Erlen liegt im südwestlichen Teil des Sprockhöveler Stadtgebiets an der nördlichen Flanke des Höhenzugs Mettberg. Der Großteil der Siedlung erstreckt sich entlang der Landesstraße L294 (hier Barmer Straße genannt), die quer über den Höhenzug das benachbarte Kirchdorf Herzkamp mit dem nahen Wuppertal verbindet.
Das denkmalgeschützte alte Hofeshaus (postalische Anschrift Barmer Straße 16) befindet sich etwas abseits des heutigen Siedlungsschwerpunkts, der sich ab dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts hin zur Barmer Straße verlagert hat, wo sukzessive ein Neubaubereich entstand.
Neben dem Hofeshaus ist als historisches Gebäude auch noch eine alte HeimbandwirkereiHof Messelken (postalische Anschrift Barmer Straße 20) erhalten. Das denkmalgeschützte Gebäude besteht aus einem älteren Haupthaus aus Fachwerk und einem 1898 errichteten Anbau. Die Hofanlage ist eine der letzten gut erhaltenen Hausbandwebereien der Region Wuppertal.
Geschichte
Die Hofschaft Erlen wird im Schatzbuch der Grafschaft Mark aus dem Jahr 1486 urkundlich erwähnt und besaß laut einem Gennebrecker Güterverzeichnis 1704 ein oder zwei Hofgüter.[1] Der Ort gehörte bis 1807 der Bauerschaft Gennebreck (In der Gendenbraken buyr) innerhalb des Hochgerichts und der RezepturSchwelm des Amts Wetter in der Grafschaft Mark an. Laut dem Schatzbuch der Grafschaft Mark gab in der Bauerschaft mit 17 Steuerpflichtigen ein Dyrych in den Erlen 2 Goldgulden an Abgabe.[2]
Erlen erscheint auf der Niemeyersche Karte, Ausgabe Spezialkarte des Bergwerkdistrikts des Distrikts Blankenstein, von 1788/89 als zwei Hofgüter mit zusammen drei Gebäuden. Der Ort ist auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als In der Erlen verzeichnet. Ab den Folgeausgaben der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist der Ort auf Messtischblättern der TK25 als Erlen verzeichnet.
1818 und 1822 lebten 24 Menschen im als Kothen/Kotten kategorisierten Ort. Der laut der Ortschafts- und Entfernungs-Tabelle des Regierungs-Bezirks Arnsberg 1839 In den Erlen genannte Ort besaß zu dieser Zeit vier Wohnhäuser und ein landwirtschaftliches Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 77 Einwohner im Ortsbereich, davon einer katholischer und 76 evangelischer Konfession.[3]
Das Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen gibt 1885 für Erlen eine Zahl von 32 Einwohnern an, die in zwei Wohnhäusern lebten.[4] 1895 besitzt der Ort drei Wohnhäuser mit 40 Einwohnern,[5] 1905 zählt der Ort vier Wohnhäuser und 45 Einwohner.[6]
Am 1. Januar 1970 wurde das Amt Haßlinghausen aufgelöst und die amtsangehörige Landgemeinde Gennebreck mit Erlen in die Stadt Sprockhövel eingemeindet.[7]
Einzelnachweise
↑Wilhelm von Kürten: Entwicklung und Struktur der Gemeinde Gennebreck. In: BHS. Band4, 1954, S.47 – 64.
↑Aloys Meister: Die Grafschaft Mark, Festschrift zum Gedächtnis der 300-jährigen Vereinigung mit Brandenburg-Preußen. 2. Band, Dortmund 1909, S. 47 – Auszug aus dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 (Bauerschaft Gennebreck)
↑Johann Georg von Viebahn: Ortschafts- und Entfernungs-Tabelle des Regierungs-Bezirks Arnsberg, nach der bestehenden Landeseintheilung geordnet, mit Angabe der früheren Gebiete und Aemter, der Pfarr- und Schulsprengel und topographischen Nachrichten. Ritter, Arnsberg 1841.
↑Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band X), Berlin 1887.
↑Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band X), Berlin 1897.
↑Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band X), Berlin 1909.
↑Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S.113.