Pilon wuchs in Paris auf, wo er von seinem Vater, dem Bildhauer André Pilon, sowie vermutlich von Pierre Bontemps ausgebildet wurde. Er entwickelte sich zu einem Experten im Umgang mit Marmor, Bronze, Holz und Terrakotta und fertigte etwa ab 1555 Modelle für die Pariser Goldschmiede an. Ab 1558 bis zu seinem Tod schuf er zahlreiche Arbeiten für das französische Königshaus. Viele seiner Werke stellen Grabdenkmale dar, darunter befinden sich auch die Monumente für König Franz I., Heinrich II. und Katharina von Medici in der Kathedrale von Saint-Denis. Seine Arbeit für das Königshaus machte Pilon auch bald zu einem beliebten Bildhauer für die französische Aristokratie. Seine Skulpturen zeigen deutlich den Einfluss der Schule von Fontainebleau sowie von Michelangelo und dem italienischen Manierismus. Pilon galt als der Lieblingsbildhauer Katharinas von Medici. Die meisten seiner Werke befinden sich heute im Louvre in Paris.
Werke
Louvre
Grabmonument für das Herz Heinrichs II., Marmor, 1561–1562
Ornamentale Arbeiten für die Valois-Kapelle in Saint-Denis (begonnen 1562), darunter Die Auferstehung Christi, Marmor, 1583–1585, und Pietà, Terrakotta, 1583–1585
Jean Babelon: Germain Pilon. Les Beaux-Arts, Edition d’études et de documents, collection « L’Art français », 1927.
Geneviève Bresc-Bautier (Hrsg.): Germain Pilon et les sculpteurs français de la Renaissance, Actes du colloque organisé par le Service culturel du musée du Louvre les 26 et 27 octobre 1990, éd. la Documentation française, Paris, 1993.