Haus Vittinghoff ist eine abgegangeneMotte an der Vittinghoffstraße im Essener Stadtteil Stadtwald. Sie ist der Stammsitz des Adelsgeschlechts Vietinghoff, das in seiner westfälischen Linie den TitelFreiherr von Vittinghoff genannt Schell zu Schellenberg führte, sich in der baltischen Linie jedoch Freiherr von Vietinghoff-Scheel nennt.
Zweigeteilt stellt sich die vermutliche Vorburg der Motte im östlichen Teil mit etwa 50 mal 32 Metern Fläche und die mutmaßliche Kernmotte im westlichen Teil von 28 mal 26 Metern dar. In einer Quellmulde gelegen, war es sehr wahrscheinlich eine Wasserburg.
Geschichte
1230 erwähnt sind die Brüder Heinricus, Theodericus und Winimarus de Vitighoven (Original der Urkunde im Staatsarchiv Münster) als Ministeriale des Bischofs von Münster. Dietrich von Altena-Isenberg ließ um 1240 die Neue Isenburg etwa 400 Meter weiter südlich errichten. Der Ministeriale Heinrich von Vittinghoff wurde im Jahr 1274 vom Kölner Erzbischof als Kastellan eingesetzt, doch blieb er in seiner Burg wohnen. Erst im Jahr 1452 erwarb Johann van den Vitinchaven genannt Schele zusammen mit seinem Schwager Dietrich von Leithen das Haus auf dem Berge, aus dem später Schloss Schellenberg hervorging, und veräußerte 1454 die Motte zusammen mit mehreren Höfen an das Kapitel Rellinghausen, das dem Stift Essen unterstand.
Justus Böving: Burgen und Schlösser an der Ruhr. Scholz, Mülheim-Heißen 1990.
Elke Schneider: Motte Vittinghoff. In: Detlef Hopp, Bianca Khil, Elke Schneider (Hrsg.): Burgenland Essen. Burgen, Schlösser und feste Häuser in Essen. Klartext Verlag, Essen 2017, ISBN 978-3-8375-1739-2, S. 106–109.
Wolfgang Schulze, Florin Laubenthal: Motte Vittinghoff. In: Denkmal Essen – Führer zu den historischen Sehenswürdigkeiten. Verlag Peter Pomp, Essen 1995, ISBN 3-89355-086-0, S. 208.
Erich Schumacher: Motte „Haus Vittinghoff“. Ein Denkmal der Geschichte Essens. Ruhrlandmuseum der Stadt Essen, Essen 1977.