Passive Bestandskonten nehmen das Kapital auf, also die Positionen der rechten oder Passivseite der Bilanz. Sie weisen konkret das Eigenkapital, die Verbindlichkeiten und die Rückstellungen des Unternehmens aus. Der Anfangsbestand und die Zugänge werden im Haben, Abgänge im Soll gebucht.
Die im Regelfall geringere Kontoseite (beim aktiven Bestandskonto die Habenseite, beim passiven Bestandskonto die Sollseite) wird für den Jahresabschluss beim aktiven Bestandskonto saldiert, der Saldo auf der Habenseite verbucht und auf die Aktivseite der Bilanz übertragen. Umgekehrt wird beim passiven Bestandskonto der Saldo auf der Sollseite verbucht und auf die Passivseite der Bilanz übertragen.
Lagerbestand SollLagerbestand Haben
Anfangsbestand - Bestandsminderungen durch Vertrieb
+ Bestandserhöhungen aus Produktion = Endbestand
Der Endbestand wird durch den Buchungssatz „Per Bilanz an Lagerbestand“ übertragen. Durch Saldierung kann jederzeit der aktuelle Bestand des Lagerbestands ohne körperliche Inventur ermittelt werden.
Gemischte Konten
Zwischen den Erfolgskonten und ihrem Gegensatz Bestandskonten stehen die gemischten Konten, deren Saldo teilweise einen Bestand und teilweise einen Erfolg darstellt.[3] So enthält beispielsweise das „ungeteilte Warenkonto“ des Handels folgende Positionen:
Warenkonto SollWarenkonto Haben
Anfangsbestand zum EP - Warenverkäufe zum VP
+ Wareneingang zum EP - Warenrücksendungen an Lieferanten (EP)
= Saldo: Rohgewinn (Wareneinsatz) = Endbestand laut Inventur (EP)
Michael Griga: Buchführung und Bilanzierung für Dummies: Soll oder Haben, das ist hier die Frage, 2. Auflage, Wiley-VCH Verlag 2010, ISBN 978-3527705542