TG ist das Kürzel für den Kanton Thurgau in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Ettenhausenf zu vermeiden.
Ettenhausen grenzt nördlich, östlich und südlich an die früheren Thurgauer Ortsgemeinden Aadorf, Guntershausen bei Aadorf und Bichelsee, nach Westen an die Zürcher Gemeinde Elgg.
Die Fläche der früheren Ortsgemeinde von Ettenhausen umfasst 3,34 km². Der Ort liegt auf 543 m ü. M. Der höchste Punkt ist mit 810 m ü. M. der Haselberg, den tiefsten Punkt markiert die Tänikonerstrasse mit 543 m ü. M.
Klima
Die mittlere Niederschlagsmenge gemessen in der Wetterstation Tänikon beträgt 1180 mm im Jahr. Regen fällt an 158 Tagen im Jahr, davon sind 81 Sommer- und 77 Wintertage.
Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 8,2 Grad Celsius. Der kälteste Monat des Jahres ist mit einer mittleren Temperatur von −0,6 Grad Celsius der Monat Januar, der wärmste mit durchschnittlich 16,9 Grad Celsius der Monat Juli.
Geschichte
Ettenhausen wurde als Oetenhusen im Jahr 1278 erstmals urkundlich erwähnt. Ettenhausen war ursprünglich Reichsgut (Mark Tänikon) und gehörte als St. GallerLehen im 13. Jahrhundert den Herren von Bichelsee. Vom 13. bis 15. Jahrhundert erwarb das nahe Kloster Tänikon sukzessive Güter und Herrschaftsrechte. 1424 wurde seine Gerichtszuständigkeit bestätigt. Bis 1798 blieb das nach seiner Offnung im Jahr 1578 unabhängige niedere Gericht Ettenhausen Teil der Herrschaft Tänikon.[2]
Vor der Reformation gehörte Ettenhausen zur PfarreiElgg, nach der Restauration Tänikons 1548–1550 und Rekatholisierung der klösterlichen Lehenshöfe ab 1566 zur neuen katholischen Pfarrgemeinde Tänikon. 1848 wurde die Pfarrei vom Kloster unabhängig. Die Reformierten sind nach Aadorf kirchgenössig.[2]
Über die Jahrhunderte hinweg wurde in Ettenhausen Getreidebau im Dreizelgensystem und Rebbau betrieben. Im 19. Jahrhundert fand der Übergang zu Vieh- und Milchwirtschaft statt. 1951 bis 1959 erfolgte eine Güterzusammenlegung. Das nicht industrialisierte Ettenhausen ist heute ein bevorzugter Wohnort mit einem sehr hohen Wegpendleranteil, v. a. nach Zürich, Winterthur und Aadorf. Nach 1950 entstanden Einfamilienhausquartiere westlich (Rebberg) und nördlich (Kilberg, Weidli) des Dorfkerns.[2]
Zeittafel
1253: Erste urkundliche Erwähnung von Iltishausen als Hiltishusen
1278: Erste urkundliche Erwähnung von Ettenhausen als Oetenhusen
1320: Ettenhausen kommt zum Kloster Tänikon
1347: Erste schriftliche Erwähnung des Ettenhauser Weins
1512: Dorfrecht zwischen Ettenhausen und dem Kloster Tänikon
1803–1871: Aus der «Gmeind Ettenhausen» entstehen allmählich die Bürgergemeinde als Körperschaft der am Bürgergut Beteiligten und die Ortsgemeinde als Einwohnergemeinde
1827: Gründung der Primarschulgemeinde Ettenhausen
1840: Bau der Wirtschaft «Schmiede»
1871: Güterausscheidung zwischen der Bürgergemeinde und der Ortsgemeinde
1873: Bau des Gasthofs «Hirschen»
1874: Gründung der Feldschützen als ältester Ortsverein
1880: Gründung der Landwirtschaftlichen Genossenschaft Ettenhausen-Guntershausen
1887: Eröffnung des Postbüros
1896: Einführung des Telefons in Form einer Gemeindesprechstation
1900: Erstellung der Hochdruck-Wasserversorgung und des Reservoirs
1912: Einführung der Elektrizität auf genossenschaftlicher Basis (Elektra Ettenhausen)
1916: Die letzten Weinstöcke im unteren westlichen Rebberg werden ausgerissen
1922: Brand von je fünf Wohnhäusern und Scheunen in der Zehntenstrasse
1947: Die Holzbau-Unternehmung Paul Baumgartner AG wurde gegründet, der bis heute grösste Arbeitgeber
1951–1959: Güterzusammenlegung (Feld, Wald und Entwässerungen)
1959: Erste Ortsplanung mit Baureglement und Zonenplan; Totalrevision 1980
1969: Einweihung der Schulanlage Weidli
1975: Wiederbepflanzung eines Stücks des einstigen Rebberges durch den Männerchor
1979: Gründung der Antennengenossenschaft Kilberg
1983: Inbetriebnahme der neuen Post
1991: Tod der russischen Schriftstellerin Alja Rachmanowa (1898–1991)
1991–1994: Gemeindereorganisation mit vier Abstimmungen, wovon zwei Zufallsresultate
1992: Ettenhausen zählt 1000 Einwohner
1996: Zusammenschluss der Ortsgemeinden Aadorf, Aawangen, Ettenhausen, Guntershausen bei Aadorf und Wittenwil zur politischen Gemeinde Aadorf[4]
Wappen
Die Lilie und die Farben des Ettenhausener Gemeindewappens gehen auf das Kloster Tänikon zurück, das eine weisse Lilie auf blauem Grunde führte.
Von den insgesamt 1426 Einwohnern der Ortschaft Ettenhausen am 31. Dezember 2023 waren 147 bzw. 10,3 % ausländische Staatsbürger. 461 (32,3 %) waren römisch-katholisch und 415 (29,1 %) evangelisch-reformiert.[7]