Drahelčice (deutsch Draheltschitz, auch Drahelschitz) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt unmittelbar westlich von Rudná und gehört zum Okres Praha-západ.
Drahelčice befindet sich auf der Třebotovská plošina (Trebotauer Hochfläche) und wird vom Bach Radotínský potok durchflossen. Im Nordosten erhebt sich die Růžová (410 m n.m.), südlich der Krahulov (389 m n.m.), im Südwesten die Blýskava (427 m n.m.), westlich der Modrý vrch (418 m n.m.) sowie im Nordwesten der Litovský vrch (407 m n.m.) und der Kbel (405 m n.m.). Gegen Westen und Südwesten erstreckt sich der Naturpark Povodí Kačáku. Durch den Ort führt die Staatsstraße II/101 zwischen Rudná und Unhošť. Östlich und südlich des Dorfes verläuft die Autobahn D 5 / Europastraße 50, die Abfahrt 5 Rudná liegt einen knappen Kilometer südlich von Drahelčice. Östlich des Dorfes befindet sich unmittelbar hinter Gemeindegrenze zu Rudná eine Autobahnraststätte mit Tankstelle, Schnellrestaurant und dem Hotel Atol.
Nachbarorte sind Hájek im Norden, Chýně, Sobín, Na Vyhlidce, Chrášťany und V Lukách im Nordosten, Dušníky im Osten, Hořelice im Südosten, Krahulov und V Hlubokém im Süden, Blýskavka, Višňovka und Nenačovice im Südwesten, Kalousův Mlýn und Chrbiny im Westen sowie Úhonice im Nordwesten.
Geschichte
Archäologische Funde belegen die Besiedlung des Gemeindegebietes seit der späten Bronzezeit (1300–1000 v. Chr.).[3]
Im Jahre 1844 bestand das im Rakonitzer Kreis gelegene Dorf Draheltschitz bzw. Drahelčice aus 35 Häusern mit 309 Einwohnern, darunter einer jüdischen Familie. Im Ort gab es einen obrigkeitlichen Meierhof mit Schäferei sowie ein Wirtshaus. Pfarrort war Hořelitz. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Draheltschitz der Herrschaft Tachlowitz untertänig. Amtssitz war Groß-Jentsch.[6]
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Drahelčice / Draheltschitz ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Hořelice im Gerichtsbezirk Unhošť. 1857 ließ die Prager Eisenindustrie-Gesellschaft zwischen den Eisenerzbergwerken bei Nučice und ihrem Eisenwerk in Kladno die Kladno-Nučicer Montanbahn errichten; sie führte westlich an Drahelčice vorbei. 1868 wurde das Dorf dem Bezirk Smichow zugeordnet, ab 1893 gehörte es zum neu gebildeten Bezirk Kladno. Zum Ende des 19. Jahrhunderts löste sich Drahelčice von Hořelice los und bildete eine eigene Gemeinde. 1949 wurde die Gemeinde Drahelčice dem Okres Praha-západ zugeordnet. Bei der Gebietsreform von 1960 wurde Drahelčice Teil des Okres Beroun. Ende 1968 erfolgte die Stilllegung des Streckenabschnittes der Montanbahn zwischen dem Abzweig Max und Hořelice, wenig später wurden die Gleisanlagen rückgebaut. Am 1. Juli 1974 wurde die Gemeinde wieder vom Okres Beroun in den Okres Praha-západ umgegliedert.
Gemeindegliederung
Für die Gemeinde Drahelčice sind keine Ortsteile ausgewiesen. Die Ortslage linksseitig des Radotínský potok gelegene Ortslage wird Malá Strana genannt. Zu Drahelčice gehören außerdem die Siedlungen Višňovka und (anteilig) Blýskavka.
Sehenswürdigkeiten
Kapelle des hl. Johannes von Nepomuk am Dorfplatz
Gedenkstein für die Gefallenen beider Weltkriege, es wurde 2006 saniert
Grabhügel V Bítini, er wurde im 17. Jahrhundert entweder als Grabstätte für Gefallene des Dreißigjährigen Krieges oder die die Toten der Pestepidemie von 1680 angelegt. Auf dem Hügel wächst eine denkmalgeschützte alte Linde.