Von 1974 bis 1989 war Hilgemann Mitglied der Künstlergruppe internationaler arbeitskreis für konstruktive gestaltung.[2]
In New York City konnte Hilgemann 2014 – unter der Schirmherrschaft von The Fund for Park Avenue Sculpture Committee und NYC Parks – eine Reihe von sieben monumentalen Skulpturen entlang der Park Avenue ausstellen.[3]
Werk
Hilgemanns Arbeiten der 1960er und 1970er Jahre sind geprägt durch seriell-minimalistische Installationen aus Stangen beziehungsweise Röhren („Space Structures“) aus Polyester oder auch Stahl, durch abstrakt-geometrische Holzskulpturen, die meist aus dem Kubus hervorgehen, sowie durch Reliefs aus vielen kleinen Holzstäben.
1981 begann sich eine Wende in Hilgemanns Werk anzudeuten: Hilgemann zerschnitt einen Granitfindling in vier scharfkantige Segmente oder schnitt von einer Marmorkugel in geraden Schnitten sechs Seitenteile so ab, dass ein perfekter Würfel zurückblieb. 1982 rollte er in den berühmten Steinbrüchen von Carrara, von denen schon Michelangelo seinen Marmor bezogen hatte, einen mannshohen Marmorkubus, den er zuvor penibel poliert hatte, eine Marmorbruchhalde hinab. Abgesehen von Kratzern und beschlagenen Ecken und Kanten blieb der Würfel intakt. In ähnlichen Kunstaktionen ließ er 1983 etwa eine Kugel aus Carrara-Marmor mit einem Meter Durchmesser gezielt explodieren oder stieß auf dem Oost-West Forum, Dordrecht, einen geschweißten Stahlkubus vom Dach eines Hochhauses.
Die Beschaffenheit der Skulpturen, zu denen diese Art geplant durchgeführter Zerstörungen führt,
hängt zwar stark vom Zufall ab, lässt sich aber in gewisser Weise auch steuern. Dies trifft – nach Aussage des Künstlers – ebenso auf die sogenannten „Implosionen“ zu, zu denen Hilgemann 1984 fand. Mit einer Vakuumpumpe pumpt er aus luftdicht verschweißten Edelstahlhohlkörpern nach und nach die Luft (oder auch das Wasser) im Innenraum ab. Der Luftdruck in der Umgebung lässt daraufhin die Kuben, Quader und Pyramiden sich so zusammenfalten, dass sie anschließend aussehen, als wären sie durch enorme äußere Krafteinwirkung demoliert worden.[4]
2005 Double-Up, Aegon Collection, Den Haag, Niederlande
2004 Panta Rhei, Hünfeld, Deutschland
2000 Cerberus, Investment Bank Berlin, Deutschland
1996 Imploded Cube, Il-San Sculpture Park, Ko-Yang City, Korea
1995 Imploded Column, Sárospatak, Ungarn
1992 Fountain, Ingolstadt, Deutschland
1992 Delft Implosion, Technische Universität Delft, Niederlande
1991 Omagiu lui Brancusi (Hommage an Brancusi), 4. National Sculpting Metal Camp 1991, Galati, Rumänien (Die 1991 in Rumänien am Donau-Ufer abgelegte Skulptur soll 2018 errichtet werden)[7]
1991 Plus Minus, Gorinchem, Niederlande (gemeinsames Projekt mit Jan van Munster)
1990 Reflection, Nivalla, Finnland
1989 Tension, Rotterdam, Niederlande
1987 Birth, Heemstede, Niederlande
1966 Rolling Cube, Sion, Schweiz
1986 Natura Artis Magistra, Universität Nijmegen, Niederlande
Sondra and Marvin Smalley Skulpturenpark, American Jewish University, Los Angeles, Kalifornien[8]
Literatur
Saul Ostrow, in cat. EH / Ewerdt Hilgemann, ‘Elemental Force’, 2015, Art Affairs, Amsterdam, ISBN 978-90-73985-00-1
Katherine Hahn, in aRude Magazine, ‘Ewerdt Hilgemann: Interview’, 2014, New York
Uwe Rüth, in cat. Ewerdt Hilgemann: Bodies of Work, ‘Ewerdt Hilgemann’s Aesthetic of Life’, 2009, Art Affairs, Amsterdam ISBN 978-90-73985-07-0 [16]
Piet Augustijn, in cat. Inside Out, ‘Ewerdt Hilgemann en de natuur als medescheppende kracht’, 2003, Gorcums Museum, Gorinchem ISBN 978-90-73985-07-0[17]
Frans Jeursen, in magazine Art-nl, ‘Ewerdt Hilgemann: the air-smith from Dortmund’, 2003, Amsterdam
Joel Fisher, in cat. Ewerdt Hilgemann: In Situ, 2001, Art Affairs, Amsterdam, ISBN 90-73985-05-6 [18]
Colette Chattopadhyay, in cat. Ewerdt Hilgemann: Imploded Sculptures, 2001, Irvine Fine Arts Center, Californië
Cees de Boer, in cat. Ewerdt Hilgeman: In Situ, ‘from: A letter to the Mondriaan- huis, Amersfoort’, 2001, Art Affairs, Amsterdam
Burkhard Brunn, in Frankfurter Rundschau, ‘Würfels Ende – Sichtbar gemachter Druck’, 1998, Frankfurt
Bozena Kowalska, in cat. Ewerdt Hilgemann: 1980-1990, ‘Poet of creative destruction’, 1998, Art Affairs, Amsterdam, ISBN 90-73985-01-3 [19]
Getulio Alviani, in invite Ewerdt Hilgemann, ‘Dal previsto all’imprevedibile’, 1997, Vismara Arte, Milaan
Paul Hefting, in Elsevier, ‘De Eigen Ruimte, Beeld- houwkunst na 1945’, 1996, Amsterdam/Brussel
Anneliese Knorr, in Mitteilungen #2, ‘Momente der Wahrheit: Ewerdt Hilgemanns Pendeln zwischen Planung und Zufall’, 1996, Kunstverein Gelsenkirchen im Museum, Buer
Eugen Gomringer, in cat. Hilgemann: Implosions, ‘Transformationen in Raum und Zeit – Die Implosionen’, 1995, Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt
Cees de Boer, in cat. Hilgemann: Implosions, ‘The Landscape That We Call Our Body’, 1995, Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt
Clemens Krümmel, in Aus dem Würfelmuseum: Eine Führung, 1990, Karl Ernst Osthaus-Museum, Hagen
Charlotte Sabroe, in cat. Louisiana: The Collection and Buildings, ‘Constructivism’, 1988, Museum of Modern Art, Humlebaek
A.P. de Stigter, in Quad 7/8, ‘Hilgemann: Brutal Sculptures’, 1984, Frits Bless, Maarssen
Jean Leering, in Ricerca contemporanea 4, ‘Programmi sistematici’, 1975, Vanni Scheiwiller, Milaan
R.H. Fuchs, in About Hilgemann, ‘Dividing with system and dialectics’, 1973 Gorinchem
Manfred Fath, in Systematische Programme: Ad Dekkers, Ewerdt Hilgemann, Jan Schoonhoven, herman de vries, 1973, Städtische Kunstsammlungen, Ludwigshafen