Krausch beschäftigte sich mit der Vegetationskunde und der Landschaftsgeschichte Brandenburgs, mit Vegetationsgeschichte, Forstgeschichte und der Bedeutung von Bauerngärten, er arbeitete über Wasser- und Sumpfpflanzen und sammelte volkstümliche Pflanzennamen in Brandenburg sowie in der Niederlausitz. Er gilt in Fachkreisen als profunder Kenner der mittel- und mittelosteuropäischen Gartenflora. Außerhalb von Fachwissenschaftlerkreisen ist er durch sein Buch Kaiserkron und Päonien rot – Von der Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen bekannt geworden, das 2003 mit dem Buchpreis der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft ausgezeichnet wurde. Ab 1949 war er Mitglied des Botanischen Vereins von Berlin und Brandenburg, dessen Ehrenmitglied er 1991 wurde. 1961 gehörte er zu den Mitbegründern des Floristischen Arbeitskreises der Niederlausitz.
Er war mit Wally geb. Türk (1929–2020) verheiratet.
Heinz-Dieter Krausch ist am 10. Juli 2020 in Berlin verstorben.
Werke
Krausch veröffentlichte mehr als 450 Publikationen (ohne Rezensionen), darunter:
Boden und Pflanzenwelt zwischen Schlaube und Neiße. Ein kurzer Überblick über Geologie und Vegetation der Kreise Guben und Fürstenberg/Oder Rat des Kreises, Referat Kunst und kulturelle Massenarbeit, Guben [1953]
Vegetationsstudien an xerothermen Trockenrasen in Brandenburg. Potsdam, Pädagogische Hochschule, Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät, Dissertation vom 9. April 1959
Die Pflanzenwelt des Spreewaldes. Ziemsen, Wittenberg Lutherstadt 1960
mit Joachim Schobeß und Hartmut Knitter: Potsdamer Havelland. Werder, Ketzin, Lehnin, Saarmund (= Unser kleines Wanderheft, Heft 107). Dresdner Verlag, Dresden 1964; 3. Auflage, Brockhaus, Leipzig 1970
Geobotanische Exkursionen in die Niederlausitz, das Odertal, zum Plagefenn bei Chorin und in andere brandenburgische Landschaften (aus der Reihe: Lehrbriefe für das Fernstudium der Lehrer – Biologie). Pädagogische Hochschule, Potsdam 1969
Wälder, Hecken und Saumgesellschaften des Stechlinsee-Gebietes (Nord-Brandenburg). Halle, Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät, Habilitationsschrift vom 28. Januar 1970
mit Gerhard Gunia und Paul Grünitz: Gubener Heimatlexikon. Rat der Stadt, Wilhelm-Pieck-Stadt Guben 1971
(als Leiter:) Burger und Lübbenauer Spreewald (= Werte unserer Heimat, Band 36). Akademie-Verlag, Berlin 1981; 2. Auflage, Böhlau, Weimar 1994 (= Werte der deutschen Heimat, Band 55), ISBN 3-7400-0933-0
mit Wolfram Scheffler (Fotos) und Reimund Wuttig (Red.): Neuglobsow, Stechlinsee und die Menzer Heide. Ein Wanderführer. Rat der Gemeinde Neuglobsow, Neuglobsow [1984]
Alte Nutz- und Zierpflanzen in der Niederlausitz. Führer durch den Museumsgarten am Stadt- und Kreismuseum „Sprucker Mühle“ in Guben (= Verhandlungen des Botanischen Vereins von Berlin und Brandenburg Gegr. 1859 e. V., Beiheft 2). Botanischer Verein von Berlin und Brandenburg Gegr. 1859, Berlin 1992
Farbatlas Wasser- und Uferpflanzen. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1996, ISBN 3-8001-3352-0
Autorenteam unter der Leitung von Heinz-Dieter Krausch und Werner Schmidt: Das Feldberger Seengebiet. Ergebnisse der landeskundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten Feldberg, Fürstenwerder, Thomsdorf und Boitzenburg (= Werte der deutschen Heimat, Band 57). Böhlau, Weimar 1997, ISBN 3-7400-0936-5
Aufsätze zur brandenburgischen Volksbotanik und Kulturpflanzengeschichte (= Schriften des Vereins zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt, Band 5). VEN, Cremlingen 2006, ISBN 3-9807551-4-2
Beiträge zur Wald-, Forst- und Landschaftsgeschichte Brandenburgs. Kessel, Remagen-Oberwinter 2008, ISBN 978-3-941300-02-6
mit Jens Martin: Słownik dolnoserbskich zelowych, gribowych a lišawowych mjenjow = Wörterbuch der niedersorbischen/wendischen Pflanzen-, Pilz- und Flechtennamen. Natur + Text, Rangsdorf 2012, ISBN 978-3-942062-09-1; 2. Auflage, 2020, ISBN 978-3-942062-47-3
Rosen in Ortsnamen. Zur 100-Jahrfeier des Ostdeutschen Rosengartens in Forst (Lausitz). Regia-Verlag, Cottbus 2013, ISBN 978-3-86929-223-6
Literatur
Felix Escher: Zwei neue Ehrenmitglieder aus Potsdam. Dr. phil. Lieselott Enders und Dr. rer. nat. habil. Heinz-Dieter Krausch. In: Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte. Band 44, 1993, S. 244–245 (mit Bild), ISSN0447-2683
Helmut Jentsch und Gunther Klemm: Dr. habil. Heinz-Dieter Krausch 65 Jahre. In: Verhandlungen des Botanischen Vereins von Berlin und Brandenburg. Band 126, 1993, S. 227–228, ISSN0945-4292
Wolfgang Fischer: Heinz-Dieter Krausch – 75 Jahre. In: Verhandlungen des Botanischen Vereins von Berlin und Brandenburg. Band 137, Heft 1, 2004, S. 19–22, ISSN0945-4292
Silke Oldorff: Ehrenprofessur für Heinz-Dieter Krausch: Der 80-Jährige gehört zu den besten Kennern der Siedlungsgeschichte des Stechlinseegebietes. In: Märkische Allgemeine. 23. Februar 2009 (kostenpflichtig online)