Auf der Nordseite fliesst der Nestgletscher gegen das Lötschental ab. Westlich des Nestgletschers befindet sich die Bietschhornhütte, von der aus der Berg üblicherweise angegangen wird.
1233 wurde das Bietschhorn, als erster Berg der Schweizer Alpen überhaupt, in einem Kaufvertrag erwähnt. Genau genommen ging es um eine Wiese am Berg, de Bietch. In der Cosmographia Beschreibung aller Lender wurde es 1544 erstmals auf einer Landkarte verzeichnet.
Nach vergeblichen Besteigungsversuchen durch Einheimische und Gäste gelang am 13. August 1859 die Erstbesteigung durch Leslie Stephen und dessen Bergführer Joseph und Johann Siegen sowie Joseph Ebener über das Lötschental via Bietschjoch und den Nordgrat.[1]
Nachdem bis anhin bei einer Holzfällerhütte im Nestelwald auf 1890 m ü. M. gestartet wurde, erbauten der Hotelier Lehner und der Bergführer Siegen 1871 die noch heute bestehende Bietschhornhütte am Fusse des Schafberges auf 2565 m ü. M. Die Hütte bestand zunächst aus einem einfachen Lärchenholz-Blockbau mit acht Schlafplätzen. 1907 wurde die Bietschhornhütte für 3500 Fr. an den Akademischen Alpenclub Bern verkauft. Der AACB investierte weitere 1000 Fr. in die Berghütte. Die Unterkunft wurde 1908 erstmals auf 12 und 1922 auf 25 Strohschlafplätze erweitert. Die ersten Wolldecken taten bis 1981 ihren Dienst. Die Strohmatratzen wurden 1968 durch Schaumstoffmatratzen ersetzt. 1970 erfolgte eine Totalrenovierung.
Der Berg wurde bis heute von 4 verschiedenen Gipfelkreuzen geziert. Das erste Gipfelkreuz wurde am 27. August 1940 von Einheimischen auf den Gipfel getragen und durch Prior Siegen gesegnet. Der Bergführerverein Lötschen erstellte am 5. Oktober 1968 das zweite Kreuz, welches durch Sturm und Wind zerstört wurde. So wurde am 25. August 1990 das dritte Gipfelkreuz errichtet, in welches ein Blitz einschlug. Am 17. Juli 2004 wurde schliesslich ein Metallkreuz bei der Hütte geweiht und später auf dem Gipfel montiert.[1]
Literatur
Daniel Anker: Bietschhorn. In: Die Alpen. Nr.11, 2006, S.32–35.