Großstolpen ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Groitzsch im Landkreis Leipzig. Am 1. Januar 1994 wurde eine Verwaltungsgemeinschaft aus den vier Gemeinden Auligk, Audigast, Berndorf und Großstolpen gebildet. Am 1. Januar 1996 wurde die Gemeinde Großstolpen mit vier Ortsteilen wie die drei anderen Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft nach Groitzsch eingemeindet.
Der Ort wurde im Jahr 1166 erstmals als „Stulpen“ erwähnt. Seit dem 15. Jahrhundert unterschied man zwischen Klein- (bzw. Wenigen-) und Großstolpen. Während die Gerichtsbarkeit über das Sackgassendorf Kleinstolpen um 1548 beim Rittergut Groitzsch um 1696 bzw. 1764 beim Rittergut Mausitz lag, war das Haufendorf Großstolpen um 1548 dem Kloster Pegau zinspflichtig und nach dessen Säkularisation ein kursächsisches Amtsdorf. Groß- und Kleinstolpen lagen bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischenAmt Pegau.[1] Ab 1856 gehörten beide Orte zum Gerichtsamt Pegau und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Borna.[2] Am 1. Oktober 1909 erhielten Groß- und Kleinstolpen mit der gleichnamigen Station einen Eisenbahnanschluss an der Bahnstrecke Neukieritzsch–Pegau. Nach der Eingemeindung von Kleinstolpen am 1. April 1934 wurde die Station in „Großstolpen“ umbenannt. Am 1. Juni 1997 wurde der Reiseverkehr auf der Bahnstrecke endgültig eingestellt.[3] Teile der früheren Strecke wurden inzwischen vom Tagebau Vereinigtes Schleenhain überbaggert.
Seit 1990 gehörte Großstolpen zum sächsischen Landkreis Borna, der 1994 im Landkreis Leipziger Land und 2008 im Landkreis Leipzig aufging. Am 1. Januar 1994 wurde eine Verwaltungsgemeinschaft aus den vier Gemeinden Auligk, Audigast, Berndorf und Großstolpen gebildet, welche am 1. Januar 1996 eingemeindet wurde.
Eingemeindungen
Ehemalige Gemeinde
Datum
Anmerkung
Cöllnitz
1. Oktober 1948
Eingemeindung nach Großstolpen
Droßkau
1. April 1966
Eingemeindung nach Großstolpen
Droßdorf
1. April 1966
Eingemeindung nach Großstolpen, 1982–1983 durch Braunkohlentagebau Schleenhain beseitigt
Großstolpen
1. Januar 1996
Eingemeindung nach Groitzsch
Kleinstolpen
1. April 1934
Eingemeindung nach Großstolpen
Leipen
1. Oktober 1948
Eingemeindung nach Pödelwitz, 1965–1966 durch Braunkohlentagebau Peres beseitigt