vierces – Der Fanatismus verblendet. Interview mit Ingrid Runggaldier. Beilage: Usc di Ladins. St. Ulrich in Gröden 2006. (Ladinisch)[4]
Literatur
L Cumitè „Radio Ladin“ Urtijëi. Calënder de Gherdëina. Union di Ladins de Gherdëina St. Ulrich. Jahrgang 1958, S. 100–101. (Ladinisch).
Carl Insam: Storia di 40 ani dl Radio ladin (RAI). Calënder de Gherdëina. Union di Ladins de Gherdëina St. Ulrich. Jahrgang 1986, S. 125 (Ladinisch).
Georg Mussner: Alex Moroder de Rusina aministradëur per 20 ani. Calënder de Gherdëina. Union di Ladins de Gherdëina St. Ulrich. Jahrgang 2001, S. 61 (Ladinisch).
Alessandra Zendron: RAI Bolzano. Dalla stazione EIAR alla radiotelevisione trilingue. Rai Radiotelevisione Italiana, Rom 2006. S. 94, 113–114, 137–139. (Italienisch)
Vinzenz Peristi: N lecort de Alex (Alexander Franz) Moroder dl Rusina. Calënder de Gherdëina. Union di Ladins de Gherdëina St. Ulrich. Jahrgang 2007, S. 36–41. (Ladinisch).
Rut Bernardi, Paul Videsott: Geschichte der ladinischen Literatur. Bozen-Bolzano University Press 2013, ISBN 978-88-6046-060-8. S. 128.