Der Barnes, auch Barnès, ist ein Torrente in Oberitalien, der durch das Valle di Bresimo und das Nonstal in der Provinz Trient fließt. Er ist der erste Nebenfluss, der den Noce im Nonstal speist.
Das Quellgebiet des Torrente Barnes liegt im oberen Valle di Bresimo an der Südseite des zur Ortlergruppe gehörenden Ilmenkammes. Mehrere zwischen der Alplaner-Scharte und dem Passo Palu an den Ausläufern der Nebelspitz (italienischCima Tuatti2701 m s.l.m.) liegende kleinere Wasserläufe, speisen den ab der unteren Bordolona-Alm (1806 m s.l.m.) als Torrente Barnes bezeichneten Wasserlauf.
Der Barnes fließt zunächst von nordwestlicher in südöstlicher Richtung unverbaut durch das Valle di Bresimo. Er nimmt dabei das Wasser von mehreren kleinen, zum Teil nur zeitweise Wasser führenden Bächen auf.[3]
Bei Bagni, einem Ortsteil der Gemeinde Bresimo, mündet mit dem Rio delle Malghe der erstere größere Nebenfluss in den Barnes. Kurz danach wechselt er seine Richtung und fließt nun in seinem Mittellauf in leicht nordöstlicher Richtung an den Ortsteilen Fontana, Bevia und Baselga vorbei. Ab Preghena, einem Ortsteil von Livo, führt er in seinem Unterlauf in südlicher Richtung weiter und mündet westlich der Mostizzolo-Schlucht am Eingang zum Val di Sole in den Noce, der sich hier bereits zum Santa-Giustina-Stausee aufzutauen beginnt.
Ökologie
Der ökologische Zustand des Torrente Barnes wird in seinem Oberlauf als sehr gut und im weiteren Verlauf als gut eingeschätzt.[4] Das Wasserschutzamt der Autonomen Provinz Trient hat bei Kontrollen an der Mündung in den Noce im Zeitraum zwischen 2010 und 2015 den ökologischen Zustand als gut, aber instabil eingestuft. Als kritisch wurde die Einleitung von Abwässern von mehreren Emscherbrunnen in den Gemeinden Bresimo, Cis und Livo sowie Wasserentnahmen für die landwirtschaftliche Bewässerung bewertet, die aber alle nicht zu signifikanten morphologischen Abweichungen im Messzeitraum geführt haben.[5]
Der Bau eines überkommunalen Klärwerkes durch die Autonome Provinz Trient, mit dem auch die kommunalen Emscherbrunnen am Torrente Barnes ihren Betrieb einstellen sollen, ist geplant.[6]
Wirtschaftliche Nutzung
In der Vergangenheit wurde die Wasserkraft des Torrente Barnes für verschiedene Zwecke genutzt.
Von den einst zahlreichen mit Wasserkraft betriebenen Werkstätten bestehen in der Gemeinde Bresimo nur noch eine Mühle und ein venezianisches Sägewerk. Letzteres war bis in die 1980er noch in Betrieb.[7]
1987 wurde auf Höhe der Ortschaften Cis und Livo am Unterlauf des Barnes ein Wasserkraftwerk in Betrieb genommen. Das Laufwasserkraftwerk hat eine durchschnittliche Nominalleistung von 1,5 MW bei einer Fallhöhe von 189,4 m. Das kommunal betriebene Kraftwerk speist nach Betreiberangaben im Jahresdurchschnitt 10,4 GW/h ein.[8]
2013 wurde am Mittellauf auf dem Gemeindegebiet von Bresimo das Laufwasserkraftwerk Medio Barnes in Betrieb genommen. Bei einer Fallhöhe von etwa 300 m beträgt die durchschnittliche Nominalleistung 1,5 MW. Das Kraftwerk soll nach Projektangaben im Jahresdurchschnitt etwa 9 GW/h einspeisen.[9]
Während des Sturmtiefs Vaia im Oktober 2018 wurde durch Murenabgänge das Kraftwerk am Mittellauf beschädigt.[10]
Fischfauna
Der Torrente Barnes galt neben dem Pescarabach als der bedeutendste Laichplatz im Nonstal.[11] Insbesondere die Marmorierte Forelle zog zum Laichen vom Noce den Barnes hinauf. Mit dem Bau des Wasserkraftwerkes am Unterlauf wurde der Laichzug unter anderem wegen der geringen Abflussmengen unterbunden.[2]
Während des Sturmtiefs Vaia wurde der Fischbestand im Torrente Barnes vollkommen vernichtet und musste durch das Aussetzen von Jungtieren neu bevölkert werden.[10]
Literatur
APPA – Agenzia provinciale per la protezione dell’ambiente Trento (Hrsg.): Le acque superficiali dei territori delle: Comunità della Val di Non – Comunità della Val di Sole. APPA, Trient 2017, S. 44–45 (ita.calameo.com PDF).
Provincia Autonoma di Trento – Servizio Geologico (Hrsg.): Note illustrative della carta geologica della Provincia di Trento alla scala 1:25.000: Tavola 25 II Bresimo. Hrsg. von Silvana Martin, Laura Montresor. Giunta della Provincia Autonoma di Trento, Trient 2009, (protezionecivile.tn.it PDF).
Provincia Autonoma di Trento – Agenzia provinciale per la protezione dell’ambiente – Settore informazione e monitoraggio (Hrsg.): Progetto IFF del Trentino: Affluenti del fiume Noce 2010–2011. o. O. o. J. S. 3–13 (ita.calameo.com PDF).
Provincia Autonoma di Trento – Dipartimento Urbanistica ed Ambiente – Servizio Utilizzazione Acque Pubbliche (Hrsg.): Bilanci idrici. Relazione tecnica: Il bacino del Noce. o. O. 2012, S. 66–70 (osservatorio.energia.provincia.tn.it PDF).
Provincia Autonoma di Trento – Servizio Foreste e Fauna – Ufficio Faunistico (Hrsg.): Valli del Noce: Piani di gestione della pesca. Provincia Autonoma di Trento, Trient 2012, S. 103–108 (forestefauna.provincia.tn.it PDF).
↑ abProvincia Autonoma di Trento – Agenzia provinciale per la protezione dell’ambiente – Settore informazione e monitoraggio (Hrsg.): Progetto IFF del Trentino: Affluenti del fiume Noce 2010–2011. S. 3.
↑ abProvincia Autonoma di Trento – Servizio Foreste e Fauna – Ufficio Faunistico (Hrsg.): Valli del Noce: Piani di gestione della pesca. S. 103.
↑Antonio Pisano, Roberto Marri: La Val di Non. S. 733.
↑Distretto idrografico delle Alpi Orientali (Hrsg.): Piano di Gestione delle Acque 2015–2021: Progetto di Aggiornamento. o. O. o. J. S. 66. (alpiorientali.it (Memento des Originals vom 28. Juni 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.alpiorientali.it PDF)
↑APPA – Agenzia provinciale per la protezione dell’ambiente Trento (Hrsg.): Le acque superficiali dei territori delle: Comunità della Val di Non – Comunità della Val di Sole. 2017, S. 44.