1756 wurde ihm der Hohe Orden vom Schwarzen Adler von Friedrich II. verliehen. Winterfeldt war auch Ritter des Ordens Pour le Mérite. 1756 ernannte Friedrich II. Winterfeldt zum Kommandanten der Festung Kolberg sowie zum Gouverneur der Stadt und beförderte ihn zum Generalleutnant. Er wurde Chef des vormaligen Regiments Hacke zu Fuß. Winterfeldt war außerdem Domherr von Havelberg und Halberstadt.
Winterfeldt kämpfte in der Schlacht bei Prag am 6. Mai 1757, wo er die Infanterie des linken Flügels befehligte. Beim Zurückschlagen der Österreicher in der Schlacht bei Moys erlitt er so schwere Verletzungen (Säbelhieb zwischen linker Schulter und Halsansatz), dass er am nächsten Tag im Hause Obermarkt 8 in Görlitz starb. Beigesetzt wurde er in der Gruft seines Schlosses Barschau in Schlesien.
Als Friedrich II. am 17. September Kenntnis von Winterfeldts Tod erhielt, äußerte er: „Ich werde wohl Mittel gegen die Menge meiner Feinde finden, aber wenige Winterfeldte werde ich wieder bekommen“. Beim König hatte Winterfeldt – trotz oft unterschiedlicher Ansichten – wegen seiner absoluten Loyalität sowie seiner strategischen Fähigkeiten großes Vertrauen und hohes Ansehen genossen.
Bei anderen preußischen Generälen, darunter Zieten und Bevern, war Winterfeldt hingegen aufgrund dieser gehobenen Stellung durchaus unbeliebt, so dass sein Tod nicht unbedingt Trauer auslöste. Ihm wurden Intrigen und Einmischungen in fremde Kompetenzen vorgeworfen. Für Prinz Heinrich war Winterfeldt ein Kriegstreiber. Den vorzeitigen Tod Winterfeldts betrachtete der Bruder des Königs gar als „ein gerechtes Gottesurteil“. Auf dem Denkmal in Rheinsberg, das Heinrich zum Andenken an seinen Bruder August Wilhelm und die preußischen Heerführer der drei Schlesischen Kriege aufstellen ließ, fehlt daher auch Winterfeldts Name – aber auch der Name des Königs selbst.
Einhundert Jahre nach seinem Tode wurden die sterblichen Überreste Winterfeldts auf den Invalidenfriedhof nach Berlin überführt. Der Grabstein erhält auf der Rückseite den Ausspruch von Friedrich II.: „Er war ein guter Mensch, ein Seelenmensch, er war mein Freund.“ Sein Grab ist erhalten.[2]
Gedenken
Winterfeldt wurde auf dem Wilhelmplatz in Görlitz ein Denkmal errichtet. In Moys erinnert ein Gedenkstein an ihn. Die meisten Denkmäler für ihn findet man in Berlin. So erhielt Winterfeldt ein Denkmal unter den preußischen Feldherren auf dem Berliner Wilhelmplatz in Marmor, das sich heute im Treppenaufgang des Bodemuseums (Museumsinsel) befindet.
Herzog Carl Christian Erdmann von Württemberg-Oels ließ um 1790 im „Labyrinth“ im Park von Bad Carlsruhe in Schlesien ein Standbild „Friedrichs des Einzigen“ aufstellen. Das Denkmal ist umgeben von den Büsten seiner fünf Generale Schwerin, Winterfeldt, Ziethen, Seydlitz und Keith. Bereits um 1825 werden alle Denkmäler demontiert; 1936 waren die leeren Mauernischen, in denen die Büsten standen, noch erhalten. Ihm ist außerdem der Winterfeldt-Parademarsch des Infanterieregiments Nr. 1 (später auch Bornstedt-Marsch genannt) gewidmet.
Familie
Während seines Aufenthalts in Russland wohnte er bei dem russischen Feldmarschall und Premierminister Graf Burkhard Christoph von Münnich, der wiederum mit einer Tante Winterfeldts verheiratet war. Dort lernte er Juliana Dorothea von Malzan (* 7. Mai 1710; † Oktober 1763) kennen, die Stieftochter des Feldmarschalls und Hofdame der Zarin. Die Zarin war gegen die Hochzeit eingestellt, konnte sie aber nicht verhindern; 1732 heiratete das Paar. Er hatte vier Kinder, zwei Söhne und zwei Töchter, die früh verstarben. Da er somit keine direkten Nachkommen hatte, fiel sein Erbe an Moritz Adolf von Winterfeldt (1744–1819) aus dem Haus Nieden.
Literatur
Joachim Engelmann, Günter Dorn: Friedrich der Große und seine Generale. Friedberg 1988.
Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S.10942.
Friedrich R. Paulig: Geschichte des Siebenjährigen Krieges. Ein Beitrag zur deutschen Geschichte der Jahre 1740–1763. Starnberg 1988 (Nachdruck der Ausgabe Frankfurt/Oder 1878).
Walther Rohdich: Friedrich Faszination. 200 Tage aus seinem Leben. Friedberg 1986 (Kapitel: Hans Carl von Winterfeldt).
Helmut Schnitter: Hans Karl von Winterfeldt – „Generalstabschef“ des Königs. In: Helmut Schnitter (Hrsg.): Gestalten um Friedrich den Großen. Biographische Skizzen. Band 2, Reutlingen 1993, S. 6–16.
↑Ludwig Gustav von Winterfeld-Damerow: Geschichte des Geschlechts von Winterfeld. Nach Urkunden verfaßt. Band2.2, V. Capitel. C. Selbstverlag. Druck F. W. Kalbersberg, Damerow, Prenzlau 1863, S.934ff. (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 4. Mai 2023]).
↑Guido Hinterkeuser: Der Invalidenfriedhof in Berlin und seine Wiederherstellung. Festschrift zum 30-jährigen Bestehen des Fördervereins Invalidenfriedhof e. V. Hrsg.: Förderverein Invalidenfriedhof e. V. Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2023, ISBN 978-3-7954-3832-6, S.27, 152ff.