Friedrich August war ab 1754 Kapitän des braunschweig-wolfenbüttelschen Leibregiments und ab 28. April 1761 Oberst und Chef des braunschweig-wolfenbüttelschen Regiments zu Fuß von Zastrow. Während des Siebenjährigen Kriegs nahm er an Gefechten bei Vellinghausen, Wilhelmsthal, Melsungen und Homburg teil und war bei der Einnahme von Fritzlar beteiligt. Am 17. August 1761 wurde er zum Generalmajor ernannt, im Oktober dieses Jahres nahm er am Gefecht bei Ölper und damit an der Befreiung der Stadt Braunschweig von ihrer letzten Belagerung teil. Anna Luise Karsch besang ihn daraufhin in ihrer Ode Über den Entsatz von Braunschweig (1761) als Helden: Gebt mir frische Lorbeern um die Leyer / Denn ich glühe von der Helden Feuer / Braunschweigs jüngster Sieger sey mein Lied! / Friedrich, seines Bruders tapfrer Rächer. 1764 verfasste sie dann noch eine Ode über die Vorzüge des Prinzen Friedrichs von Braunschweig.
Am 6. September 1768 heiratete er Friederike Sophie Charlotte Auguste Prinzessin von Württemberg-Oels (* 1. August 1751; † 4. November 1789), Tochter von Karl Christian Erdmann von Württemberg-Oels (1716–1792). Die Ehe blieb kinderlos.
Drei Jahre nach dem Tod seiner Ehefrau wurde er am 13. Dezember 1792 mit dem Herzogtum Oels in Niederschlesien belehnt. Am 28. Dezember dieses Jahres übernahm er die Leitung eines preußischen Armeekorps, das in Westfalen zum Einsatz kommen sollte, doch aus gesundheitlichen Gründen gab er die Leitung schon am 26. März 1793 an Generalleutnant von Knobelsdorff ab. Am 20. März 1794 wurde er schließlich dimittiert.
Auf Schloss Sibyllenort in seinem niederschlesischen Herzogtum widmete er sich daraufhin schriftstellerischen Arbeiten und der Übersetzung französischer Stücke. Er starb im Oktober 1805, als er seine Schwester Anna Amalia in Eisenach besuchte, und wurde in Weimar beigesetzt.
Das Freimaurerlexikon von 1932 schreibt ihm eine starke mystische Veranlagung zu und bezeichnet ihn als Alchimisten und Rosenkreuzer, Geisterbeschwörer und Wunderarzt. Mit den „großen Schwindlern des Ordenswesens“, namentlich Gottlieb Franz Xaver Gugomos und dem Leipziger Cafébesitzer und Geisterbanner Johann Georg Schrepfer, sei er in ständiger Verbindung gestanden. Wie sein Onkel Ferdinand von Braunschweig hatte er trotz Warnungen Du Boscs und Karl Eberhard von Wächters Kontakte zu dem rätselhaften Grafen von Saint Germain, einem international bekannten Alchemisten und Okkultisten, was aber endete, nachdem er dessen Kenntnisse in der Freimaurerei prüfte und ungenügend fand. Zeitweise förderte er alchemistische Experimente in seiner Loge, nach einer Warnung des Logenmitglieds und Chemikers Martin Heinrich Klaproth vor deren Gefährlichkeit untersagte er das aber.[2]
Schriften
Militärische Geschichte des Prinzen Friedrich August von Braunschweig-Lüneburg, Oels 1797.
Literatur
Hermann Hengst: Die Ritter des Schwarzen Adlerordens. 1901.
Benno von Knobelsdorff-Brenkenhoff: Die Städte Braunschweig und Wolfenbüttel und das Gefecht bei Ölper am 13./14.10.1761, In: Braunschweigisches Jahrbuch Nr. 71, Braunschweig 1990, S. 7–26.
Eugen Lennhoff, Oskar Posner: Internationales Freimaurerlexikon. 1932.
↑Wolfgang Prange: Verzeichnis der Domherren. In: Ders.: Bischof und Domkapitel zu Lübeck: Hochstift, Fürstentum und Landesteil 1160-1937. Lübeck: Schmidt-Römhild 2014, ISBN 978-3-7950-5215-7, S. 412 Nr. 369
↑Joachim Lehrmann: Goldmacher, Gelehrte und Ganoven – Die Suche nach dem Stein der Weisen in Braunschweig, Hannover, Hildesheim, Lehrte 2008, ISBN 978-3-9803642-7-0, S. 271–276.
Friedrich August von Braunschweig-Lüneburg-Oels; Friedrich August von Braunschweig-Wolfenbüttel; Friedrich August von Braunschweig-Lüneburg; Friedrich August von Braunschweig-Oels; Friedrich August von Oels
KURZBESCHREIBUNG
Herzog von Braunschweig, Herzog von Oels (ab 1792)