Bantanges liegt in der Landschaft Bresse, im Süden des Arrondissement Louhans, der westliche Weiler La Commagne ist mit dem Nachbarort Rancy zusammengewachsen. Die Gemeinde wird von der Departementsstraße D971[2]. Die südliche Gemeindegrenze folgt den ausgeprägten Windungen der Sane-Morte[3], die auf diesem Abschnitt etliche Biefs aufnimmt, künstliche Wasserläufe, die der Bewirtschaftung der Étangs dienen. Die nördliche Grenze bildet die Seille[4]. Das Gemeindegebiet ist schwach bewaldet, lediglich im Osten und Südwesten finden sich nennenswerte Waldgebiete. Zur Gemeinde gehören die folgenden Weiler und Fluren: le Bas-de-Bantanges, les Brûlets, la Buclière, les Cadolles, Champ-Potet, la Commagne, la Coussardière, les Dallemands, les Diots, les Fontenelles, Gizonges, les Grand-Bantanges, Grange-du-Bois, la Grange-Neuve, la Mare, les Molaises, le Morchet, la Petit-Buclière, les Petits-Bois, la Platière, le Port, la Ragée, les Rois, la Rue, le Tremblet, la Tuilerie, Villet[5].
Klima
Das Klima in Bantanges ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ist Cfb ((Gemäßigtes) Ozeanklima). Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 12,1 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 21,2 °C, der kälteste der Januar mit 3,4 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 1121 mm, dabei ist der November mit 118 mm der niederschlagsreichste, während Juli als trockenster Monate 82 mm aufweist.
Bereits 833 wird in den Büchern der Abtei Cluny erwähnt: In pago Ludgunense, in villa Bandingas (deutsch: im Gau von Louhans, im Dorf Bandingas). 1155 wird die Capella de Vendangiis angeführt. Es ist also davon auszugehen, dass der Ort bereits zu gallo-römischer Zeit entstand und Bezug nimmt auf einen Besitzer jener Gegend, die demzufolge schon früh besiedelt war. Die 1155 erwähnte Kirche wurde offensichtlich im 16. Jahrhundert durch einen Neubau ersetzt, der im 19. Jahrhundert erweitert wurde. Sie ist heute dem Heiligen Vinzenz geweiht[6][7].
Geschichte
Die Herrschaft Bantanges war, wie die meisten Gebiete der Region Louhans, im Besitz der Familie de Vienne, ging dann über zu den d’Uxelles und am Ende des 16. Jahrhunderts zu den Saint-Clément de Taizé. Schließlich kaufte Philibert Potet die Herrschaft, er war Ritter, Maître des requêtes, Königlicher Rat. Zu seiner Zeit, nämlich 1675, wurde Bantanges zum Marquisat erhoben. Sein Sohn, Jean-Baptiste Potet, verlor die Herrschaft 1696, so wie auch die BaronieSaint-Germain-du-Plain, an seinen Gläubiger, François Guyet, Herr von La Faye, Finanzintendant von Lyon, der sie wiederum in ein Marquisat erheben ließ, jedoch in ein erbliches. Das herrschaftliche Schloss stand in Dallemand und wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts erbaut. Guyet hinterließ eine Tochter, Philiberte Thérèse, verheiratet mit Jérôme, Graf von Chamillard, Maréchal des camps et armées du Roi. Die Marquise starb 1774 ohne Erben, die Ruinen des Schlosses wurden für den Bau der Mühle Dallemand verwendet und die Herrschaft ging an ihren Neffen, Gagne de Perrigny. 2008 wurde der Gemeinde erlaubt, das Wappen der Guyet-Chamillard als Gemeindewappen zu tragen.
Ein Teil von Bantanges gehörte zur Baronie von Montpont, im Weiler Grande-Buclière bestand eine Burg über der Sâne Morte. Es muss sich um eine wichtige Burg gehandelt haben, angesichts der zahlreichen Trümmer, die gefunden wurden und dem heute eingeebneten Wassergraben (nach Guillemaut, Armoiries).
Die Gemeinde liegt in einem recht heiklen Gebiet, indem die Gewässer, die sie durchqueren große Strecken des Jurafusses entwässern. Aus neuester Zeit werden folgende Naturkatastrophen vermerkt:
Sturmschäden vom 6. – 10. November 1982
Überschwemmungen und Murgang vom 8. – 31. Dezember 1982
Überschwemmungen und Murgang vom 12. – 13. Mai 1983
Überschwemmungen und Murgang vom 5. – 10. Oktober 1993
Überschwemmungen und Murgang vom 24. – 26. Oktober 1999
Erdbewegungen als Folge der Trockenheit und anschließendem Wasserausgleich vom 1. Juli – 30. September 2003
Heraldik
Das Wappen, das die Gemeinde benutzt, ist grundsätzlich dasjenige der Familie Guyet[8]: In Blau pfahlweise zwei goldene Sparren, im Schildfuß eine liegende silberne Mondsichel. Im Gegensatz zur Originalblasonierung wird beim Gemeindewappen das Wappen der Guyet mit rotem Bord verwendet[9].
Bevölkerung
Bantanges: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr
Einwohner
1793
580
1800
677
1806
659
1821
668
1831
700
1836
784
1841
792
1846
849
1851
846
1856
855
1861
857
1866
875
1872
878
1876
883
1881
917
1886
948
1891
981
1896
985
1901
968
1906
942
1911
910
1921
832
1926
871
1931
783
1936
745
1946
685
1954
670
1962
675
1968
647
1975
574
1982
552
1990
477
1999
446
2009
570
2014
557
2020
546
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[10] ab 2009 INSEE[11] Anmerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1896 mit 985, tiefste Einwohnerzahl 1999 mit 446 (45,3 % vom Maximum)
Die Bevölkerungsstruktur zwischen Männern und Frauen weist einen Überhang zugunsten der Männer auf, sie machen 52,3 % der Bevölkerung aus. Dabei sind 44 % der Bevölkerung jünger als 45 Jahre. Demgegenüber sind 37 % der Bevölkerung über 60 Jahre alt und damit im Rentenalter.
Wohnstruktur
Anzahl Wohneinheiten
davon Häuser
Wohnungen
sonstige
321
295
12
14
davon Hauptwohnsitz
246
Zweit- oder Ferienwohnsitz
44
vakant
31
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Lourdesgrotte, erstellt 1929
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen, Betriebe, Ladengeschäfte und Einrichtungen
In der Gemeinde befinden sich nebst Mairie und Kirche folgende Unternehmen nach Branchen:
In der Gemeinde befinden sich ein Lebensmittelladen und ein Coiffeursalon, ferner ein Bauhandwerksbetrieb und eine Schreinerei/Zimmerei. Im Ort befindet sich ein Fußballplatz, ein Sportplatz/-halle, ein Logopädische Praxis und eine Hebamme, eine Gîte und eine Post. Mit den Gütern des täglichen Bedarfs versorgen sich die Einwohner in Louhans in knapp 10 Kilometer Entfernung[15].
In der Gemeinde besteht eine École primaire[20] (École maternelle und École élémentaire), die der Académie de Dijon[21] untersteht und von 42 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[22].
Literatur
Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
↑Kurzbeschrieb der Kirche Saint Vincent. von Bantanges. Paroisse Saint Jean-Baptiste en Bresse, Colette d’Ivernois, abgerufen am 8. Dezember 2023 (französisch).
↑L'Armorial des Villes et des Villages de France. Bantanges. In: armorialdefrance.fr. Abgerufen am 17. Dezember 2023 (französisch, Originalblasonierung: D'azur à deux chevrons d'or accompagnés en pointe d'un croissant d'argent; à la filière de gueules.).