Bengkulu ist eine autonome Stadt (indonesischKota) an der Südwestküste von Sumatra, Indonesien und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Bengkulu. Bis in die 1970er-Jahre galt der Ort als einer der abgelegensten Orte Indonesiens. Mangels Straßen war er nur mit Küstenschiffen erreichbar. Vom Hafen gehen Schiffe zur Insel Enggano.
Mit fast 400.000 Einwohner ist sie die größte der Stadt der Provinz und beherbergt etwa 18,6 Prozent der Einwohner selbiger. Sie verfügt heute über einen Flughafen.[1][2]
Die Stadt liegt im Zentrum der Provinz Bengkulu an der Küste des Indischen Ozeans, im Norden und Osten begrenzt vom Kabupaten Bengkulu Tengah und im Südosten an den Kabupaten Seluma grenzend. Es werden die Koordinaten zwischen 3° 45′ und 3° 59′ s. Br. und zwischen 102° 14′ und 102° 22′ ö. L. belegt. Zur Stadt gehört die Insel Pulau Tikus, sie wird dem Kecamatan Teluk Segura zugeordnet.[3]
Wetter und Klima
Der Kabupaten liegt südlich des Äquator. Wie in ganz Indonesien herrscht hier tropisches Regenwaldklima (feuchttropisches Klima). Man unterscheidet eine trockene Jahreszeit (Juni bis September) und die Regenzeit (August bis November).
Wetterdaten des Jahres 2020 von der Klimastation Bengkulu (Stasiun Klimatologi Bengkulu).
Code des Innenministeriums Wilayah Administrasi – Kemendagri (PUM-Code). Ein zweiter Code (Wilayah Kerja Statistik – BPS) zeigt eine abweichende Nomenklatur.[4]
2
Einwohnerzahl am Stichtag der Volkszählung 2010[5]
3
Einwohnerzahl am Stichtag der Volkszählung 2020[2]
Zwischen der 6. (2010) und der 7. Volkszählung (2020) sank der Frauenanteil um 0,16 Prozent. Für Ende 2023 ist wieder ein leichter Aufwärtstrend erkennbar (49,74 %), was aber wohl den unterschiedlichen Berechnungsmethoden geschuldet sein mag (Volkszählung‖Fortschreibung der Registrierungsbüros):
Jahr
Gesamt- bevölkerung
Männer
%
Frauen
%
2010
00308.544
155.288
50,33
153.256
49,67
2020
00373.591
188.624
50,49
184.967
49,51
2023
00390.060
196.025
50,26
194.035
49,74
Die vorherrschende Religion war und ist der Islam. 96,15 Prozent der Bevölkerung bekennen sich hierzu. Christen gab es Ende 2023 nur 13.565 (10.600 Protestanten, 2.965 Katholiken), also 3,48 Prozent. Des Weiteren zu erwähnen sind 1.245 Buddhisten. Angaben über die genutzten Religionsgebäude liegen keine vor.[1]
Aktuelle Bevölkerungsdaten der Bevölkerungsfortschreibung
Nachfolgende Tabelle gibt den Einwohnerstand nach Geschlecht vom Jahresende 2022 und 2023 wieder. Er resultiert aus den Ergebnissen der Fortschreibung durch die örtlichen Zivilregistrierungsbüros (Disdukcapil, indonesischDinas Kependudukan dan Pencatatan Sipil) und kann in einer interaktiven Karte abgerufen werden[1][6]
Ende des 13. Jahrhunderts kam die Region unter die Herrschaft des Hindureiches Majapahit. Die Britische Ostindien-Kompagnie gründete 1685 in Bengkulu eine Handelsniederlassung namens Bengcoolen, nachdem sie 1682 aus Bantam auf der Insel Java vertrieben worden war. Zwischen 1713 und 1719 erbauten die Briten in der Stadtmitte auf der Landzunge am Meer das Fort Marlborough. 1824 wurde die Kolonie von den Briten gegen Malakka an die Niederländer eingetauscht.[7]
Im Jahr 1974 wurde durch das Gesetz Nr. 5 der Titel von „Gemeinde“ (indonesischKotapraja) in eine „Verwaltungseinheit der 2. Ebene“ (indonesischDaerah Tingkat II) geändert, nämlich zu einem „Munizipium“ (indonesischKotamadya).
Die Stadt gehörte zu den vier Verwaltungseinheiten der 2. Stufe (Kabupaten/Kota), die bei Gründung der Provinz Bengkulu bestanden. Ursprünglich aus den vier Kecamatan Teluk Segara, Gading Cempaka, Selebar und Muara Bangkahalu bestehend, wurden nach und nach weitere Kecamatan durch Abspaltung aus bestehenden Einheiten gebildet, so zuletzt der Kecamatan Singaran Pati, der aus Teilen des Kecamatan Gadin Cempaka entstand.[8]
↑ abcdVisualisasi Data Kependudukan. (interaktive Karte mit integrierter Datenbank). In: gis.dukcapil.kemendagri.go.id. Abgerufen am 1. Mai 2024 (indonesisch).
↑ abcdeKota Bengkulu Dalam Angka 2021. (als PDF downloadbar (Kota Bengkulu Dalam Angka 2021.pdf); 7,45 MB) BPS Kota Bengkulu, 26. Februar 2021, S. 294, abgerufen am 1. Mai 2024 (indonesisch, englisch).
↑Gegenüberstellung der beiden Code-Systeme: Das Statistikamt BPS verwendet einen siebenstelligen Code, der ebenfalls mit 1771 beginnt.Sistem Informasi Geografis BPS