Die griechische Marine (griechischΠολεμικό ΝαυτικόPolemikó Naftikó, wörtlich „Kriegsflotte“), in monarchischen ZeitenKönigliche Marine (griechischΒασιλικόν ΝαυτικόνVasilikón Naftikón) genannt, ist eine Teilstreitkraft der griechischen Streitkräfte mit 21.000 Mann aktivem Personal und 30.000 Reservisten. Die Marine unterhält zwei Haupt- und mehrere Hilfsstützpunkte.
Die griechischeMarine gibt es seit den Unabhängigkeitskriegen gegen die Türken im Jahr 1821, und sie bestand zum Zeitpunkt der Errichtung primär aus Schiffen der Handelsflotte ägäischer Inseln.
Auftrag
Die griechische Marine hat eine besondere Verantwortung beim Schutz Griechenlands und seiner Bürger, die sich aus der maritimen Abhängigkeit Griechenlands ergibt. Die internationale Konfliktverhütung und Krisenbewältigung stehen ebenfalls im Aufgabenspektrum der Marine an vorderster Stelle.
Die Kriegsmarine heute
Die griechische Marine besteht heute aus etwa 100 maritimen Einheiten, die in Kampfeinheiten und Unterstützungseinheiten unterteilt sind, sowie aus Hubschraubern zur Unterseeboot-Bekämpfung und elektronischen Kampfführung. Dabei betreibt die Marine eine Lockheed P-3B als Seefernaufklärer, sieben Bell 212 und elf Black Hawk Hubschrauber der Version S-70 und MH-60R, wobei 7 weitere Maschinen geplant sind.[2] Eine Reihe von Antischiffsflugkörpern sind auf dem Festland stationiert und ebenfalls der Marine unterstellt. Die Hauptstützpunkte der Marine befinden sich auf der Insel Salamis und in Souda auf der Insel Kreta. Die Kriegsmarine unterhält eine eigene Sondereinheit (OYK-Kampfschwimmer), die nach dem Prinzip der amerikanischen SEALS aufgebaut ist.
Für die weitere Modernisierung der Kriegsmarine ist unter anderem die Beschaffung mehrerer AAW-Schiffe, weiterer Flugzeuge zur maritimen Überwachung sowie eines Rettungsschiffs für U-Boote und eines LPD-Schiff geplant. Ende 2021 gab das französische Verteidigungsministerium und der griechische Ministerpräsident bekannt, dass die beiden Staaten einen Rüstungsdeal unterschrieben haben. So sollen in den Jahren 2024 bis 2026 drei Fregatten der Amiral-Ronarc’h-Klasse an Griechenland geliefert werden.[3][4]
Organisationsstruktur
Kommandostruktur der griechischen Kriegsmarine
Die dienstliche Führung der Kriegsmarine obliegt dem Generalstabschef (gr. Αρχηγός του Γενικού Επιτελείου Ναυτικού, kurz Α/ΓΕΝ) der Kriegsmarine in Athen.
353. Seeaufklärungsstaffel der griechischen Luftwaffe mit P-3B (der Marine-Einsatzleitung unterstellt) in Eleusis
1. Marinehubschrauberstaffel, ausgerüstet mit AB-212 in Marathon-Kotroni
2. Marinehubschrauberstaffel, ausgerüstet mit S-70B-6 in Marathon-Kotroni
Marinefliegerschule, ausgerüstet mit verschiedenen Luftfahrzeugtypen in Marathon-Kotroni
Küstenwache
Die griechische Küstenwache (griechischΛιμενικό ΣώμαLimenikó Sṓma) ist in Friedenszeiten der zivilen Kontrolle des Ministeriums für Handelsschifffahrt unterstellt. Im Kriegsfall steht sie unter dem Kommando des Verteidigungsministeriums. Die Küstenwache wurde 1919 vom damaligen Ministerpräsidenten Eleftherios Venizelos gegründet.
↑Thukydides: Geschichte des Peloponnesischen Kriegs, übersetzt von Dr. Adolf Wahrmund. Erster Band. Krais & Hoffmann, Stuttgart 1864, S. 98 (books.google.de). Eine eigentlich wörtlichere Übersetzung des Zitats („[…] wie denn die Herschaft [sic] zur See ein gar wichtiger Vortheil ist“) gab Johan David Heilmann in seiner Übersetzung: Des Thucydides acht Bücher der Geschichte aus dem griechischen mit vielen kritischen Anmerkungen übersetzt. Meyer, Lemgo 1760, S. 167 (books.google.de). Vgl. Thucydides: The Peloponnesian War. Dent, London; Dutton, New York 1910, cap. 143,5 (tufts.edu).