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Arvid Kramer

Basketballspieler
Basketballspieler
Arvid Kramer
Spielerinformationen
Geburtstag 2. Oktober 1956 (68 Jahre)
Geburtsort Fulda, Minnesota, Vereinigte Staaten
Größe 206 cm
Position Center
College Augustana College (SD)
NBA Draft 1979, 45. Pick, Utah Jazz
Vereine als Aktiver
1975–1979 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Augustana Vikings (NCAA II)
1979–1980 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Anchorage Northern Knights (CBA)
000001980 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Denver Nuggets
1980–1981 ItalienItalien Antonini Siena
1981–1982 FrankreichFrankreich CRO Lyon Basket
1982–1983 Deutschland Bayer 04 Leverkusen
1985–1988 Deutschland TuS 82 Opladen
1988–1997 Deutschland Godesberger TV/Telekom Bonn

Arvid Kramer (* 2. Oktober 1956 in Fulda, Minnesota) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler und Sportmanager, der seit 1993 auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt.[1]

NBA-Draft

Kramer stellt in den Annalen der NBA eine gewisse Kuriosität dar, da er zweimal in einer Expansion Draft von einem neuen Franchise-Team ausgewählt wurde, aber nie für diese Teams spielte. 1979 wurde er zunächst im regulären Draftverfahren vom Utah Jazz ausgewählt, spielte in der folgenden Saison jedoch acht Spiele für die Denver Nuggets. Bei der Expansion Draft 1980 wählten ihn die Dallas Mavericks aus. Er spielte aber nicht für das Franchise, sondern wechselte nach Europa. Bei der Erweiterung der Liga 1988 wählte ihn die Miami Heat, da die Mavericks noch die NBA-Rechte an Kramer besaßen. Die Heat war aber offenbar mehr an dem von den Mavericks angebotenen Pick für die reguläre Draft interessiert.[2][3]

Karriere in Europa

1980 spielte Kramer in Italien für Siena, die in dieser Saison aber aus der Lega Basket Serie A abstiegen. Über eine Station in Frankreich kam er nach Deutschland zum mehrfachen deutschen Meister TuS Bayer 04 Leverkusen, für den er in der Spielzeit 1982/83 in 27 Bundesliga-Spielen im Durchschnitt 20 Punkte erzielte.[4] Anschließend kehrte er in die Vereinigten Staaten zurück, aber nach zwei Jahren ging Kramer, der mit einer Deutschen verheiratet war, ins Rheinland zurück und spielte für den TuS 1882 im Leverkusener Ortsteil Opladen in der 2. Basketball-Bundesliga.[5] Im Laufe des Spieljahres 1987/88 erlitt Kramer eine Verletzung, die eine lange Pause notwendig machte.[6] Zum Spieljahr 1988/89 wechselte Kramer zum Zweitligaaufsteiger Godesberger TV.[7] In der Saison 1989/90 gelang ihm mit der Mannschaft der Sprung in die erste Basketball-Bundesliga, indem man damals einen freigewordenen Platz besetzte. In der Saison 1990/91 stieg man aber sofort wieder ab. Kramer war dann auf Seiten des Godesberger TV daran mitbeteiligt, dass man mit Fortuna Bonn zur BG Bonn 92 fusionierte, deren Profi-Mannschaft später, nach dem Einstieg der Deutschen Telekom als Sponsor, zu Telekom Baskets Bonn umbenannt wurde. Mit dem neuen Verein gelang ungeschlagen in der Saison 1995/96 der erneute Aufstieg in die Bundesliga. In seiner letzten Saison als aktiver Spieler mit inzwischen 40 Jahren gelang dem Aufsteiger dann der Einzug ins Finale um die deutsche Meisterschaft.

Kramer arbeitete danach nur noch als Sportmanager für den Verein und konnte mithelfen, diesen in der BBL zu etablieren. In seiner Zeit gelang bis auf die Saison 1997/98, in der man als Hauptrundenzweiter bereits im Viertelfinale ausschied, immer mindestens der Sprung ins Play-off-Halbfinale der vier besten deutschen Basketballmannschaften. 2004 verließ Kramer den Verein und kehrte in die USA zurück. Dort wurde er als Betreiber einer Basketballschule in San Diego tätig.[3] In Fallbrook trat er in den Schuldienst ein.[8]

Familie

Seine Kinder verbrachten einen großen Teil ihrer Schulzeit in San Diego.[3] Seine 1994 in Bergisch Gladbach geborene Tochter Lisa war Volleyballspielerin an der University of San Diego.[9] Sein Sohn Josh (* 24. November 1984) studierte zunächst in Worcester (Massachusetts) am College of the Holy Cross (erste NCAA-Division)[10] Nach einem Jahr wechselte er zur Fortsetzung seines Studiums an die Concordia University in Irvine nahe San Diego, deren Basketball-Hochschulmannschaft in der NAIA spielt. Joshs acht Jahre jüngerer Bruder Dennis Kramer († 2023)[11] begann nach dem Studium an der University of San Diego, wo er in der NCAA Division I für die Toreros gespielt hatte, als ehemaliger deutscher Juniorenauswahlspieler eine professionelle Karriere in Deutschland.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Gerhard Mertens: Arvid Kramer zu Gast bei den Baskets: „Wir waren ganz schön verrückt“. In: ga.de. 18. Dezember 2014, abgerufen am 12. Dezember 2022.
  2. Sam Goldaper: Miami Chooses ‘Who?’ First. In: nytimes.com. 24. Juni 1988, archiviert vom Original am 19. Mai 2015; abgerufen am 30. August 2023 (englisch).
  3. a b c Whitelaw Reid: Road to NBA stardom could go through Europe. In: SignOnSanDiego.com. 24. Juni 2005, archiviert vom Original am 2. Februar 2013; abgerufen am 30. August 2023 (englisch).
  4. Alle Riesen vom Rhein auf einen Blick. In: leverkusen.com. Abgerufen am 8. April 2022.
  5. Mavs Basketball – Bios: Arvid Kramer. MavsBBall.com, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. November 2012; abgerufen am 7. Dezember 2012 (englisch, Portrait auf selbst herausgegebenen Seiten).
  6. Jetzt nur nicht abheben. In: Wedel-Schulauer-Tageblatt. 23. Januar 1988.
  7. Personalbuch 2. Bundesliga Herren Nord; Godesberger TV 1888. In: Basketball: amtliches Organ des Deutschen Basketball-Bundes. 7. September 1988.
  8. Don Norcross: Dennis Kramer, former La Costa Canyon and USD basketball standout, dies at 31. In: San Diego Union Tribune. 30. August 2023, abgerufen am 8. September 2023 (englisch).
  9. Lisa Kramer - Women's Volleyball. In: University of San Diego. Abgerufen am 8. September 2023 (englisch).
  10. Josh Kramer Stats – Holy Cross Crusaders – College Basketball. Statsheet.com, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. Juli 2010 (englisch, Spielerstatistiken).@1@2Vorlage:Toter Link/statsheet.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  11. Tödlicher Unfall bei Göttingen: Ex-BG-Bundesligabasketballer erliegt schweren Verletzungen. In: Hessische/Niedersächsische Allgemeine. 28. August 2023, abgerufen am 28. August 2023.
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