Er begann als Kreisphysikus im masurischenHeilsberg (1831) und in Königsberg i. Pr. (1834). Als Direktor der Hebammenschule in Danzig begann er sich wieder intensiv mit der Zoologie zu beschäftigen. Vergleichende anatomische und zoologische Studien an marinen Tieren schlugen sich in etwa 40 Abhandlungen nieder.
Die Grabstätte von Karl Siebold befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 37 – Reihe 1 – Platz 1) Standort48.12524444444411.563411111111.[9]
Familie
Aus der Ehe mit Fanny Noeldechen ging die Tochter Antonie hervor. Siebold war Cousin des Botanikers Philipp Franz von Siebold.
Namensgeber für Straße
Nach Carl Siebold wurde 1908 (Erstnennung) in München im Stadtteil Obere Au (Stadtbezirk 5 – Au-Haidhausen) die Sieboldstraße⊙48.125240311.5927911 benannt.[10]
Wissenschaftliche Arbeit
Neben seiner universitären Tätigkeit war Siebold auch Leiter der zoologisch-anatomischen Sammlungen in München, der heutigen Zoologischen Staatssammlung München (ZSM). In seiner zoologischen Forschung beschäftigte sich Siebold vor allem mit den heimischen Süßwasserfischen. So hat Siebold den Streber (Zingel streber), einen strömungsliebenden Donaubarsch, in seinem Buch „Süßwasserfische Mitteleuropas“ 1863 wissenschaftlich beschrieben. Für die Arbeit an seinem Buch legte Siebold eine umfangreiche Sammlung heimischer Fische an. Unter seiner Leitung entwickelten sich die zoologisch-anatomischen Sammlungen von einem „Naturalienkabinett“ hin zu einer wissenschaftlichen Forschungssammlung. Durch seine eigene Forschungsarbeit wurde vor allem die Fischsammlung substanziell vergrößert. Neben einer umfangreichen Sammlung an Fischskeletten baute Siebold eine Sammlung anatomischer Fischpräparate auf, die er für seine Universitätsvorlesungen nutzte.
Ebenfalls unter Siebolds Leitung wurde die vergleichende anatomische Sammlung des Anatomischen Institutes in München, die im Institut für Physiologie untergebracht war, in das Wilhelminum überführt, und mit den zoologischen Sammlungen der ZSM zusammengelegt. Ein Teil dieser vereinten Sammlungen waren der Öffentlichkeit in dem Naturalienkabinett im alten Wilhelminum in der Neuhauser Straße in München zugänglich, das ebenfalls von Siebold geleitet wurde.
Siebold war verdient auch um die Systematik und vergleichende Anatomie der Wirbellosen. Er erkannte die Protozoen als eigenständige Gruppe. Mit Hermann Friedrich Stannius (1808–1883) schrieb er eine umfangreiche „Vergleichende Anatomie“ (1854–1856).
Er begründete das Taxon Arthropoda VON SIEBOLD 1848 in der zoologischen Systematik (und nicht schon Pierre André Latreille)[11], in seinem Lehrbuch der vergleichenden Anatomie, Band 1 (Wirbellose Tiere), 1848.
Nach Siebold benannte Taxa
Folgende Taxa wurden zu Ehren von Siebolds nach ihm benannt:[12]
Beiträge zur Parthenogenesis der Arthropoden. 1871.
mit Hermann Stannius: Lehrbuch der vergleichenden Anatomie der Wirbellosen Thiere, 2 Bände, Berlin 1846, 1848 (von Siebold ist der Band 1, Wirbellose Tiere).
↑Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Band 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Ban 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 226.
↑Thomas A. Hegna, David A. Legg, Ole Sten Møller, Peter Van Roy, Rudy Lerosey-Aubril: The correct authorship of the taxon name Arthropoda, Arthopod Systematics and Phylogeny, Band 71, 2013, 71–74, pdf
↑Hans G. Hansson, Biographische Etymologie des Marine Organism Names, Tjärnö Marine-Biol. Lab., Schweden