In einem Lehensbrief des Mainzer Erzbischofs Gerlach von Nassau vom 18. Februar 1356 wird erwähnt, dass Graf Adolf I. von Nassau-Wiesbaden-Idstein[1] gerade im Begriff sei, die Burg Adolfseck zu bauen und dass er dieselbe von dem Erzbischof zu Lehen erhalte.[2] Elf Jahre später erhält Adolfseck das Stadtrecht. Nach dem Tod Adolfs 1370 ging der Besitz an seinen Sohn Graf Walram IV. über, der die Burg 1386 seinem Bruder Johann übergab. Als dieser 1397 Erzbischof von Mainz wurde, ging sie zurück an Adolf II., seinen Neffen und Sohn Adolfs von Nassau-Wiesbaden-Idstein.
Nach dem Aussterben der Linie Nassau-Idstein 1605 kam es zu einem Rechtsstreit um die Burg, der 1612 zugunsten von Kurmainz entschieden wurde. Der unterlegene Erbe Graf von Nassau-Weilburg behielt jedoch die Verfügungsgewalt. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Burg vermutlich von der nördlich gelegenen Schanze Adolfseck belagert. Bereits 1612 befand sie sich in schlechtem Zustand, sie wurde jedoch 1653 zwischenzeitlich wieder bewohnt. 1679 ist nur noch ein „zusammengefallener Steinhaufen“ vorhanden.[3]
Anlage
Die im GrundrissovaleHauptburg war wohl romanischen Ursprungs und liegt auf einem Bergsporn. Im Westen, Süden und Osten befand sich ursprünglich eine zum See aufgestaute Flussschleife der Aar. Der Zugang erfolgte durch einen Torturm in der Ortsbefestigung der Talsiedlung, der durch einen geradlinigen Weg mit dem Torturm der Vorburg verbunden war. Östlich der Vorburg ging ein parallel zum Aardurchstich Halsgraben geführter Weg in südlicher Richtung zum Torturm der Kernburg. Diese ovale Hauptburg war etwa 55 m auf 40 m groß und bestand aus einer vieleckig geführten Ringmauer. Ein sechs bis acht Meter breiter Zwinger wurde Mitte des 14. Jahrhunderts angebaut, der im Norden in den Halsgraben überging.[3]
Von der Burg sind nur noch geringe Reste von Mauern und einem Brunnen erhalten, die ovale Hauptburg ist nur im Grundriss zu erkennen. Die Gesamtanlage steht unter Denkmalschutz.[4]
Christian Daniel Vogel: Geschichte der Burg Adolfseck. In: Nassauische Annalen. Band3, 1839, S.63–80.
Rolf Müller (Hrsg.): Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S. 31.
Jens Friedhoff: Burg Adolfseck. Eine spätmittelalterliche Burggründung der Grafen von Nassau-Idstein. In: Marburger Correspondenzblatt zur Burgenforschung. Band4, 2004, S.23–35.
Einzelnachweise
↑Dies ist sein Bruder, Adolf I. (1307–1370), Graf von Nassau-Wiesbaden-Idstein von 1344 bis 1370, beide aus der Walramischen Linie stammend. Beider Vater war Gerlach I. Graf von Nassau.