Domenico Alberti entstammte einer Adelsfamilie und war ein künstlerischer Dilettant im ursprünglichen Wortsinn, der die Musik aus Liebhaberei und nicht professionell betrieb. Er studierte unter Antonio Lotti. Zu seinen Lebzeiten war Domenico Alberti vor allem als Sänger bekannt und begleitete sich oft selbst auf dem Cembalo. Als Ehrenpage im Gefolge des venezianischen Botschafters Pietro Andrea Cappello hielt er sich 1737 in Madrid auf.[4][5][6] Der bekannte KastratFarinelli, der ihn dort hörte, soll einer zeitgenössischen Anekdote zufolge ausgerufen haben, zum Glück sei Alberti Amateur, denn sonst hätte er in ihm einen ernsthaften Rivalen.[4][7] Später gehörte Alberti in Rom dem Haushalt des Marchese und späteren Kardinals Giovanni Carlo Molinari an.[5][6]
Alberti schrieb mehrere Serenaten nach Libretti von Pietro Metastasio (darunter Endimione), mehrere Arien und um die 36 Sonaten für Cembalo, von denen 14 überliefert sind. In seinen Sonaten verwendete er meist den nach ihm benannten Alberti-Bass, eine Wiederholung von Arpeggien, bei der die einzelnen Töne der Akkorde nicht gleichzeitig, sondern nacheinander in der Reihenfolge „tiefster, höchster, mittlerer, höchster Ton“ erklingen.
Heutzutage wird Alberti als relativ unbedeutend eingestuft, seine Bekanntheit verdankt er nicht seinen nur selten aufgeführten Werken, sondern dem Alberti-Bass, der von vielen Komponisten aufgegriffen wurde und zu einem wichtigen Element der Klassik geworden ist.
Werke
Instrumentalmusik
Op. 1: 8 Sonates pour le Clavecin composées par M.r Jozzi, Elève d’Alberti (Amsterdam, 1747; London, 1761) als Plagiat von Giuseppe Jozzi veröffentlicht. Mit richtiger Zuschreibung: 8 Sonate per Cembalo (Paris)
einige Werke in A collection of Lessons for the Harpsichord, compos'd by Sig.r Jozzi, St. Martini of Milan, Alberti, Agreli. Never before printed (drei Bücher, London, 1761–1764)
einige Werke in The Harpsichord Miscellany. Book second. Composed by Alberti, Pasquali and Tardini (London, 1763)
3 Sonate in 20 Sonate per Cembalo, composte di vari Autori (Paris, um 1770)
↑Eva Badura-Skoda: The Eighteenth-Century Fortepiano Grand and Its Patrons: From Scarlatti to Beethoven. Indiana University Press, Bloomington IN, 2017, ISBN 978-0-253-02263-9, S. 273 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Clive Unger-Hamilton, Neil Fairbairn, Derek Walters; deutsche Bearbeitung: Christian Barth, Holger Fliessbach, Horst Leuchtmann, et al.: Die Musik – 1000 Jahre illustrierte Musikgeschichte. Unipart-Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-8122-0132-1, S.82.
↑Jean-Benjamin de La Borde: Essai sur la musique ancienne et moderne. Band 3. Ph.-D. Pierres, Paris 1780, S. 161 f. (Digitalisat in der Google-Buchsuche).