Feltrinelli brachte bedeutende Werke der Weltliteratur heraus, ist aber auch als Verlag der italienischen Linken bekannt. Nach dem Tod des Verlegers im März 1972 übernahm seine Frau Inge Feltrinelli (1930–2018) die Leitung des Verlags, der gegenwärtig von ihrem Sohn Carlo Feltrinelli (* 1962) geführt wird. Der Verlag hat ab 1957 kontinuierlich in die Bereiche Buchhandel (Librerie Feltrinelli), Onlinehandel (LaFeltrinelli.it, Libreria IBS), Promotion und Buchdistribution (PDE Service, EmmeEffe Libri), und Fernsehen (EFFE TV) expandiert. Unter dem Dach der Gruppo Feltrinelli ist das Verlagshaus mit der Forschungs- und Kulturstiftung Fondazione Giangiacomo Feltrinelli verbunden.
Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen heute auch in den Bereichen Gastronomie (FC Retail, mit dem Marken Antica Focacceria San Francesco und RED – Read, Eat, Dream)[1] und im Immobilienwesen (Finaval) tätig, wobei es sich mehrheitlich um Immobilien handelt, welche die schwerreiche Familie Feltrinelli ihrem einzigen männlichen Erben, dem linken Aktivisten Giangiacomo Feltrinelli, hinterlassen hat. Hinzu kommen Neubauprojekte wie der Stiftungssitz Portavolta der Architekten Herzog & De Meuron[1] oder Palazzo Gorani. Überdies hält Feltrinelli Anteile an den Buchläden La Central in Barcelona und am spanischen Verlag Editorial Anagrama. Weitere Verlagsmarken von Feltrinelli sind Gribaudo, Apogeo und Rough Guides. Die 122 Buchhandlungen der Gruppo Feltrinelli befinden sich in Italien häufig an prestigereichen Adressen, beispielsweise in der Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand. Als eine der ersten Buchhandlungen in Italien präsentierte Feltrinelli Bücher in einer offenen Auslage und verzichtete auf die trennende Verkaufstheke. Zu den bekanntesten Mitarbeitern des Verlags zählte Giorgio Bassani,[2] dessen Werke der Verlag bis heute auflegt.
↑ abPetra Reski: Die Feltrinellis – Was wäre Italien ohne die legendäre Verlegerfamilie? [...] In: Das Magazin. Nr.3/2017. Tamedia, Zürich Januar 2017, S.26–35.
↑ abAlfred Andersch: Ein neuer Scheiterhaufen für alte Ketzer – Kritiken und Rezensionen (= detebe. Nr.1/12). Diogenes Verlag, Zürich 1979, ISBN 3-257-20594-5, S.21.
↑Romain Ducoulombier: Histoire du Communisme au XXe siècle (= Que sais-je ?Nr.3998). 2. Auflage. Presses Universitaires de France, Paris 2022, ISBN 978-2-7154-1203-3, S.67.