Insbesondere in den 1950er- und 1960er-Jahren war Dorothea Moritz eine vielbeschäftigte Hörspielsprecherin, hauptsächlich in Produktionen des Nordwestdeutschen Rundfunks und des Norddeutschen Rundfunks. Mehrfach stand sie für die Serie Die Jagd nach dem Täter vor dem Mikrofon oder in Hörspielen von Günter Eich. Seit 1998 veranstaltete Moritz Lesungen mit Texten verschiedener Autoren, häufig in Kirchen, so unter anderem im Berliner Dom.[2]
Mit Beginn der 1970er-Jahre arbeitete Dorothea Moritz vermehrt journalistisch und als Filmkritikerin. Ihr Engagement galt der deutsch-polnischen Aussöhnung und dem osteuropäischen Film. Auf dem Internationalen Filmfestival Karlovy Vary hatte sie ihren späteren Ehemann, den Filmjournalisten und -historiker Ron Holloway, kennengelernt, mit dem sie bis zu dessen Tod 2009 verheiratet war. 1976 zog das Ehepaar nach Berlin und Moritz wurde für die nächsten 19 Jahre Mitglied der Auswahlkommission des Kinderfilmfestes innerhalb der Berlinale.[2]
1977 gaben Dorothea Moritz und Ron Holloway erstmals das englischsprachige Magazin Kino German Film heraus, das über den Tod Holloways hinaus bis 2015 weiter erschien. Umfangreich war Moritz mit ihrem Mann auch bei Interfilm, einer interkirchlichen Vereinigung im Filmbereich, tätig. 1985 rief sie gemeinsam mit Albrecht Stuby, dem damaligen künstlerischen Leiter des Filmfestivals Max Ophüls Preis, die Interfilm-Jury innerhalb des Festivals ins Leben, der sie über lange Jahre angehörte.[2]
Dorothea Moritz verstarb im Alter von 84 Jahren in Berlin und wurde neben ihrem Mann auf dem Friedhof der Evangelischen Kirchengemeinde St. Johannis in Berlin-Tiergarten beigesetzt.[2]