Alois Schönn war der Sohn von Johann Schönn, eines Kontrollors bei der Cameralverwaltung. Nach dem Besuch der Unterrealschule und einem Jahr Handelsschule war Alois Schönn als Diurnist im Finanzministerium beschäftigt. Er nahm Privatstunden bei Leander Russ, von 1841/42 studierte er Graveur und von 1845 bis 1848 Historienmalerei an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Joseph von Führich und Eduard van der Nüll. 1848 meldete er sich als Landesverteidiger zu den Tiroler Schützen und nahm am Italienfeldzug teil, dabei malte er seine ersten Schlachtenbilder.
In den folgenden Jahren unternahm er zahlreiche Studienreisen nach Ungarn, Frankreich, in die Türkei, nach Ägypten, Italien, Galizien und Holland. Von besonderer Bedeutung war dabei seine große Orientreise, die er zwischen Juni 1851 und dem Sommer 1852 unternahm. Er besuchte Griechenland, die Türkei, Syrien, Palästina und Ägypten. In Ägypten fuhr er den Nil hinab und gelangte bis zum 4. Katarakt in Nubien. Auf dem Rückweg aus dem Orient besuchte er noch Sizilien.[1] Schon im November 1852 zeigte Schönn in Wien einige Studien aus Ägypten, die u. a. die Pilgerkarawane nach Mekka, Verlobungs- und Beschneidungsfeierlichkeiten und Szenen von einem Sklavenmarkt zeigen.[1]
Schönn war seit 1860 mit Sofie Dratschmiedt von Mährentheim (1832–1910) verheiratet. Das Paar hatte sieben Kinder, darunter die Malerin Ricka Schönn.