Benoît Magimel (* 11. Mai1974 in Paris) ist ein französischer Schauspieler. Er hat seit Ende der 1980er Jahre an mehr als 80 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Für seine Hauptrollen in den Spielfilmen In Liebe lassen (2021) und Pacifiction (2022) wurde er jeweils mit dem französischen Filmpreis César ausgezeichnet.
Benoît Magimel kam als Sohn einer Krankenschwester und eines Bankangestellten in Paris zur Welt. Als er zwölf Jahre alt war, wurde seine Mutter auf eine Annonce in der Tageszeitung Libération aufmerksam, die zur Teilnahme an einem Filmcasting aufrief. Ihr Sohn sprach vor und erhielt eine Hauptrolle in Étienne Chatiliez’ Film Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluß. Die Sozialkomödie, die die Geschichte von zwei 12-Jährigen erzählt, die bei ihrer Geburt vertauscht wurden und in der jeweils falschen Familie aufwachsen, wurde 1988 zum Kritiker- und Publikumsliebling in Frankreich und gewann vier Césars. Für Magimel folgten Rollen in Christine Lipinskas Komödie Zum Teufel mit den Eltern und der Fernsehserie Pause-café sowie Auftritte in weiteren französischen TV-Produktionen.
Nachdem Magimel, der nie eine Schauspielschule besuchte, Gefallen am Filmgeschäft gefunden hatte, gab er seinen ursprünglichen Wunsch, Feuerwehrmann zu werden, auf und entschloss sich im Alter von 16 Jahren gänzlich für die Schauspielerei. 1993 spielte er erneut unter der Regie Lipinskas in Le Cahier volé, einem romantischen Drama zur Zeit des Zweiten Weltkriegs mit Elodie Bouchez in einer der Hauptrollen. Darauf folgten mehrere Fernsehauftritte, u. a. in Philippe Monniers Mehrteiler Jalna, bevor Magimel eine Hauptrolle in Benoît Jacquots Drama Das einsame Mädchen annahm. Hier spielte er an der Seite von Virginie Ledoyen einen arbeitslosen Jugendlichen, der mit der Schwangerschaft seiner jungen Freundin konfrontiert ist. Im selben Jahr erhielt Magimel eine Nebenrolle in Mathieu Kassovitz’ Sozialdrama Hass, das mit dem Regiepreis der Filmfestspiele von Cannes und drei Césars, darunter auch für den besten Film des Jahres, ausgezeichnet wurde.
Nach dem Erfolg von Die Klavierspielerin trat Magimel in der Folgezeit sowohl in ambitionierten wie auch in kommerziellen Filmproduktionen in Erscheinung. Er wurde vor allem dafür bekannt, düsteren, ernsten und introvertierten Figuren ein Gesicht zu geben. In den Jahren 2003 und 2004 spielte er zweimal unter der Regie von Altmeister Claude Chabrol. In dem Thriller Die Blume des Bösen agierte er an der Seite von Suzanne Flon und Nathalie Baye, mit der er bereits im Jahr 2000 in dem Drama Die Frau des Chefs zu sehen war. In Die Brautjungfer, der Verfilmung eines Kriminalromans von Ruth Rendell, war Laura Smet seine Filmpartnerin, die ihn als geheimnisvolle Senta um einen tödlichen Liebesbeweis bittet.
2005 folgte einer der wohl auch für ihn kommerziell größten Erfolge in Frankreich, der mit versierten Luftkampfaktionen ausgestattete Fliegerfilm Sky Fighters. 2007 arbeitete er in Die zweigeteilte Frau erneut mit Claude Chabrol zusammen und spielte den wankelmütigen Erben eines Familienvermögens, der mit François Berléand um die Gunst von Ludivine Sagnier buhlt.
Benoît Magimel lebt in Paris und war von 1999 bis 2003 mit der Schauspielerin Juliette Binoche liiert, die er bei den Dreharbeiten zu Das Liebesdrama von Venedig kennenlernte und mit der er eine Tochter (* 2000) hat. Beide standen für das Historiendrama Geliebte Köchin (2023) erneut gemeinsam vor der Kamera. Auch mit der Schauspielerin Nikita Lespinasse, mit der er verheiratet ist, hat Magimel eine Tochter (* 2011).