Chloride sind Verbindungen des chemischen Elementes Chlor. Dieses kann mit Metallen, Halb- oder Nichtmetallen verbunden vorliegen. Metallchloride wie z. B. Natrium- und Cobalt(II)-chlorid sind Salze der Chlorwasserstoffsäure, besser bekannt als Salzsäure (chemische Formel: HCl). Ein solches Chlorid enthält in seinem Ionengitter einfach negativ geladene Chlor(−I)-Ionen Cl− (meist Chlorid-Ionen genannt). Nichtmetallchloride wie Chlorwasserstoff, Schwefelchloride oder Kohlenstofftetrachlorid (Tetrachlormethan) sind als molekulare Verbindungen wesentlich flüchtiger als salzartige Chloride. Chlorhaltige Kohlenwasserstoffe werden in der Organik als Derivate der verschiedensten Verbindungen der Kohlenwasserstoffe betrachtet und benannt. So wird Methan, bei dem ein Wasserstoffatom gegen ein Chloratom ausgetauscht (substituiert) wurde, Chlormethan bzw. Methylchlorid genannt. Hier liegt jedoch nicht wie bei den oben angesprochenen ionischen Verbindungen Chlor als Chloridion vor, sondern ist kovalent mit dem Kohlenstoffatom verbunden. Chlorid ist im eigentlichen Sinne jedoch nur die Kurzbezeichnung für das einfach negativ geladene Chloridion. Organische Amine bilden mit Chlorwasserstoff organische Hydrochloride, die Chloridionen enthalten.
Zum nasschemischen qualitativen Nachweis von Chlorid wird zunächst eine Lösung hergestellt. Vorteilhaft ist der Sodaauszug, da in dessen Filtrat zahlreiche störende Kationen abgetrennt werden. Danach können Halogenidnachweise durchgeführt werden. Chloride werden mit Silbernitrat-Lösung als weißes, wasserunlösliches Silberchlorid gefällt.
Chloride sind farblose oder farbige Salze, die in unterschiedlichsten Kristallstrukturen vorkommen können. Sie haben sehr hohe Schmelz- und Siedepunkte. Die meisten Chloride sind gut wasserlöslich, weswegen Silberchlorid als nicht wasserlösliches Chlorid besondere Bedeutung in der Laborchemie hat.
In den Carbonsäurechloriden ist ein Chloratom über eine stark polarisierte kovalente Bindung an einen Acylrest gebunden. In den Chloralkanen – traditionelle Bezeichnung: Alkylchloride – ist das jeweilige Chloratom über eine geringer polarisierte kovalente Bindung an ein Kohlenstoffatome gebunden. Die Bezeichnung dieser nicht salzartigen organischen Verbindungen als „Chlorid“ ist fragwürdig, aber dennoch üblich.
Verwendung und Beispiele
Bekanntestes Beispiel für ein Chlorid ist das Natriumchlorid (chemische Formel: NaCl), besser bekannt als Koch- und Speisesalz. Es dient als Würzmittel und zum Konservieren.