Inspiriert von seiner Malerei und den geschweißten Plastiken von Pablo Picasso und Julio Gonzáles, begann er, nach ersten Holzskulpturen 1932, in den Jahren 1933/34 Skulpturen in Stahl anzufertigen. Dabei verwendete er bevorzugt zufällig gefundenes Material, wie Werkzeuge und Maschinenteile, das er „malerisch“ zusammenfügte. Bei einer seiner ersten Skulpturen Construction (Lyndhaven) von 1932, die nach einem mehrmonatigen Aufenthalt auf den Jungferninseln entstand, fügte er gegossene Teile aus Blei mit Eisenstäben und Korallenstücken zu einer stehenden Figur zusammen. Nach einem Europaaufenthalt 1935/36 gestaltete Smith, beeinflusst durch Arbeiten von Ludwig Gies und Karl Goetz, in den Jahren 1937 bis 1940 seine Medals for Dishonor (Unehrenmedaillen). Die fünfzehn Bronzeplaketten stellen in der Tradition Goyas eine Anklage gegen die moralische Heuchelei und den Schrecken des Krieges dar. Bombing Civilian Populations (1939) zeigt einen zerfetzten weiblichen Torso, der ein ungeborenes Kind freigibt. Währenddessen arbeitete Smith als Schweißer in einer Fabrik und konnte sich erst wieder Ende der 1940er Jahre der Plastik zuwenden. 1950 entstand mit Blackburn – Lied eines irischen Schmieds (Blackburn: Song of an Irish Blacksmith) eine Skulptur aus Stahl und Bronze, die in einer baumähnlichen Form florale Strukturen aufwies und phantastische Elemente beinhaltete.[1]
1962 wurde er von der italienischen Regierung eingeladen, Skulpturen für die Ausstellung Festival of Two Worlds in Spoleto zu fertigen, wofür ihm ein aufgelassenes Stahlwerk in Voltri zur Verfügung gestellt wurde. Innerhalb von 30 Tagen stellte er die 27 Werke seiner Serie Voltri-Skulpturen fertig. Anschließend fertigte er eine Cubi-Serie. Cubi XXVIII wurde am 28. November 2005 bei Sotheby’s New York mit einem Auktionspreis von 23,8 Millionen Dollar von dem Kunsthändler Larry Gagosian erworben. Es wurde damit zum teuersten zeitgenössischen Kunstwerk.[2]
David Smith im Guggenheim Museum, New York (db-artmag)
Einzelnachweise
↑Barbara Rose, Amerikas Weg zur Modernen Kunst (Originalausgabe: American Art Since 1900), DuMont, Köln 1969; detaillierte Interpretation der Plastik in Wilhelm-Lehmbruck-Museum: Informationsblätter 6. Internationale Plastik 1935–1965. Duisburg 1985, Blatt: Smith (nicht paginiert); ohne Verf.