Rich wurde in eine Künstlerfamilie hineingeboren; seine Eltern waren die Vaudeville-Künstler Bess Skolnik und Robert Rich. Er gab bereits als Vierjähriger Konzerte unter dem Pseudonym Traps the drum wonder. Mit fünfzehn Jahren wurde er (nach Jackie Coogan) der zweithöchstbezahlte Kinderstar der 1930er Jahre.[1]
Richs virtuose Beherrschung des Schlagzeugs (aber auch seine Starallüren) beeinflusste weltweit Generationen von Schlagzeugern aus allen Musiksparten. Legendär sind die spektakulären Schlagzeugduelle zwischen ihm und Gene Krupa oder Max Roach, aber auch sein Auftritt in der Muppet Show im Jahre 1981, bei dem er sich mit dem Tier ein Duell lieferte. Sein Charisma und seine starke Persönlichkeit waren hochgeschätzt im Musikbusiness, wurden aber im Kollegenkreis teilweise kritisch gesehen. Er galt als pedantischer Perfektionist, der die Bühnenpräsenz seiner Big Band sehr ernst nahm, manchmal zum Leidwesen seiner Bandmitglieder, denen er absolute Aufmerksamkeit und Konzentration abverlangte. Ihm wurden cholerische Tendenzen nachgesagt, aber auch Respekt und Achtung vor seinen berühmten Kollegen, verbunden mit Herzenswärme und Loyalität. Am meisten schätzte er die Individualität eines Musikers, so dass er sich stets lobend über andere Schlagzeuger wie Max Roach, Philly Joe Jones, Mel Lewis oder Steve Gadd äußerte. Für Schlagzeuger, die ihn zu kopieren versuchten, hatte er hingegen nur Verachtung übrig.
1978 spielte Buddy Rich mit seiner Bigband beim North Sea Jazz Festival.[2]
Einer seiner letzten Auftritte als Bandleader war das legendäre „Concert for the Americas“ mit Frank Sinatra 1982 in Altos de Chavón in der Dominikanischen Republik, von dem es seit 2010 einen Mitschnitt auf DVD gibt. Sinatra und Buddy Rich waren in einzigartiger Höchstform und von enormer Präsenz.
Zwei Jahre nach Richs Tod wurde ihm zu Ehren ein Gedächtniskonzert veranstaltet, bei dem einige der weltbesten Schlagzeuger, unter anderem Dave Weckl, Steve Gadd, Vinnie Colaiuta, Dennis Chambers, Marvin Smitty Smith, Steve Smith, Neil Peart und Louie Bellson, mit der Buddy-Rich-Bigband (unter der Leitung von Tenorsaxophonist Steve Marcus) auftraten. Dieses „Buddy Rich Memorial Scholarship Concert“ wurde auf DVD veröffentlicht. Der Schlagzeuger Neil Peart produzierte danach noch zwei CDs mit dem Titel „Burning for Buddy – A Tribute to the Music of Buddy Rich“, bei dem wiederum einige herausragende Schlagzeuger (zusätzlich zu den oben genannten u. a. Joe Morello, Simon Phillips, Bill Bruford) mit der Buddy Rich Big Band einige Arrangements aus Richs Repertoire einspielten.
The legendary “Concert for the Americas” mit Frank Sinatra 1982
Literatur
Simon, George T.: The Big Bands. Mit einem Vorwort von Frank Sinatra. 3. überarbeitete Auflage. New York City, New York: Macmillan Publishing Co und London: Collier Macmillan Publishers, 1974, S. 404–406