Seit der Antike wurden hier römische Patrizier-Villen erbaut; beliebt war Frascati vor allem als Sommeraufenthalt der Römer. In der Nähe befinden sich die Ruinen der römischen Villenstadt Tusculum.
Auch in der Renaissance- und Barockzeit errichteten sich reiche Familien aus Rom große Landvillen in und um Frascati, die sogenannten ville tuscolane (oder Tusculaner Villen, siehe Abschnitt unten). Die sehenswerten Bauten, meist aus dem 16. und 17. Jahrhundert, beherbergen wertvolle Kunstschätze (u. a. Fresken). Als die bekannteste gilt die Villa Aldobrandini, die 1598 bis 1603 von Giacomo della Porta für Papst Clemens VIII. aus dem Hause Aldobrandini erbaut wurde, als Geschenk für dessen Neffen Kardinal Pietro Aldobrandini, der eine der damals bekanntesten Kunstsammlungen besaß; die Fertigstellung erfolgte unter dem Baumeister Carlo Maderno. Daneben sollte man die Villa Falconieri und die Villa Mondragone gesehen haben; die vierte der großen Renaissancevillen, die Villa Torlonia, wurde 1943 bei einem Luftangriff zerstört und nach dem Krieg wieder aufgebaut; doch ist der Park zu besichtigen.
Am 8. September 1943 griffen 130 US-Langstreckenbomber die Stadt an. Es gab mindestens 1000 Opfer unter der Zivilbevölkerung und 100 Gefallene aus dem Hauptquartier der Luftflotte 2 des Generalfeldmarschalls Albert Kesselring, das sich in Frascati befand.[2]
Heute ist der Ort bei Touristen und Einheimischen wegen der Nähe Roms, aber auch wegen der Schönheit der Landschaft, des Weins (der in die ganze Welt exportiert wird; bekannt ist vor allem der Weißwein, der im Hauptartikel Frascati (Wein) beschrieben wird) und der gesunden Luft sehr beliebt.
Roberto Mastrosanti (Lista Civica: Prima Frascati) wurde am 11. Juni 2017 als Bürgermeister gewählt und übte ab dem 27. Juni desselben Jahres das Amt aus.[5][6]
Im Eisenbahnverkehr ist Frascati über die Bahnstrecke Rom–Frascati angebunden. Diese Strecke war die erste im seinerzeit unter der Herrschaft des Papstes stehenden Kirchenstaat. Sie wurde am 14. Juni 1856 eröffnet und begann in Rom an einem Bahnhof bei der Porta Maggiore, von wo aus sie sich die Berge hinaufwindet. Die Strecke wird heute von Regionalzügen bedient, die im Bahnhof Roma Termini beginnen und unterwegs nur zwei Mal halten.
2002 wurde in Frascati Andrew Blakes Film The Villa gedreht. Die Villa Falconieri in Frascati diente in der italienischen Telenovela Elisa di Rivombrosa als Kulisse.
Tusculaner Villen
Bereits in der Antike errichteten Angehörige des römischen Adels Villen in der Nähe von Tusculum am Fuße des gleichnamigen Berges und schätzten die Nähe zur Stadt und das milde und angenehme Klima. Seit der Renaissance wurde das Gebiet erneut von einer Wiederbelebung der Villen geprägt: Tatsächlich wählte der Päpstliche Adel des Kirchenstaates, angezogen von denselben Attraktionen, das Gebiet als Ferienort. Aus ursprünglichen Landhäusern, umgeben von Feldern und Wäldern, wurden echte Adelspaläste, gestaltet von bekannten Architekten und Künstler des 16. und 17. Jahrhunderts. Architektonische Szenografie und zahlreiche Wasserspiele schufen hier neue Typen des Italienischen Gartens. Sie befinden sich auf den Gebieten der Gemeinden Frascati, Monte Porzio Catone und Grottaferrata.
Christoph Henning: Latium. Das Land um Rom. Mit Spaziergängen in der Ewigen Stadt (= DuMont Kunst-Reiseführer). 3., aktualisierte Auflage. DuMont, Köln 2006, ISBN 3-7701-6031-2.