Der Name Faxian bedeutet „Dharmaglanz“ und war nur sein geistlicher Name, sein eigentlicher Familienname war Gong (龔 / 龚, Gōng).
Faxian durchwanderte seit 399 angeblich 30 Länder, u. a. das Guptareich mit dessen Hauptstadt Pataliputra, wo es zwei buddhistische Klöster gab. Seine Beschreibungen sind eine wichtige Quelle über das alte Indien. Schließlich schiffte er sich 411 in Kalkutta nach Sri Lanka ein, von dort reiste er weiter nach Sumatra und kehrte so 413 mit vielen heiligen Büchern im Gepäck in seine Heimat zurück, die er nach seiner Rückkehr ins Chinesische übertrug.
Bei seiner Rückkehr landete er aufgrund von schlechten Wetterbedingungen in Laoshan in der heutigen Provinz Shandong, 30 km östlich von Qingdao. Von dort reiste er nach der damaligen Hauptstadt von Shandong Qingzhou weiter und übersetzte dort ein Jahr lang die Schriften, die er mitgebracht hatte.
Reisebericht
Seine Reise beschreibt er in dem Fóguó Jì (佛國記 / 佛囯记, „Bericht von den Buddhistischen Königreichen“), einem Bericht von seinen Reisen in das heutige Indien und Sri Lanka auf der Suche nach den Büchern zur buddhistischen Lehre. Das Werk wurde 1836 von Jean-Pierre Abel-Rémusat übersetzt und als Foĕ kouĕ ki ou Relation des royaumes bouddhiques (Paris) herausgegeben.
Literatur
Robert E. Buswell, Donald S. Lopez, Jr.: The Princeton Dictionary of Buddhism. Princeton University Press, Princeton 2014, S. 297.
Fa-hsien; James Legge (Übers.): A record of Buddhistic kingdoms; being an account by the Chinese monk Fâ-Hien of his travels in India and Ceylon, A.D. 399-414, in search of the Buddhist books of discipline. Translated and annotated with a Corean recension of the Chinese text Oxford Clarendon Press (1886) Internet ArchiveDigitalisat (PDF-Datei; 675 kB) e-book
Herbert, A. Giles (Übers.): Record of the Buddhistic Kingdoms By Fa Hien. Trübner & Co., London 1877. Internet Archive
Max Deeg: Das Gaoseng-Faxian-Zhuan als religionsgeschichtliche Quelle. Der älteste Bericht eines chinesischen buddhistischen Pilgermönchs über seine Reise nach Indien mit Übersetzung des Textes. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2005.