Aus dem Klärwasser, welches das Absetzbecken in Längsrichtung durchströmt, sinkt der Schlamm durch sein Eigengewicht und rutscht die schrägen Wände herab in den eigentlichen Faulraum. Das Prinzip des Emscherbrunnens wurde 1906 von Karl Imhoff entwickelt.[1] International ist daher auch die Bezeichnung Imhoff-Tank gebräuchlich.[2] Es ist eine Spezialform des Dortmundbrunnens.
Emscherbrunnen haben wegen ihres verhältnismäßig kleinen Absetzraums eine geringe hydraulische Belastbarkeit. Wegen der Entkopplung von Absetzraum und Faulraum kann bei der regelmäßig erforderlichen Schlammentnahme der aufgewirbelte Schlamm das vorgereinigte, von Feststoffen zum großen Teil befreite Abwasser nicht wieder belasten.[3][4]
Seinen Namen hat der Emscherbrunnen vom Emscherverband, der ihn in den Kläranlagen des Ruhrgebietes erstmals einsetzte. Imhoff hatte die erste Anlage dieser Art in Recklinghausen konstruiert.[2]
Literatur
Karl Imhoff, Klaus R. Imhoff, Norbert Jardin: Taschenbuch der Stadtentwässerung. 30. Auflage. Oldenbourg Industrieverlag, München 2007, ISBN 978-3-8356-3094-9, S. 303 ff.
↑ abHanns Roediger, Markus Roediger, Helmut Kapp: Anaerobe alkalische Schlammfaulung. 4. Auflage. Oldenbourg, München 1990, ISBN 3-8356-6103-5.
↑Gunther Geller, Gunhild Höner: Anwenderhandbuch Pflanzenkläranlagen. Praktisches Qualitätsmanagement bei Planung, Bau und Betrieb. Springer, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-540-40135-0. (online auf: books.google.de)