Franz Andrysek wuchs als ältestes Kind einer kinderreichen Familie in Wien auf und begann mit vierzehn Jahren mit dem Gewichtheben. Er gehörte verschiedenen Vereinen an, dem "Lohnfuhrwerker" Athleten-Klub (AK) Wien, dem KSK "Karl-Swoboda" Wien und dem KSC "Oswald" Wien. 1924 wurde er österreichischer Juniorenmeister und belegte bei der Qualifikation für die Olympischen Spiele 1924 den 3. Platz. Er wurde daraufhin mit 18 Jahren zu den Olympischen Spielen nach Paris entsandt. Da ihm dort im beidarmigen Stoßen des Fünfkampfes drei Fehlversuche unterliefen, blieb er unplaziert.
In den Jahren 1925 bis 1927 fanden keine Welt- oder Europameisterschaften statt, so dass er erst 1928 wieder an einer großen internationalen Meisterschaft teilnehmen konnte, das waren die Olympischen Spiele in Amsterdam. In Amsterdam war er in Hochform und sicherte sich im olympischen Dreikampf des Federgewichts mit 287,5 kg (77,5-90-120) die Goldmedaille. 1929 wurde er in seiner Heimatstadt Wien auch Europameister im Federgewicht.
Seinen Sport übte er bis 1934 aus. In seiner Laufbahn musste er immer wieder längere verletzungs- bzw. krankheitsbedingte Trainingspausen einlegen, was sich auf seine Leistungen negativ auswirkte. Nach Beendigung seiner Laufbahn arbeitete er als Kaufmann und Hausmeister.
mit 407,5 kg (65-85-77,5-70-110), hinter Eugen Mühlberger, VfK Mannheim, 435 kg (70-90-85-75-115) und Andreas Stadler, 412,5 kg (67,5-80-77,5-75-112,5)
mit 265 kg (70-85-110), vor Franz Janisch, "Währinger" AK "Herkules" Wien, 260 kg
1934
1.
österr. Meisterschaft
FK
Feder
mit 420 kg (67,5-67,5-75-90-120), vor Franz Janisch, 382,5 kg
Erläuterungen
OS = Olympische Spiele, EM = Europameisterschaft
OD = olympischer Dreikampf, bestehend aus beidarmigem Drücken, Reißen und Stoßen; VK = Vierkampf, bestehend aus einarmigem Reißen, einarmigem Stoßen, beidarmigem Drücken und beidarmigem Stoßen; FK = Fünfkampf, bestehend aus einarmigem Reißen, einarmigem Stoßen, beidarmigem Drücken, beidarmigem Reißen und beidarmigem Stoßen
Federgewicht, Gewichtsklasse bis 60 kg, Leichtgewicht, bis 67,5 kg Körpergewicht
bei Wettkämpfen in Österreich war bis 1927 das freie und das unfreie Umsetzen gestattet. Athleten, die frei umsetzten, erhielten dafür einen "Zuschlag" von 10 % der gehobenen Last
Weltrekorde
im beidarmigen Reißen:
1928 in Amsterdam 90 kg, Fe,
im olympischen Dreikampf:
1928 in Amsterdam 287,5 kg (nur inoffizielle Bestleistung, da damals in den Mehrkämpfen keine Weltrekorde geführt wurden)
Literatur
"Die Olympischen Spiele Paris 1924", Erinnerungswerk unter dem Patronat des Schweizerischen Olympischen Komitees, Verlag Julius Wagner/Zürich und München, 1925