Die Flachau, Blick vom Taleingang nach Südost. Im Vordergrund Reitdorf, dahinter Feuersang und ganz hinten rechts Flachau Ort. Links im Hintergrund der Strimskogel, mittig und das Bild dominierend der Lackenkogel (halblinks und weiter im Vordergrund sein bewaldeter Nebengipfel Koppen), rechts, ganz im Hintergrund, der Hauptkamm der Radstädter Tauern.
Flachau war bis ins 19. Jahrhundert ein Zentrum der Eisenverhüttung im Pongau (Eisenhütte Flachau). Heute deuten nur mehr Orts- und Hausnamen darauf hin, da die Ruinen der Hütte abgetragen worden sind.
Seit dem 20. Jahrhundert, insbesondere seit dem Bau der Tauernautobahn (A10) und des Tauerntunnels 1975, ist die Gemeinde in erster Linie Fremdenverkehrsgemeinde.
Von den 100 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 56 im Haupt-, 31 im Nebenerwerb, 2 von Personengemeinschaften und 11 von juristischen Personen geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 119 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft, 73 im Bereich Herstellung von Waren, 5 im Bergbau, 2 in der Energieversorgung und 1 in der Wasserver- und Abfallentsorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Beherbergung und Gastronomie (330), Handel (244), Verkehr (167) und soziale und öffentliche Dienste (99 Mitarbeiter).[8][9][10]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
100
98
82
100
Produktion
37
23
200
212
Dienstleistung
333
247
968
811
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Windkraft
Am Windsfeld, über dem Tauerntunnel der Tauernautobahn in 2000 m Höhe, beabsichtigt die Windsfeld GmbH, an der fünf Landwirte aus Flachau mit insgesamt 20 % beteiligt sind, 8–11 Windkraftanlagen zu errichten. Der Alpenverein sprach sich gegen ein derartiges Projekt aus.
Am 14. Dezember 2022 wurde von der Gemeindevertretung ohne Gegenstimme die nötige Umwidmung von 250 Hektar Fläche für einen Windpark beschlossen. Binnen eines Jahres möchte die Windsfeld GmbH ein bewilligungsreifes Projekt zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) vorlegen.
Mit einer positiven UVP wäre der Weg zum Aufstellen erster (moderner, großer) Windturbinen im Bundesland Salzburg geebnet. Dazu wäre die Errichtung einer Zufahrtsstraße nötig, eine touristische Nebennutzung durch E-Fahrräder ist geplant.[11]
Tourismus
Heute ist der Tourismus das wichtigste wirtschaftliche Standbein der Gemeinde. Flachau verfügt über rund 10.000 Gästebetten.[12] Die Anzahl der Übernachtungen stieg von 950.000 im Jahr 2011 auf 1,3 Millionen im Jahr 2019, ging im COVID-Jahr 2020 auf 980.000 zurück. In den Monaten Juli und August wurden rund 125.000 Übernachtungen gezählt, im Jänner und Februar rund um 300.000.[13][14]
Verkehr
Durch Flachau verläuft die Tauern Autobahn A10. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich die Abfahrten Altenmarkt, Flachau und Flachauwinkl sowie der Parkplatz Rohr und die Raststation Tauernalm.
Rupert Weitgasser: Chronik der Gemeinde Flachau. Die Bauerngemeinde im Strukturwandel vom Eisen- und Hammerwerk zum Fremdenverkehr. 1999.
Benedikt Pillwein (Hrsg.): Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg. Mit einem Register, welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen. Geographisch-historisch-statistisches Detail nach Distrikts-Kommissariaten. 1. Auflage. Fünfter Theil: Der Salzburgerkreis. Joh. Christ. Quandt, Linz 1839, 15 Pfleggericht Radstadt: Die Flachau …, S.454f. (Google eBook – Faks. Druckhaus Nonntal, Salzburg 1983). 2. Auflage 1843 (Google Book)
Weblinks
Commons: Flachau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien