Nach dem Friedensschluss, der den Französisch-Spanischen Krieg beendete, wurde Créquy 1661 zum Befehlshaber der Galeerenflotte ernannt, die er bis 1669 befehligte. Während des Devolutionskrieges befehligte Créquy 1667 ein Korps, das die französischen Hauptoperationen in den Spanischen Niederlanden deckte. Nach dem erfolgreichen Ausgang des Krieges erhielt er die Ernennung zum Maréchal de France, den höchsten Rang der französischen Streitkräfte. Im Jahre 1670 kommandierte er die Truppen, die Herzog Karl IV. vertrieben und Lothringen besetzten.
Als Ludwig XIV. Henri de Turenne zum Oberbefehlshaber ernannte, dem alle übrigen Marschälle unterstanden, führte dies zu heftigen Protesten dieser Marschälle. Als sich 1672 der Niederländische Krieg ankündigte, lehnte Créquy eine Unterstellung unter Turenne ab. Erst im August 1674 übernahm er erneut ein Kommando über eine improvisierte Kavallerie-Einheit im Elsass, die sich jedoch als unzuverlässig erwies. Im folgenden Jahr fiel Turenne und Créquy wurde als Heerführer unentbehrlicher. Zwar wurde Créquy im August 1675 in der Schlacht an der Konzer Brücke geschlagen, was einen Aufschrei der französischen Öffentlichkeit nach sich zog, doch seine hartnäckige Verteidigung von Trier in den folgenden Wochen brachte ihm wieder Anerkennung ein. Im Jahre 1676 operierte Créquy erfolgreich mit einer Armee in den Spanischen Niederlanden, bevor er 1677/78 wieder am Rhein befehligte. Hier fungierte er zudem als Gouverneur von Lothringen. Er wandte die Strategie der Verbrannten Erde an, um das Vorankommen der Alliierten zu erschweren. Dabei wurde beispielsweise auch Freiburg im Breisgau teilweise zerstört.
Nach dem Ende des Krieges befehligte Créquy die französischen Truppen, die zur Unterstützung Schwedens in die brandenburgisch-preußischen Territorien am Rhein einrückten, sodass KurfürstFriedrich Wilhelm sich zum Frieden mit Schweden bereitfand. Noch einmal im Jahre 1684 kommandierte Créquy französische Truppen: diese belagerten im Zuge der Reunionspolitik erfolgreich die Stadt Luxemburg und zwangen die Stadt Trier zum Abbruch ihrer Verteidigungsanlagen.
Kinder
Marschall Créquy hatte zwei Söhne, deren Fähigkeiten als Militärführer den seinen gleichkamen. Der ältere, François-Joseph, marquis de Créquy (1662–1702), fiel am 13. August 1702 als Generalleutnant bei Luzzara; der jüngere, Nicolas-Charles, sire de Créquy, fiel 1696 im Alter von 27 Jahren vor Tournai.
Literatur
L. Dussieux: Les Grands Géneraux de Louis XIV. Librairie Victor Lecoffre, Paris 1888, S. 215–226. Google-Digitalisat