Eriochromschwarz T ist ein Azofarbstoff, der als Indikator in der Komplexometrie und bei der Wasserhärtebestimmung eingesetzt wird. Die intensive Farbe wird durch die Azogruppe bedingt und die Wasserlöslichkeit durch die Sulfonsäuregruppe. Auch bei der Bestimmung einiger Elemente aus der Gruppe der Seltenen Erden findet die Substanz Verwendung.[3]
Eigenschaften
Wässrige Lösungen von Eriochromschwarz sind bis zu einem pH-Wert von 6,3 weinrot. Die Sulfonsäure ist hier deprotoniert und die beiden Hydroxygruppen protoniert. Durch Zugabe von Basen werden die beiden Hydroxygruppen stufenweise deprotoniert und die Lösung färbt sich zunächst tiefblau (Dianion). Bei weiterer Erhöhung des pH-Werts findet bei pH 11,5 ein Farbumschlag nach orange statt (Trianion).[4][5] Diese Indikatoranionen bilden nun mit zweiwertigen Metallionen einen schwachen purpurgefärbten Komplex, der durch Zugabe eines stärkeren Komplexbildners wie zum Beispiel EDTA wieder zerstört wird.[6] Um einen größeren Kontrast am Umschlagspunkt zu erzeugen, wird Eriochromschwarz T häufig als Mischindikator mit Methylorange verwendet.[5] Hiermit erfolgt der Farbumschlag von Rot über einen grauen Zwischenton nach Grün.
Struktur von Eriochromschwarz T bei verschiedenen pH-Werten und des entsprechenden Metallkomplexes
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Datenblatt Eriochromschwarz T (C.I. 14645) bei Merck, abgerufen am 30. März 2011.
- ↑ a b Eintrag zu Eriochromschwarz T in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Gettar RT, Gautier EA, Servant RE, Batistoni DA: Eriochrome Black T as a post-column reagent for the ion chromatographic determination of rare earths., J Chromatogr A. 1999 Sep 3;855(1):111-9, PMID 10514976, doi:10.1016/s0021-9673(99)00694-9.
- ↑ Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein: Analytische Chemie. Chemie – Basiswissen III. 3. Auflage. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 1995, ISBN 978-3-540-58456-8, S. 288 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b G.-O. Müller: Quantitativ-anorganisches Praktikum, 7. Auflage, Verlag Harri Deutsch, Frankfurt/Main 1992, ISBN 3-8171-1211-4, S. 124–125.
- ↑ Lutz H. Gade: Koordinationschemie. 1. Auflage, 3. korrigierter Nachdruck. Wiley VHC, Weinheim 1998, ISBN 978-3-527-29503-6, S. 241 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).