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Bergheim (Ortenberg)

Bergheim
Stadt Ortenberg
Koordinaten: 50° 21′ N, 9° 5′ OKoordinaten: 50° 20′ 45″ N, 9° 4′ 55″ O
Höhe: 165 m Ã¼. NHN
Fläche: 4,71 km²[1]
Einwohner: 600 (2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 127 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 63683
Vorwahl: 06046
Ortsmitte
Ortsmitte

Bergheim ist ein Stadtteil von Ortenberg im hessischen Wetteraukreis.

Geografische Lage

Bergheim liegt am Fuße des Vogelsberges auf einer Höhe von 167 m Ã¼. NN, etwa 2,5 km südöstlich des Stadtzentrums von Ortenberg und 6,5 km nordwestlich von Büdingen. Durch das Dorf fließt die Bleiche.

Geschichte

Ortsgeschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Bergheim erfolgte ca. 1220/1230 als Berchem in einer Urkunde des Klosters Konradsdorf.[3]

Bergheim gehörte im Mittelalter und in der frühen Neuzeit zum Amt Ortenberg, einem Kondominat, das von drei Landesherren aus dem Kreis der Mitglieder des Wetterauer Grafenvereins gebildet wurde. 1601 kam es zu einer Realteilung des Kondominats, wobei das Dorf Bergheim an die Grafschaft Hanau-Münzenberg, ab 1642: Grafschaft Hanau, fiel. Die Grafschaft Hanau wiederum fiel 1736 beim Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., aufgrund eines Erbvertrages an die Landgrafschaft Hessen-Kassel. Das Hanauer, später hessische „Amt Ortenberg“ bildete dann ab 1810 einen Teil des großherzoglich-hessischen Amtes Ortenberg. 1821 bildete das Großherzogtum den Landratsbezirk Nidda, in den auch alle Teile des ehemaligen Amtes Ortenberg verschmolzen und der ab 1832 Kreis Nidda hieß. Mit der Revolution von 1848 wurde kurzzeitig der Regierungsbezirk Nidda gebildet, 1852 aber der Kreis Nidda wiederbelebt. 1874 kamen die Gebiete des ehemaligen Amtes Ortenberg dann zum Landkreis Büdingen, der mit der Gebietsreform in Hessen 1972 im Wetteraukreis aufging.

Bergheim wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen bereits am 1. Juli 1971 mit den Städten Ortenberg und Lißberg sowie vier weiterer kleinerer umliegender Gemeinden auf freiwilliger Basis zu neuen Stadt Ortenberg zusammengeschlossen.[4][5] Für Bergheim wurde, wie für die übrigen Stadtteile von Ortenberg, ein Ortsbezirk gebildet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Ãœberblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Bergheim angehört(e):[1][7][8]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Bergheim 609 Einwohner. Darunter waren 27 (4,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 90 Einwohner unter 18 Jahren, 261 zwischen 18 und 49, 135 zwischen 50 und 64 und 123 Einwohner waren älter.[12] Die Einwohner lebten in 273 Haushalten. Davon waren 90 Singlehaushalte, 75 Paare ohne Kinder und 81 Paare mit Kindern, sowie 21 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 51 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 186 Haushaltungen lebten keine Senioren.[12]

Einwohnerentwicklung
Bergheim: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022
Jahr  Einwohner
1834
  
423
1840
  
458
1846
  
414
1852
  
431
1858
  
399
1864
  
378
1871
  
338
1875
  
343
1885
  
347
1895
  
362
1905
  
365
1910
  
384
1925
  
429
1939
  
457
1946
  
646
1950
  
599
1956
  
553
1961
  
530
1967
  
558
1970
  
599
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2008
  
669
2010
  
651
2011
  
609
2014
  
674
2018
  
648
2022
  
600
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Stadt Ortenberg:[13][14]; Zensus 2011[12]; 2022[2]
Historische Religionszugehörigkeit
• 1961: 460 evangelische (= 86,79 %), 54 katholische (= 10,19 %) Einwohner[1]

Politik

Für Bergheim besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Bergheim) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 47,99 %. Alle Kandidaten gehörten der „Unabhängigen Bürgerliste Bergheim“ an.[15] Der Ortsbeirat wählte Ulrich Ronny Herold zum Ortsvorsteher.[16]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

  • Sportplatz
  • Kinderspielplatz
  • Kindergarten Montessori
  • Dorfgemeinschaftshaus, erbaut 1983
  • Seit 2011 gibt es ein mit Holzhackschnitzel betriebenes Heizwerk, das mehr als die Hälfte des gesamten Ortes mit Wärme versorgt.
  • Im Dorf treffen sich die Landesstraßen 3184 und 3190.

Literatur

  • Hans Georg Ruppel (Bearb.): Historisches Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehem. Großherzogtums und Volksstaats Hessen mit Nachweis der Kreis- und Gerichtszugehörigkeit von 1820 bis zu den Veränderungen im Zuge der kommunalen Gebietsreform = Darmstädter Archivschriften 2. 1976, S. 379–383.
  • Heinz Wionski: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Wetteraukreis II. Stuttgart 1999, S. 56.
  • Stadtteil Bergheim der Stadt Ortenberg.
  • Bergheim. In: Webauftritt. Stadt Ortenberg, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. April 2016;.
  • Bergheim. Ortsgeschichte mit historischen Bildern, Infos. In: www.bergheim-hessen.de. Private Website;
  • Bergheim, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. ↑ Durch den Reichsdeputationshauptschluss.
  3. ↑ Infolge der Napoleonischen Kriege.
  4. ↑ Durch Staatsvertrag mit Frankreich.
  5. ↑ Trennung zwischen Justiz (Landgericht Ortenberg) und Verwaltung.
  6. ↑ Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs. Infolge des Deutschen Krieges wurde die Provinz Oberhessen dort zwangsweise Mitglied.
  7. ↑ Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Oberhessen aufgelöst.
  8. ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. ↑ a b c d Bergheim, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. ↑ a b Wetteraukreis: Bevölkerung: Einwohner/-innen nach Ortschaften. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2023; abgerufen im Mai 2024.
  3. ↑ Ludwig Clemm, Zur Geschichte des Prämonstratenserstifts Konradsdorf. in: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde. NF 22. Darmstadt 1942, S. 209–243.
  4. ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 12. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
  5. ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 352 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; 119 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Ortenberg, abgerufen im Dezember 2020.
  7. ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. ↑ Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. ↑ Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 421 (online bei Google Books).
  10. ↑ Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S. 181 ff. (online bei Google Books).
  11. ↑ Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  12. ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 54 und 108, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  13. ↑ Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Stadt Ortenberg, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Dezember 2019; abgerufen im Dezember 2020.
  14. ↑ Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Stadt Ortenberg, archiviert vom Original am 29. April 2020; abgerufen im Dezember 2020.
  15. ↑ Ortsbeiratswahl Bergheim. In: Votemanager. Stadt Ortenberg, abgerufen im Mai 2024.
  16. ↑ Ortsbeirat Bergheim. In: Ratsinfosystem. Stadt Ortenberg, abgerufen im Mai 2024.
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