Eine Handtrommel ist eine Trommel, die normalerweise durch das Schlagen einer oder beider bloßer Hände statt eines Schlägels oder Sticks oder anderem gespielt wird. Man unterscheidet die mit der Hand gehaltenen Einhandtrommeln von auf dem Boden stehenden oder vor dem Körper hängenden Zweihandtrommeln. Die einfachste Art der Handtrommel ist die Rahmentrommel, die meist aus einem, auf einer Seite mit einem Trommelfell bespannten kreisrunden Rahmen besteht.
Handtrommel ist eine spieltechnische, aber keine instrumentenkundliche Kategorie. Als Handtrommel kann prinzipiell jeder Trommeltyp eingesetzt werden. Das Wort „Handtrommel“ wird gelegentlich auch als Synonym für „Rahmentrommel“ und damit für eine in der Hand gehaltene Trommel einschließlich der Stieltrommel verwendet. Bechertrommeln, eine Korpusform der Röhrentrommeln, werden generell mit den Händen geschlagen.[1]
Djembé, eine große, einseitig bespannte Trommel in Becherform, die im Westen bekannteste afrikanische Trommel.
Ozi, eine bis zu drei Meter lange Bechertrommel in Myanmar.
Taʿārija, kleine schlanke Tontrommel in der marokkanischen Volksmusik, die in dieser Form auch im mittelalterlichen islamischen al-Andalus verbreitet war.
Timba konische Röhrentrommel, die seit den 1980er Jahren in Brasilien eine wichtige Rolle spielt.
Einzelnachweise
↑Curt Sachs: Geist und Werden der Musikinstrumente. Dietrich Reimer, Berlin 1929, S. 134
↑Raquel Jiménez Pasalodos, Akexandra Bill: Music and Identities. Al-Andalus Clay Drums and the Study of Popular Musical Behaviors Through the Archaeological Record. In: Ricardo Eichmann, Lars-Christian Koch, Fang Jianjun (Hrsg.): Studien zur Musikarchäologie X. Klang – Objekt – Kultur – Geschichte. (Vorträge des 9. Symposiums der Internationalen Studiengruppe Musikarchäologie im Ethnologischen Museum der Staatlichen Museen zu Berlin, 9.–12. September 2014) Marie Leidorf, Rahden 2016, S. 83–102, hier S. 86, 100