Komning besuchte bis 1985 die zehnklassige Polytechnische Oberschule und machte dann bis 1988 eine Berufsausbildung mit Abitur zum Baufacharbeiter. 1989 verpflichtete er sich zum „Dienst auf Zeit“, einem zeitlich auf mindestens drei Jahre befristeten und freiwillig einzugehendem Dienstverhältnis, das dem Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee (NVA) gleichgestellt war,[1] beim Wachregiment „Feliks Dzierzynski“.[2] Das Wachregiment war eine Struktureinheit des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), die Einstellung erfolgte auf freiwilliger Basis. Laut Dienstlaufbahnordnung des MfS waren Soldaten und Unteroffiziere, die „Dienst auf Zeit“ leisteten, Angehörige des Ministeriums für Staatssicherheit und standen zu diesem in einem hauptamtlichen Dienstverhältnis. Gemäß § 6 Abs. 4 Nr. 1 Stasi-Unterlagen-Gesetz gelten sie dementsprechend während der Ableistung dieses „Dienstes auf Zeit“ als hauptamtliche Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes.[1]
Im Jahr 2014 wurde er Mitglied der Partei Alternative für Deutschland (AfD). Er war dort in den Jahren 2015 und 2016 Beisitzer im Kreisvorstand Mecklenburgische Seenplatte. 2015 wurde er Beisitzer und Justitiar im Landesvorstand Mecklenburg-Vorpommern. Er ist Mitglied im Landesfachausschuss Freiheit und Recht in Sicherheit.
Kommunalpolitisch war er Stadtvertreter und Fraktionsvorsitzender der Fraktion FDP/Freie Bürger im Stadtparlament Neubrandenburg und Sachkundiger Einwohner für die Kreistagsfraktion FDP/FW/WLGR. Eine Landratskandidatur für den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte am 8. September 2011 für die FDP blieb erfolglos; er erhielt 4,2 % der Stimmen.[4]
Der Schwerpunkt von Komnings politischer Arbeit liegt in der Politik für mittelständische Unternehmen, die er als das „Rückgrat der deutschen Wirtschaft“ ansieht und deren Belastung durch bürokratische Vorgaben er kritisiert.[13] Er setzt sich für eine Liberalisierung des Waffenrechts zum „Selbstschutz“ ein. Komning sagte im Jahr 2017, er lehne „gesellschaftspolitische Umerziehungsmaßnahmen wie Gender-Mainstreaming“ ab.[14]
Laut Angaben der Schweriner Volkszeitung soll Komning im Jahr 2016 die Abschaffung der parlamentarischen Demokratie und des Parteiensystems als Ziel erklärt haben.[15] Die entsprechende Tonaufnahme soll nach Aussage Komnings gegen Ende 2016 „ohne sein Wissen entstanden“ sein und seine Ausführung zu einer „Modifizierung des Parlamentarismus“ verfälschen.[16][17]
Die Zeitung Nordkurier brachte 2020 eine nach eigenen Angaben vollständige Wiedergabe der Äußerungen in einem Artikel.[18] Laut Nordkurier war das, was sich anfangs wie eine Aufforderung zur Abschaffung der Demokratie anhört („… parlamentarischer Staat, oder wie auch immer diese Demokratie heißt, […] die wollen wir ja aber gar nicht. Die wollen wir doch abschaffen.“) im Prinzip nur eine Fortführung des AfD-Parteiprogramms, demzufolge Berufspolitikertum auf eine notwendiges Minimum reduziert und die direkte Demokratie gestärkt werden soll.
↑Frank Kalinowski, Marcel Pauly, Rina Wahls, Christoph Winterbach: (S+) Nebeneinnahmen von Abgeordneten: Das sind die Topverdiener im Bundestag. In: Der Spiegel. 19. Oktober 2024, ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 21. Oktober 2024]).
↑AfD-Politiker plädierte für Abschaffung der parlamentarischen Demokratie. Bei einem Treffen mit Parteifreunden sprach Enrico Komning vor einigen Jahren darüber, das politische System umzukrempeln. Heute ist er Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Fraktion im Bundestag. In: spiegel.de. 26. Mai 2020, abgerufen am 26. Dezember 2023 (Autorenkürzel: mes).