Er galt als intelligent, talentvoll, Künsten und Wissenschaften zugewandt, vor allem aber als einer der schönsten Fürsten seiner Zeit. Er stiftete der Stadt wieder eine Bibliothek und erwarb 1748 das Gut und Schloss Hellingen, das er seinem Onkel Ludwig Friedrich von Sachsen-Hildburghausen als Apanage überließ. 1750 ließ er das alte „Ballhaus“ zu einem Hoftheater umgestalten, in dem er für freien Eintritt spielen ließ. Die in Originalsprache aufgeführten Opern erregten allerdings kaum das Interesse der Residenzbewohner. Der Herzog, der mit seinem Hofstaat allein im Theater saß, ging dann missgelaunt höchstpersönlich auf umliegende Felder und holte die dort tätigen Bauern mit freundlicher Gewalt zur Aufführung.[1] Spätestens von 1765 bis 1768 stand Johann Valentin Tischbein in seinen Diensten als Hofmaler.[2][3]
1755 wurde durch den fürstlichen Kammerpräsidenten und ehemaligen brandenburgischen Baudirektor Albrecht Friedrich von Keßlau mit dem Bau der Waisenkirche begonnen, der heutigen Neustädter Kirche. Im selben Jahr versuchte der Herzog den Prozess beim Reichsgericht gegen Sachsen-Meiningen um das halbe Amt Schalkau zu beschleunigen, doch wurde die Angelegenheit erst 1789 endgültig beigelegt.
Nachdem man bei Brattendorf Silber gefunden hatte, machte Ernst Friedrich III. 1757 vom Münzregal Gebrauch, wurde aber in eine Klage des Reichsfiskus verwickelt. Die Qualität der Münzen war so schlecht, dass sie schon bei der Auslieferung schwarz geworden und wieder eingeschmolzen werden mussten.[4] Der Herzog überließ die Münzstätte seinem Bruder Eugen und wendete sich ab 1760 der Alchemie zu. Er arbeitete dabei selbst und kostenintensiv im Untergeschoss des Schlosses an verschiedenen Experimenten zur Entdeckung der „Goldtinktur“ und des „Steins der Weisen“.
Die maßlose Verschwendungssucht in übertriebenem Hof- und Militärprunk machten schließlich 1769 höchste Stellen auf die Finanzlage des Landes aufmerksam. Kaiser Joseph II. bildete eine Debitkommission unter Direktion der Herzogin Charlotte Amalie von Sachsen-Meiningen, des Prinzen Eugen von Sachsen-Hildburghausen und des Prinzen Joseph Friedrich von Sachsen-Hildburghausen, dem Großonkel des Herzogs, zur Untersuchung der Forderungen der Gläubiger und Regulierung der Einnahmen und Ausgaben. Die Finanzlage des Landes war derart zerrüttet, dass auch eine 35 Jahre währende Dauer dieser Kommission die Verhältnisse nicht vollständig ordnen konnte.
Der große Brand der Stadt Hildburghausen am 19. August 1779 veranlasste den Herzog endgültig, sich auf das Jagdschloss Seidingstadt zurückzuziehen, wo er am 23. September 1780 starb.
Aus Anlass dieser Eheschließung erhielt der Herzog den dänischen Elefanten-Orden und den Ordre de l’union parfaite. Ernst Friedrich III. stiftete zu Ehren seiner Frau auch selbst den Ordre de l’heureuse alliance (deutschOrden des glücklichen Bundes), der an die höchsten Hof- und Staatsdiener verliehen wurde. Das Ordenszeichen war ein goldenes, weiß emailliertesMalteserkreuz mit der OrdensdeviseFidélité et Constance (Treue und Beständigkeit), das an einem rosa Band mit silbernen Seitenstreifen um den Hals getragen wurde. Nach dem Tod seiner Gattin erlosch der Orden.[5]
Seine dritte Ehe schloss der Herzog am 1. Juli 1758 mit Ernestine Auguste (1740–1786) in der fränkischen Residenzstadt Bayreuth. Sie war Tochter des Herzogs Ernst August von Sachsen-Weimar-Eisenach und wurde nach dem Tod ihrer Eltern in Bayreuth erzogen. Mit ihr hatte er folgende Kinder:
Daneben hatte er noch drei uneheliche Töchter aus seiner Beziehung mit der Hofdame Sabine Dorothea Isabella von Carlowitz, einer Tochter von Georg Karl von Carlowitz:
Caroline von Heldburg (1759–1830)
⚭ Friedrich Ludwig Karl von Boxberg (1755–1831, Adelsgeschlecht Boxberger)
Luise von Heldburg († 1797)
⚭ Carl von Imhoff († 1843), sachsen-coburg-gothaischer Kammerherr, Oberstleutnant und Postdirektor (Patriziergeschlecht Imhoff)
Friederike von Heldburg († 1839)
⚭ Ludwig Friedrich Karl Gotthold Marschall gen. Greiff († 1801), sachsen-coburgischer Geheimer Rat und Landjägermeister (Adelsgeschlecht Marschall genannt Greiff)
Literatur
Heinrich Ferdinand Schoeppl: Die Herzoge von Sachsen-Altenburg. Bozen 1917, Neudruck Altenburg 1992.
Oliver Heyn: Das Militär des Fürstentums Sachsen-Hildburghausen (1680-1806) (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Kleine Reihe, Bd. 47), Köln/Weimar/Wien 2015
Oliver Heyn: Die spanische Werbung des Herzogs Ernst Friedrich III. von Sachsen-Hildburghausen (1768–1770), in: Zeitschrift für Heereskunde 84 (2020), Nr. 475, S. 2–13.
Dr. Rudolf Armin Human: Chronik der Stadt Hildburghausen, Hildburghausen 1886.