Christoph von Pappenheim wurde am 1. Dezember 1535 vom Eichstätter Domkapitel zum Nachfolger von Gabriel von Eyb gewählt, am 14. Dezember als solcher proklamiert und Ostern 1536 vom Augsburger Bischof Christoph von Stadion zum Bischof geweiht. Trotz guter Erziehung fehlte es ihm an Bildung; er war nicht einmal des Lateinischen mächtig. Er neigte zum Jähzorn. In seiner kurzen Regierungszeit kämpfte er gegen Missstände im Klerus; durch persönliches Beispiel und durch Strenge versuchte er, den Klerus anzuspornen. Beim Papst erreichte er, dass die Kanonikate am Eichstätter Willibaldschorstift nur noch durch den Eichstätter Bischof vergeben werden durften, wodurch der Bischof dort geeignete Männer einsetzen konnte. 1538 gelang es ihm, die Propstei Herrieden mit allen Einkünften und Untertanen zum bischöflichen Einkommen zu schlagen.[2]
Als Fürstbischof verfügt Christoph von Pappenheim über ein persönliches gemehrtes Wappen. Es nimmt das Familienwappen und das Wappen des Bistums in einer Vierung im Wechsel auf. Das Bistum wird mit einem Krummstab symbolisiert. Das Familienwappen zeigt drei Reihen blau-silberner Eisenhüte (Pelzwerk oder Eisenhutfeh).
Epitaph
Im Dom zu Eichstätt, in der Pappenheimer Kapelle, findet sich sein Epitaph in Form eines Triptychons aus der Hand des Bildhauers Loy Hering. Thema des Mittelfeldes ist die Beweinung Christi mit den Eichstätter Diözesanheiligen; der Bischof kniet im linken Seitenfeld.
Literatur
M. Johann Alexander Döderlein: Historische Nachrichten von dem ur-alten Hochpreislichen Haus der Kaiserlichen und des Reichs Marschallen von Palatin, Und der Davon abstammenden ehe- und dermahligen Reichs-Erb-Marschallen, Herren und Grafen zu Pappenheim, etc. Johann Jacob Enderes, Hoch-Fürstl. privil. Buch-Händler, 1739, S.230–232 (Volltext in der Google-Buchsuche).
↑Klaus Kreitmeir: Begabt mit großer Demut. In: Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt vom 8. Juni 2014, S. 15
↑Klaus Kreitmeir: Begabt mit großer Demut. In: Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt vom 8. Juni 2014, S. 15; Julius Sax: Die Bischöfe und Reichsfürsten von Eichstädt, 2. Band, Landshut 1885, S. [425]-430