Nördlich des Dorfs liegt der Osterkopf (505,9 m ü. NN), südwestlich der Ortschaft befindet sich der Kleine Brocken (533,1 m ü. NN) und nach Westen steigt die Landschaft zur Großen Harzhöhe (599,3 m ü. NN) und zur Schalliete (595,1 m ü. NN) an.
Geschichte
Breitenstein wurde am 6. April 1264 erstmals im Urkundenbuch vom Kloster Walkenried urkundlich erwähnt.[1]
Breitenstein gehörte zur Herrschaft der Grafen zu Stolberg und wurde 1531 von Graf Botho dem neu gebildeten Amt Bärenrode zugeschlagen. 1576 erwarb Christoph von Hoym das Amt pfandweise, verpfändete es aber schon 1585 an Fürst Joachim Ernst von Anhalt. 1608 bestand die Bevölkerung des anhaltischen Dorfes Breitenstein aus 56 mit Haus, Hof und Garten angesessenen Familien, unterschieden in 14 Anspänner und Ackerleute sowie 42 Kotsassen, außerdem Pfarrer und Schulmeister. Die Bauern entrichteten an das Vorwerk Bärenrode Abgaben in Geld- und Naturalienform und leisteten dort ungemessene Hand- und Spanndienste. Ein Kotsass zahlte als Müller 16 Groschen Wasserzins.[2] Bei der Aufteilung Anhalts in Teilfürstentümer 1603/06 fiel das Amt Bärenrode an Anhalt Bernburg. Ab 1635 gehörte es zum Fürstentum Anhalt-Harzgerode. Nach dem Ende der Harzgeröder Fürstenlinie fiel ein Teil des Amtes Bärenrode und damit auch Breitenstein an die Grafschaft Stolberg zurück. Breitenstein wurde nun ein Dorf im Amt Ebersberg der Grafschaft Stolberg-Roßla.[3]
Zum einstigen Verwaltungszentrum Herrmannsacker führte eine Landstraße durch den Wald, die aber seit vielen Jahren für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist. 1819 lebten in Breitenstein 613 Einwohner in 114 Häusern.
Die Glashütte in Breitenstein wurde 1890 von Hermann Lamprecht erworben.[4] Er modernisierte diese und stellte den Produktionsverlauf um. Noch heute gibt es eine Hüttenstraße, welche zu den Gebäuden der ehemaligen Glashütte führt. Dort befindet sich auch die Fabrikantenvilla.
Mahnmal am Waldrand aus dem Jahre 1950 für fünf Häftlinge des KZ Dora-Mittelbau einschließlich eines von einem Förster erschossenen namentlich bekannten polnischen Häftlings
Kirche St. Margareten von 1714–22 (1995–98 Wiederaufbau)
Vereinsleben
Viele Breitensteiner engagieren sich in den ansässigen Vereinen wie dem Breitensteiner Karnevalsverein, dem Anglerverein oder der Freiwilligen Feuerwehr.
↑Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, S. 334, ISBN 978-3-86777-202-0
↑Sal- und Amtsbuch des fürstlichen anhaltischen Hauses und Amtes Harzgerode 1608. Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Abt. Dessau, Rep. I, Nr. 43.
↑Karl-Heinz Börner: Die Ämter Harzgerode und Güntersberge zwischen Reformation und Dreißigjährigem Krieg, Harzgeroder Heft 10, Quedlinburg 2017, S. 87–89