Anne Morrow war das zweite von vier Kindern des US-amerikanischen Senators Dwight Whitney Morrow (1873–1931) und der Dichterin und Frauenrechtlerin Elizabeth Reeve Cutter (1873–1955).
1928 machte sie ihren Abschluss als Bachelor of Arts. Am 27. Mai 1929 heiratete sie Charles Lindbergh. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor:
Charles Augustus Lindbergh III. (22. Juni 1930 bis 1. März 1932)
Jon Morrow Lindbergh (1932–2021)
Land Morrow Lindbergh (* 1937)
Anne Spencer Lindbergh (1940–1993)
Scott Lindbergh (* 1942)
Reeve Lindbergh (* 1945)
Obwohl Anne Morrow Lindbergh 1929 ihren ersten Alleinflug absolvierte und 1930 ihren Flugschein erwarb (sie war die erste US-Amerikanerin mit einem Segelflugschein), war sie normalerweise die Kopilotin ihres Mannes sowie Navigatorin und Funkerin bei seinen historischen Forschungsflügen. 1931 flogen sie gemeinsam in einem einmotorigen Flugzeug die noch weitgehend unbekannte „Great Circle Route“ von Kanada über Alaska nach Japan und China. Diese beschwerliche Reise beschrieb Anne Morrow Lindbergh in ihrem ersten Buch North to the Orient.
1933 bewältigten Charles und Anne Lindbergh als erste die Nordatlantik- und die Südatlantikroute (Listen! The Wind). Die National Geographic Society ehrte sie 1934 als erste Frau mit der Hubbard-Goldmedaille für ihre Forschungsflüge auf allen fünf Kontinenten.
Lindbergh veröffentlichte insgesamt 13 Bücher, darunter der 1955 erschienene Lebensratgeber und BestsellerGift from the sea (Muscheln in meiner Hand), der eine Gesamtauflage von über eine Million Exemplaren erzielte. Die Autorin und Flugpionierin wurde von fünf Universitäten mit Ehrengraden ausgezeichnet. 1993 erhielt sie den Aerospace Explorer Award für ihr Lebenswerk.
Am 7. Februar 2001 starb sie im Schlaf in ihrem Haus in Passumpsic, Vermont.
Leistungen
1930: Anne Morrow Lindbergh macht als erste US-Amerikanerin ihren Flugschein.
1930: Als Navigatorin von Charles Lindbergh bricht sie mit ihm den Rekord im Transkontinentalflug (Los Angeles nach New York).
1931: Als erste Frau bekommt sie die Lizenz als Privatpilot.
1931: Als erste Frau fliegt sie die „Great Circle Route“ von Kanada nach China (gemeinsam mit ihrem Mann).
1933: Erforschung der Nordatlantik-Flugroute (gemeinsam mit ihrem Mann).
Ehrungen
1933: Ehrenkreuz der U.S. Flag Association für ihren Anteil an der Erforschung der Flugrouten über den Atlantik
1934: Hubbard-Goldmedaille der National Geographic Society für ihren Anteil an der Erforschung der Flugrouten auf allen fünf Kontinenten