Die Höflinge hassen den guten Corvetto, weil der König ihn mag. Sie reden dem König ein, Corvetto müsse ihm das Pferd des schrecklichen Oger holen, dann noch dessen sprechende Wandteppiche, schließlich den Ogerpalast selbst. Corvetto entkommt dem Oger auf dem Pferd, obwohl es um Hilfe ruft. Er versteckt sich unter dem Bett des Ogers, klaut die Teppiche, auch die Bettdecke und ist schon fort, als der Alarm schlägt. Zuletzt erschlägt er die Ogerfrau und stürzt den heranstürmenden Oger in eine Grube. Er erhält die Königstochter, und die Höflinge ärgern sich.
Kurt Ranke bezweifelt, ob das Märchen viel älter ist als Basiles Text. Doch seien mündliche Varianten stimmiger, weil als dritte Aufgabe der Wilde Mann, der Orco selbst geholt werden muss. Es sei ein europäisches Volksmärchen mit etwa 800 bekannten Fassungen, der Held oft der jüngste dreier Brüder, im Balkanraum, bei Rätoromanen, in Italien und Griechenland der Dreizehnte, in Deutschland, Österreich, Balkanraum der Dreißigste, in Osteuropa sind es häufiger zwölf, besonders, wenn sie zwölf Schwestern suchen. In Südeuropa und Nordafrika werden eher Pferd, Bettdecke, Teppich und Papagei geraubt, in Mittel- und Nordeuropa auch kostbare Lampe, Schwert, goldenes Geflügel und Musikinstrumente, auch ist die Heldin dort häufig weiblich. Das Märchen wird oft eingeleitet wie solche von Däumling und Menschenfresser (AaTh 327 B), verbindet sich mit Ferdinand der treue und Ferdinand der ungetreue (AaTh 531) und ähnelt Meisterdieb-Geschichten (AaTh 1525).[3]
Literatur
Giambattista Basile: Das Märchen der Märchen. Das Pentamerone. Herausgegeben von Rudolf Schenda. C.H. Beck, München 2000, ISBN 3-406-46764-4, S. 261–266, 548, 600 (nach dem neapolitanischen Text von 1634/36, vollständig und neu übersetzt).
Einzelnachweise
↑Giambattista Basile: Das Märchen der Märchen. Das Pentamerone. Herausgegeben von Rudolf Schenda. C.H. Beck, München 2000, ISBN 3-406-46764-4, S. 548 (nach dem neapolitanischen Text von 1634/36, vollständig und neu übersetzt).
↑Giambattista Basile: Das Märchen der Märchen. Das Pentamerone. Herausgegeben von Rudolf Schenda. C.H. Beck, München 2000, ISBN 3-406-46764-4, S. 600 (nach dem neapolitanischen Text von 1634/36, vollständig und neu übersetzt).
↑Kurt Ranke: Corvetto. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 3. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1981, 149–156.