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Harald Schrott

Harald Schrott (* 12. Oktober 1967 in Mutters bei Innsbruck) ist ein österreichischer Schauspieler.[1]

Leben

Harald Schrott absolvierte von 1984 bis 1987 seine Schauspielausbildung an der Schauspielschule Cingl / Fröhlich in Innsbruck[2] und war anschließend zwei Jahre lang am Landestheater Tirol tätig. 1988 ging er ans Staatstheater Mainz, wo er unter anderem in William Shakespeares Romeo und Julia und in Friedrich Schillers Die Räuber zu sehen war. Engagements führten ihn auch ans Theater Ulm, das Berliner Maxim-Gorki-Theater, das Düsseldorfer Schauspielhaus und das Berliner HAU (Hebbel am Ufer).

Im Jahr 2000 gab Schrott in Volker Schlöndorffs Die Stille nach dem Schuss sein Filmdebüt als Anführer der Terroristen, die sich gegen ein Leben in der DDR entscheiden.[3] In dem mit dem deutschen Filmpreis in Silber ausgezeichneten Kinofilm Kroko (2003) ist er äußerlich komplett verwandelt als Sozialarbeiter Micha, der in einer Einrichtung für behinderte Menschen arbeitet, zu sehen. In Tod im Park ermittelte er 2003 erstmals als Kommissar Konrad Fuchs zusammen mit der von Barbara Rudnik dargestellten Kriminalpsychologin Hannah Schwarz in der Krimi-Reihe Solo für Schwarz. Eine seiner bekanntesten Rollen übernahm er 2004, als er in dem semidokumentaren Fernsehfilm Die Stunde der Offiziere den Hitler-Attentäter Claus Graf Schenk von Stauffenberg verkörperte. 2005 war Schrott als der charismatische Kunstdieb Jan Reuter im Konstanzer Tatort: Das Lächeln der Madonna zu sehen, im gleichen Jahr zeigte er sich als Bauunternehmer Frank Göber im Polizeiruf 110.

2006 wirkte er in Hal Hartleys Agentenfilm Fay Grim mit. In Allein gegen die Angst spielte er einen Familienvater, der ins Visier der Zigarettenmafia gerät und um die Sicherheit seiner Familie fürchten muss. Für seine Darstellung in dem ZDF-Thriller wurde Schrott 2006 als Bester Schauspieler in einem Fernsehfilm für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. 2008 konnte das Fernsehpublikum ihn in Rainer Kaufmanns Tragikomödie Ein starker Abgang an der Seite von Bruno Ganz und Monica Bleibtreu sowie Fritzi Haberlandt sehen, mit der er bereits 2004 in Lars Büchels Erbsen auf halb 6 gemeinsam vor der Kamera stand.[4]

2010 arbeitet Schrott bei dem Dokudrama Die Kinder von Blankenese zum ersten Mal mit Regisseur Raymond Ley zusammen. Mit Meine Tochter Anne Frank (2015), in dem er den Zahnarzt Fritz Pfeffer verkörpert, und Tod einer Kadettin (2017), das sich mit dem Tod der jungen Offiziersanwärterin Jenny Böken auf dem Segelschulschiff Gorch Fock beschäftigt, folgen zwei weitere Dokudramen. Der gebürtige Tiroler dreht seit 2008 regelmäßig auch in Österreich. Besonders hervorzuheben sind seine Auftritte als Pfarrer Raphael Dorn in der Krimi Serie Vier Frauen und ein Todesfall, als auch seine Mitwirkung in den Kinofilmen Erik & Erika (2018) und Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein (2019), der auf einem autobiografischen Roman des österreichischen Künstlers André Heller basiert. Im Jahr 2014 spielte Harald Schrott an der Seite von Anneke Kim Sarnau in dem Film Keine Zeit für Träume einen Familienvater, der mit der ADS Erkrankung seiner Tochter konfrontiert wird. Häufig verkörpert er auch ambivalente bis abgründige Charaktere, u. a. in dem Zweiteiler Böser Wolf – Ein Taunuskrimi (2016) sowie in der ORF/ZDF Koproduktion Wiener Blut, der 2019 auf dem Filmfest München uraufgeführt wurde.

2016 war Harald Schrott in Cordula Kablitz-Posts Drama Lou Andreas-Salomé in der Rolle des Sigmund Freud, sowie in der von ORF und ARD koproduzierten Miniserie Pregau – Kein Weg zurück zu sehen. 2018 spielte Harald Schrott in dem historischen ARD-Dokudrama Die Hälfte der Welt gehört uns – Als Frauen das Wahlrecht erkämpften, in dem er die Rolle des Journalisten Leonard Kern übernahm.

Seit 2017 arbeitet Harald Schrott regelmäßig auch als Synchronschauspieler und Sprecher. So hat er zum Beispiel Bruce Springsteen sowie den Modeschöpfern Jean Charles de Castelbajac und Christian Louboutin seine Stimme geliehen. Am 21. August 2019 präsentierte Harald Schrott den Eröffnungsfilm des Festivals des deutschen Films. In Sven Bohses Agentenfilm Wendezeit spielte er den Ehemann einer Doppelagentin aus West-Berlin.

Harald Schrott lebt in Berlin und ist Vater von drei Kindern.[5] Er ist mit der Schauspielerin Regine Zimmermann liiert.

Er ist Mitglied im Bundesverband Schauspiel (BFFS) und der Deutschen Filmakademie.[6]

Filmografie (Auswahl)

Theater (Auswahl)

Synchronrollen (Auswahl)

  • 2016: Grenzenlos von Wim Wenders als Dr. Shadid (Alexander Siddig)
  • 2019: 1944 – Bomben auf Auschwitz? als Krasnansky (Tom Keller)
  • 2019: Zibilla von Isabelle Favez als Salvador
  • 2019: Once again – Eine Liebe in Mumbai von Kanwal Sethi als Amar (Neeraj Kabi)
  • 2020: Doris von Albert Jan van Rees als Tim (Guy Clemens)
  • 2020: Corpus Christi von Jan Komasa als Vater Tomasz (Lukasz Simlat)

Hörbücher/Hörspiele (Auswahl)

Nominierungen

2006: Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis als Bester Schauspieler in einem Fernsehfilm für Allein gegen die Angst.

Soziales Engagement

Harald Schrott engagiert sich seit 2019 als Lesebotschafter für die Stiftung Lesen.[7]

Commons: Harald Schrott – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Harald Schrott – Biografie und Filmografie bei filmeule.de. Abgerufen am 26. Juni 2020.
  2. Harald Schrott bei Crew United, abgerufen am 26. November 2021
  3. Harald Schrott. In: prisma. Abgerufen am 26. Juni 2020.
  4. Harald Schrott. Abgerufen am 26. Juni 2020.
  5. Harald Schrott im Interview | Interviews. In: TVButler.at. Abgerufen am 26. Juni 2020.
  6. Harald Schrott – Schauspieler. Deutsche Filmakademie e. V., abgerufen am 26. Juni 2020.
  7. Stiftung Lesen. Abgerufen am 25. Juni 2020.
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