Eugène Lavieille begann seine berufliche Laufbahn als Dekorateur. 1841 wurde er als Schüler in die Werkstatt von Jean-Baptiste-Camille Corot aufgenommen.
Lavieile wurde vor allem für atmosphärische Malerei unter freiem Himmel bekannt. Zu seinen bevorzugten Sujets gehörten Wälder, Felder, Teiche, Bauernhöfe, Weilerstraßen, Flussufer, Schiffe am Strand und an den flachen Küsten rund um Berck sowie einige Orte wie das Château de Pierrefonds (Oise) oder La Ferté-Milon.
Er malte bevorzugt Szenen des alltäglichen Lebens auf dem Land, Bauern auf den Feldern oder Rotwild im Wald, Landschaften im Winter oder auch bevorzugt bei Nacht. Er wird daher als Maler des schwermütigen Himmels, des Schnees und der Nächte angesehen, weil er die Atmosphäre dieser besonderen Stimmungen bemerkenswert einzufangen vermochte.
Der Vater von Eugène Lavieille war Teppichknüpfer, sein älterer Bruder Jacques Adrien Lavieille (1818–1862) war ein bekannter Holzdrucker.
Sein Sohn Adrien Lavieille (1848–1920) war Landschaftsmaler, seine Tochter Marie Ernestine Lavieille (1852–1937), die 1878 den Bildhauer Charles Georges Ferville-Suan heiratete, und seine Enkelin Andrée Lavieille (1887–1960) waren ebenfalls Maler.
Literatur
Lavieille, Eugène Antoine Samuel. In: Hermann Alexander Müller: Biographisches Künstlerlexikon, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig 1882, S. 323. (Digitalisat)
Lavieille, Eugène Antoine Samuel. In: Hermann Alexander Müller, Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon. Band 2: Gaab–Lezla. 5. Auflage, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S. 463. (Digitalisat)