Der Ort liegt südwestlich des Hauptortes im mittleren Zusamtal zwischen Zusmarshausen und Dinkelscherben. Direkt an der Bahnstrecke Augsburg–Ulm gelegen, breitet er sich auf der flacheren Talwestseite unterhalb des bewaldeten Höhenrückens zwischen Zusam- und Mindeltal aus. Zudem ist die Bundesautobahn 8München – Stuttgart nur drei Kilometer entfernt.
Geschichte
Die Gründung Gabelbachs fand vermutlich unter fränkischer Herrschaft im 8. Jahrhundert als Siedlung des „Gabilo am Bach“ statt. Eine Urkunde von 804 bestätigt die zeitgleiche Schenkung eines Besitzes „Kapalbach“ an das Hochstift Freising durch den Priester Cundhoh.
Gesichert ist, dass die Siedlung ab 1263 in die Hände der Herren von Gabelbach kam. Dieses zunächst markgräfisch-burgauische Ministerialengeschlecht errichtete als Sitz neben der Kirche eine Burg, deren Burgstall nur noch teilweise erhalten ist. (Burgställe Gabelbach)
Umfangreicher war ihr im 14. Jahrhundert begründeter Wohnsitz auf der Waldkuppe südwestlich des Ortes, von dem aus die Lehensträger als Dienstmannen des Hochstiftes Augsburg den Ort beherrschten. Ein gut erhaltener, zweiteiliger Burgstall kündet noch heute von der Existenz der Ministerialen.
Nach dem Aussterben der Herren von Gabelbach im Spätmittelalter ging der Ort erst an den Ritter Hartmann von Burgau, später teilweise an die Grafen von Helfenstein, bevor das Augsburger Heilig-Geist-Spital den gesamten Ort erwarb. Als dessen Eigentum war der Ort Sitz eines Obervogtamtes, in dem über Jahrhunderte die Grund- und Niedergerichtsherrschaft ausgeübt wurde. Erst nach der Säkularisation 1803 ging Gabelbach 1806 an das Königreich Bayern.
Am 1. Mai 1978 erfolgte im Zuge der Gemeindegebietsreform die Eingemeindung Gabelbachs nach Zusmarshausen.[1]
Sehenswürdigkeiten
Die Gabelbacher Pfarrkirche St. Martin zählt zu den bedeutendsten Dorfkirchen im Landkreis Augsburg.
Zusammen mit der Pfarrkirche und der barocken Kapelle St. Anna bilden die erhaltenen Profanbauten eines der geschlossensten historischen Ensembles im Augsburger Umland.
Das Dorfbild wird durch einige gut erhaltene bzw. restaurierte Wohnbauten des 18. und 19. Jahrhunderts bereichert.
Literatur
Horst Gutmann, Wilhelm Ruckdeschel, Otto Schneider (u. a): Archäologische Wanderungen um Augsburg (= Führer zu archäologischen Denkmälern in Schwaben, 1). Theiss, Stuttgart/Aalen 1977, Seite 89–93.
Franz Hauf: Die Pfarrkirche St. Martin in Gabelbach und ihre Bruderschaft Maria vom Trost. Kirchenführer, Seite 4.
Wilhelm Neu, Frank Otten: Landkreis Augsburg (Bayerische Kunstdenkmale / Kurzinventar). Deutscher Kunstverlag, München 1970, S. 117.
Gabelbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 8. Januar 2023.
Einzelnachweise
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.767.